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Patisserie: Was ist eine gute Schokolade?

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"Jede:r, der weiß, was ein Schneebesen ist, kann mitmachen"

WIFI-Blog: Sie sind Schokoladensommelier. Was macht sonst noch eine gute Schokolade aus?

Johannes Warmuth: Da es unzählige Schokoladen gibt, ist das natürlich immer auch eine Geschmacksfrage. In unserer Ausbildung sind wir sehr stark in die Sensorik gegangen. Wir haben mit Schokoladen aus Ghana, Brasilien, Mexiko oder Indonesien gearbeitet, die alle die gleichen Anteile der Zutaten aufweisen, Zucker, Kakao, etc. In der Verkostung stellt sich jedoch heraus, dass es hier sehr große Unterschiede gibt.

Man schmeckt plötzlich Holz- oder Vanillenoten, bzw. gewisse Stallnoten. Wenn man bei einem Bauern in den Stall geht, gibt es dort einen bestimmten Geruch, den man auch beim Endprodukt schmecken kann, wie jeder Weinkenner bestätigen wird. In meinen Kursen baue ich dieses sensorische Wissen ein. Die Teilnehmer:innen verstehen dann, warum ich nicht jede Schokolade für jedes Dessert verwenden kann. Wenn ich ein fruchtiges Dessert mache, wie ein Sorbet, dann nehme ich eine Schokolade, die eine fruchtige Note hat.

Sie unterrichten an den WIFIs Lehrgänge und Meisterkurse zum Thema Patisserie. Wo setzen Sie ihre Schwerpunkte?

Johannes Warmuth: Das Tolle ist: Meine Kurse richten sich an alle. Es kommen Teilnehmer:innen aus den Meisterkursen, aber auch interessierte Laien. Mein Konzept ist die Step-by-step-Anleitung. Das bedeutet, dass jeder mitmachen kann, der weiß, was ein Schneebesen ist, und der einen Ofen anmachen kann. Ich bereite den Stoff so auf, dass die Meisterschülerin etwas mitnehmen kann, aber auch der Hobbybäcker. In einem Kurs habe ich einmal eine Pensionistin gehabt, die einfach immer gerne gebacken hat. Im Kurs erzielte sie zum Teil bessere Ergebnisse als die Meisterschüler. Das zeigt, dass auch Leute, die nicht aus der Branche sind, Produkte hinbekommen, die ausschauen wie aus einem Magazin.

Patisserie ist immer auch fürs Auge. Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen?

Johannes Warmuth: Das Wichtigste ist die Liebe zum Süßen. Man kann das größte Talent haben, aber wenn man nicht den nötigen Ehrgeiz mitbringt, hilft einem das auch nicht weiter. Wer gerne backt und Freude daran hat, wird auf alle Fälle aus den Kursen etwas mitnehmen können.

Unter dem Namen Vienna Pastry Arts gibt Johannes Warmuth ganz individuelle, moderne Workshops. Die Teilnehmer:innen erlernen pures Know-how in der Kunst der Herstellung von Pralinen, Schokoladenschaustücken, Törtchen, Torten und vielem mehr. 

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Foto: Michaela Lorber