Leadership heißt im Deutschen Führung. Dieses mittlerweile unpopulär gewordene Wort wird mit dem Begriff Leadership nicht ersetzt, sondern es kommen neue Qualifikationen hinzu. Der strenge Boss war gestern. Richtig gutes Leadership braucht vieles mehr – und zwar in allen Branchen und Bereichen.

You are leading, you are not following

Du führst, du läufst nicht hinterher: Dieses Zitat stammt von Anna Wintour, Chefredakteurin der amerikanischen Vogue und vom Forbes-Magazin als die mächtigste Frau in Medien und Unterhaltung bezeichnet. Denkt man nun genauer darüber nach, was das Gegenteil von Nachlaufen ist, glitzert ein erster wichtiger Punkt von gutem Leadership durch: Man muss eine Vision haben. Plus eine gehörige Portion Mut. Das ist natürlich längst noch nicht alles.

Liest man über Leadership, beschreiben dieses verschiedene Quellen als eine Mischung von Führungs- beziehungsweise Management-Skills, letztere eher im operativen Bereich angesiedelt. Eine wichtige Rolle dabei spielen soziale Fähigkeiten.

Kompetenzen einsetzen

Ohne fachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten als Basis kommt man nicht weit. Entscheidend dabei ist, diese zielgerecht einsetzen zu können, wie zum Beispiel beim Digital Leadership, das sich speziell auf die Prozesse der Digitalisierung oder digitalen Wende konzentriert und wie man diese für Unternehmen nutzbar machen kann.

Dieses Einsetzen erfordert aber auch ein gewisses Max an Flexibilität, um in weiterer Folge out of the box denken zu können. Nach wie vor müssen sich Unternehmen anpassungsfähig zeigen. Innovation ist ein wichtiger Schlüsselbegriff.

Kreatives Denken und Handeln

Problemlösefähigkeiten oder analytische Fähigkeiten sind extrem wichtig. Immer populärer wird hier Design Thinking. Was das ist? An dieser Stelle nur kurz: “Design Thinking ist ein Ansatz, der zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen führen soll.”

Ideen, eine Vision und impulsiver Tatendrang allein reichen aber nicht.

Souveräne Handlungsfähigkeit 

… basiert auf einem Plan, konkreten Zielformulierungen und Evaluierungen. Gutes Leadership behält dies konsequent im Auge. Konsequenz – ein zentraler Begriff im Leadership, ebenso wie immerwährende Motivation.

Wintour sagt: “You are driven by your heart, you are driven by your talent and you are driven by your instinct.”

Auf Deutsch: Du bist von deinem Herzen, deinem Talent und deinem Instinkt angetrieben.

Gutes und effizientes Leadership macht immer ein Mischungsverhältnis aus fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenzen aus. Das Wort Instinkt oder Bauchgefühl ist – in wissenschaftlicher Hinsicht – umstritten. Man nimmt an, dass das Gefühl des Instinkts ein Summenspiel an Erfahrungen ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff des Talents.

Wie auch immer, am Ende geht es immer um ein Ausbalancieren und Angleichen verschiedener Aspekte, Kräfte und eben auch Gefühle.

Empowerment zulassen

Empathie, oder Herz wie Anna Wintour meint, ist natürlich auch wichtig, um mit Menschen gut interagieren zu können. Nicht zuletzt um nachhaltig ein gutes Team zu etablieren. Zeitgenössische Leadership bezieht Mitarbeiter:innen mit ein, ist sich derer Stärken und Potentiale bewusst, fördert und unterstützt.

“Es ist wichtig, diejenigen zu befähigen (empowern), mit denen man zusammenarbeitet, denn man ist nichts – nichts – ohne ein gutes Team. Es ist wirklich sehr wichtig, sich mit einem Team zu umgeben, dessen Meinung man vertraut und das keine Angst davor hat, anderer Meinung zu sein – und man muss zuhören. Man ist nichts ohne ein gutes Team.” Dem ist nichts hinzuzufügen.

Kein Blabla: Effiziente Kommunikation

Effizienz bedeutet: klare, transparente und nachvollziehbare Weiterleitung von Informationen. Kommunikation sollte dabei  wertschätzend und natürlich gewaltfrei ablaufen.

Delegieren können

Aufgaben gewissenhaft weitergeben zu können, erfordert Vertrauen, Struktur und Ordnung, mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit. Das heißt: Delegierte Tasks müssen von Mitarbeiter:innen im Großen und Ganzen selbstständig erledigt werden können und auch wiederholbar sein.

Hohes Verantwortungsbewusstsein 

Sich verantwortlich fühlen ist ein Merkmal von Best Practise Leadership. Das bedeutet: selbst vorzuleben, was man gerne wie hätte, Hands-on-Mentalität zeigen und Mitarbeiter:innen immer wieder, und so eben nachhaltig, begeistern können.

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