Sie schmatzen, sie sind laut. Einige nörgeln, manche mobben sogar. Wer kennt sie nicht? Nervende Kollegen. Büro-Nervensägen können uns im Berufsalltag echt auf die Probe stellen. Doch was tun, wenn Herr Superschlau mal wieder überall seinen Senf dazugeben muss? Wie reagieren, wenn die Office-Mama Tratsch von Smalltalk nicht unterscheiden kann?

Eines vorneweg: Einen Menschen kann man nur in den seltensten Fällen wirklich ändern. Wenn reden nicht hilft, solltest du deine persönlichen Top-Nervensägen am besten meiden. Wie du am besten auf die Nervensägen zugehst, hängt unter anderem vom Typ Nervensäge ab:

Die Streber

Streber können furchtbar nerven. Denn mit ihrem Perfektionismus und Übereifer setzen sie uns unter Druck – ob gewollt oder nicht. Der Strebertyp ist immer auf jede Frage vorbereitet, er macht gerne Fleißaufgaben und reibt das zu allem Übel auch noch gerne dem Vorgesetzten unter die Nase. Dass seine Kollegen darauf allergisch reagieren, ist kein Wunder.

Den Streber besiegst du nicht, indem du mit ihm in eine Art Wettbewerb trittst. Das hast du schließlich auch gar nicht nötig. Am besten übst du dich in Gelassenheit und vertraust auf deine guten Leistungen. Lass dich vom Streber nicht irritieren und gehe ihm schlimmstenfalls aus dem Weg.

Die Lauten

Sehr laute Menschen können gerade im Büro gewaltig stören. Nicht nur, dass die Geräuschkulisse nervt, sie hält auch noch von der Arbeit ab. Gebrüll in den Telefonhörer, Plaudern mit dem Sitznachbarn und lautstarkes Räuspern, Lachen oder gar Gähnen nerven einfach im Laufe des Tages und helfen der eigenen Konzentration nicht gerade weiter.

Das Laute liegt bei solchen Menschen meist in der Wiege. Es ist eine Gewohnheit, die schon fast als Charaktereigenschaft durchgeht. Trotzdem kann das Thema ruhig einmal offen angesprochen werden. Dabei ist aber darauf zu achten, dass deine Büro-Nervensäge sich nicht beleidigt fühlt. Eine freundliche Formulierung ist wichtig, wenn man konstruktiv Kritik üben möchte. „Sei mir nicht böse, aber ich bin ein wenig geräuschempfindlich“, ist beispielsweise ein guter Einstieg ins Gespräch.

Die Bremser

Die Bremser haben immer Zeit für ein Schwätzchen. Sie können nicht nachvollziehen, dass es zum Arbeiten auch einmal Ruhe und Konzentration braucht. Ob beim Kaffeeautomaten oder am Waschtisch der Toilette, sobald sie dich treffen, quasseln sie los und sind selbst nicht mehr zu bremsen. Sie sind immer gelassen, bestens gelaunt und schon fast ZU freundlich.

Manchmal hilft es da, in die Offensive zu gehen und selbst einmal drauf los zu quatschen. Das bremst den Bremser aus und im Idealfall wird ihm dadurch bewusst, wie sehr solche Gesprächsattacken nerven können. Da der Bremser in der Regel ein freundliches Gemüt hat, kann man ihm auch nett aber bestimmt verdeutlichen, dass gerade keine Zeit ist.

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Die ewig „Armen“

Diese Sorte Büro-Nervensägen sind einfach immer im Nachteil. Ihnen ist kalt, sie haben Schnupfen und der Chef ist gemein. Das Essen war kalt oder der Kunde unfreundlich. Bei den ewig Armen läuft es nie rund. Und das nervt gewaltig!

Lasse dich nicht auf deren Jammern ein. Am besten gehst du solchen Kollegen aus dem Weg, denn jegliche Kritik wird nur neues Lamentieren hervorrufen.

Die Mobber – mehr als Büro-Nervensägen

Mobbing ist kein Spaß. Mobbing ist auch mehr als „nur“ nervig.

Wenn du einen Mobber unter den Kollegen hast, solltest du das deinem Vorgesetzten melden. Achte dabei darauf, dass deine Anschuldigung auch Hand und Fuß hat, damit deine Initiative nicht nach hinten los geht. Dokumentiere die Mobbing-Attacken im Vorfeld in einem Mobbing-Tagebuch. Hier findest du eine Vorlage dafür.

Die WKÖ hat das Wichtigste rund um das Thema Mobbing hier zusammengefasst.

Wie man in den Wald ruft….

Büro-Nervensägen können den Alltag ziemlich verdrießen. Vergiss aber nicht: Wir sind alle nur Menschen. Versuche also immer mit genügend Feingefühl an die Sache zu gehen und nimm manches am besten mit Humor. Auch die Selbstreflexion darf nicht zu kurz kommen. Bevor du andere kritisierst, überlege, ob du nicht vielleicht selbst sogar in mancherlei Hinsicht eine Büro-Nervensäge bist. Das Sprichwort „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“, hat durchaus etwas Wahres…

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