Das ist bekannt: An den WIFIs gibt es das breiteste Weiterbildungsangebot. Darunter viele Spezialausbildungen, die nicht so ganz alltäglich sind. Im Rahmen unserer aktuellen Kampagne „Lern dich weiter“ holen wir sie vor den Vorhang. Diesmal: Unsere Ausbildung für Lauftrainer/innen.
Johannes Gosch hat erst mit 30 Jahren begonnen Sport zu studieren, später kam dann noch Psychologie dazu. Die Psyche spielt im Sport eine große Rolle, deshalb verbindet er die beide Disziplinen in seiner Arbeit. Laufen war schon immer seine Leidenschaft – schon seit der Kindheit. Als Rückwärtsläufer nahm er sogar an Weltmeisterschaften teil. Heute läuft er mit Begeisterung vorwärts – und teilt seine Kenntnisse in den Bereichen Sportpsychologie, Sportwissenschaft sowie Mind & Self Management. Das Thema Gesundheitssport ist ihm dabei besonders wichtig.
WIFI-Blog: Hallo Herr Gosch! Welche Fehler kann man beim Laufen machen?
Johannes Gosch: Viele beginnen zu schnell oder zu intensiv. Wer ein schlecht trainierten Herz-/Kreislaufsystem hat, aber versucht gleich mehrere Kilometer zu laufen, wird sehen, dass das zu anstrengend ist. Dann spürt man, wie man an seine Grenzen gelangt, der Puls hochgeht – und man vielleicht mit Muskelkater aufwacht. Der gesamte Bewegungsapparat muss langsam und gezielt auf die Beanspruchung vorbereitet werden. Das Wissen über biologische Voraussetzungen, Trainings- und Bewegungslehre sind wichtige Grundlagen.
Wie kann Lauftraining helfen, das zu vermeiden?
Lauftrainer/innen gehen auf individuelle Voraussetzungen und Bedürfnisse ein, wo der Einzelne gesundheitlich steht, wo es vielleicht Beschwerden wie Gelenksprobleme gibt, wie viel die Person sitzt, wie trainiert die Muskeln sind. Darauf aufbauend wenden wir Methoden an, damit die angehenden Läufer/innen balanciert ins Laufen hineinkommen.
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Trainiert man eher im Gruppen- oder Einzeltraining?
Da muss man differenzieren. Beim Laufen als Gesundheits- und Freizeitsport geht es um den körperlichen Ausgleich, die Fitness etc. Dafür trifft man sich oft in Gruppen, z.B. bei Lauftreffs. Wer Laufen als Leistungssport betreibt – mit dem Ziel der Leistungssteigerung – wird eher alleine trainieren.
Was ist „meditatives Laufen“?
Dabei handelt es sich um einen großen Trend. Wir nennen es auch Laufen im Alpha-Zustand. Dabei geht es darum, locker in der Natur zu laufen, in sich zu spüren und in eine Art Trance zu gelangen. Vor allem in der Steiermark ist „Alpha Lauf“ mittlerweile eine Marke und sehr populär.
Was brauche ich als Freizeitsportler unbedingt?
Das wichtigste ist ein guter Laufschuh. Die meisten Läufer/innen laufen auf festem Untergrund, Asphalt, Schotter. Da ist es wichtig, dass der Schuh an den Lauftyp angepasst ist. Die Bekleidung ist von der Jahreszeit abhängig. Gerade im Herbst kann Baumwolle etwas unangenehm sein, weil man schwitzt und dann vielleicht ein kalter Wind geht. Hier gibt es viele moderne Produkte. Außerdem kann man Apps zur Leistungssteigerung einsetzen – um sich Ziele zu setzen. Empfohlen werden auch regelmäßige medizinische Checks!