Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, und den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Diesen Spruch kennen viele. Im stressigen Büroalltag fällt es jedoch nicht immer leicht, die Ruhe zu bewahren. Das Telefon klingelt, das Projekt muss fertig werden, und den Berg mit der Aufschrift „Für später“ könnte man auch mal abarbeiten. Nicht leicht, hier ruhig zu bleiben!

Wir können das Chaos und den Stress akzeptieren. Wir können aber auch an der inneren Haltung arbeiten. In diesem Text empfehlen wir keine speziellen Achtsamkeitsübungen. Die kommen zwar auch vor, hier geht’s aber grundsätzlich um Rituale und auch Veränderungen, die uns nachhaltig zu mehr Ruhe verhelfen können.

Unsere Tipps für mehr Gelassenheit

Gedankliche Hygiene am Morgen

Plane vor der Arbeit ein wenig Zeit ein. Es ist wichtig, seine Gedanken außerhalb der Arbeit mit anderen Inhalten zu füllen.

Fünf Minuten schafft aber jede:r. Oder auch nur eine Minute! Überprüfe mal, wie lange eigentlich eine Minute bewusstes Nichtstun ist. Dazu einen Tee/Kaffee schlürfen, eine Lieblingsnummer hören, etc.

Den Weg in die Arbeit entschleunigen

Der öffentliche Verkehr ist für viele ein Stressfaktor: Menschen, die über Lautsprecher telefonieren, quengelnde Kleinkinder und natürlich Horden von Kids auf dem Schulweg.

Was hilft: Kopfhörer, einen frühere oder spätere Verbindung suchen, Rad fahren, hin spazieren. Das geht am Land nicht? Fahrgemeinschaften sind eine Idee, entweder danach suchen oder selbst eine gründen.

Entspannt einchecken

Das Ankommen am Arbeitsplatz kannst du dir erleichtern: Nochmal fünf Minuten mit einem Kaffeetscherl verbringen und ordentlich durchatmen, bevor es losgeht. Oder mit der Lieblingskollegin scherzen. Humor im Arbeitsalltag ist sowieso immer gut.

Aufgaben strukturieren und Energien einteilen

Im Idealfall ist das schon am Vortag passiert: Schwieriges, Anstrengendes und Dringendes wird zuerst erledigt, Dinge, die leicht von der Hand gehen, oder noch warten können, sind später dran.

Den Arbeitsplatz gestalten

Erstens aufräumen. Das Auge ruht mit. Das hat zwar noch nie wer gesagt, aber wir finden das treffend. Wenn alles ordentlich ist, findet man Sachen schneller und kann sich so besser auf das Wesentliche konzentrieren. Außerdem kannst du den Arbeitsplatz gestalten. Ästhetisch sensiblere Menschen brauchen mehr: Pflanzen, Bilder, Deko – eben alles, was beruhigend wirkt.

Wir wissen aber auch, dass Autowerkstatt oder Großküche wohl eher keine Wellness-Kurhotels werden. Es gibt Jobs, wo die Umgebung eben so ist, wie sie ist –  physikalisch, akustisch, stresstechnisch. Da kann es schon schwer sein, ausgeglichen zu bleiben. Die Lösung ist Abgrenzung. Stop panicking, start focussing, hat der berühmte Koch Gordon Ramsay seinen Leuten mal gesagt.

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Ablenkungen abkapseln 

Hat man keine Möglichkeiten zu räumlichen Trennungen, z.B. im Home-Office, hilft es, konzentriert in sich zu bleiben. Zum Beispiel mit Mantras wie: Ich, ich, ich, ich. Mir, mir, mir. Meins, meins, meins. Da kann’s auch passieren, dass man in einen Flow gerät. Super! Denn die Welt um sich herum zu vergessen kann, wie wir wissen, mega-entspannend sein.

Arbeitet man gemeinsam, bringen die Menschen lautes Gerede oder dauernde Kommunikation oft aus der Ruhe. Wie man solchen Gesprächslärm vermeidet, kann man in unserem Blog nachlesen.

Kurze Relax-Einheiten

Viele erfolgreiche Menschen haben empfohlen, sich öfters hinzusetzen, durchzuatmen oder kurz zu schlafen. Von Henry Ford stammt das Zitat: Ich stehe nie, wenn ich sitzen kann, ich sitze nie, wenn ich liegen kann. Also, auch wenn’s nur ein paar Sekunden sind – wann immer es möglich ist: Entspannen. Körper und Geist lernen so, dass es normal ist, dass auch Ruhe fester Bestandteil des Arbeitstags ist.

Nahrhaft und gesund essen

Eine weiterer Tipp einer Berühmtheit, um im stressigen Berufsalltag ruhig zu bleiben, stammt von Schauspielerin Sarah Jessica Parker: So oft wie möglich zu Essen! Macht Sinn. Natürlich gibt nahrhaftes, gesundes Essen Kraft. Diäten sind meist einseitig, zerren an den Nerven und sind sowieso einfach voll 90er. Lieber gesund ernähren und auf die Bedürfnisse des Körpers hören.

Eine Runde bewegen

Das Gehirn braucht auch Signale, die vom Körperlichen ausgehen. So dreht man schnell eine Stufe runter und ist gelassener. Es muss ja nicht gleich Jogging in der Mittagspause sein.

In den Feierabend gleiten

Bevor man die Arbeit verlässt, schaut man sich noch die To-Do Liste für morgen an, räumt auf, richtet sich das Wichtigste her, und dann: Tschüssikowski. Den Weg nach Hause kann man gut als Übergangsphase nutzen um runterzukommen: den Tag reflektieren, sich was Wichtiges aufschreiben, noch eine Mail schicken. Dann ist es Zeit, um Ideen oder Tagträumen nachzuhängen. Wusstest du zum Beispiel, dass J.K. Rowling auf einer Zugfahrt die Idee zu Harry Potter hatte?

Rituale daheim

Wann definitiv Feierabend ist, legt man am besten mit einer bestimmten Uhrzeit fest. Dann geht’s nur noch darum, die Batterien aufzuladen, um diese Ruhe auch in den nächsten Arbeitstag mitnehmen zu können.

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Foto: DimaBerlin / stock.adobe.com