Viele haben in den letzten Wochen gezeigt, wie flexibel sie sind. Kurzerhand haben sie ihr Büro und ihre gesamte Arbeit in die eigenen vier Wände verlegt. Das war nicht immer einfach. Statt dem Drucker-Surren hörte man die Spülmaschine, statt den Flurgesprächen von Kollegen waren jene der Familienmitglieder das Hintergrundgeräusch.
Doch nun ist bei vielen wieder Normalarbeit angesagt. Wie schafft man den Umstieg von Homeoffice auf Normalarbeit? Wir haben ein paar Tipps für die WIFI-Blog-Leser/innen zusammengetragen.
„Ausgedünnte“ Belegschaft
Es sollten nicht alle zur Arbeit kommen müssen. Vor allem Großraumbüros können zum arbeitsgesundheitlichen Problem werden. Denn die Ein-Meter-Abstand-Regel gilt selbstverständlich auch auf der Arbeit. In Geschäften gelten bekannterweise 10 m² Platz pro Person als Voraussetzung. Die Arbeitsstättenverordnung räumt jeder Person nur 8 m² Platz ein plus 6 m² für jede weitere. Deshalb bleibt in vielen Fällen jeder zweite Arbeitsplatz unbesetzt.
Häufig werden auch Meetingräume zu Büros umfunktioniert. Zu Staus kann es natürlich bei Aufzügen, Toiletten, Türen usw. kommen. Hier gilt es, die gute Kinderstube zu wahren: Anstellen, Abstand Halten, Zeit lassen. Daran führt kein Weg vorbei.
Wer arbeitet wann?
Dabei ist eine wichtige Frage: Wer arbeitet wann? Diese Frage können Führungskräfte nur im Austausch mit ihren Mitarbeiter/innen beantworten. Dabei sollte man folgende Überlegungen treffen:
- Wer gehört zu einer Risikogruppe?
- Welche Mitarbeiter/innen haben Kinder – vielleicht sogar im Volksschulalter?
- Welche Mitarbeiter/innen haben einen beschwerlichen Anfahrtsweg?
- Wie lässt sich die Workload aufteilen?
Das Ministerium empfiehlt fixe Teams. Mitarbeiter/innen arbeiten in festen Zusammenstellungen, entweder vormittags/nachmittags oder Woche für Woche. Das ist aber natürlich von Branche zu Branche unterschiedlich.
Generell gilt, dass viele Mitarbeiter die Arbeit im Homeoffice genießen. Aktuelle Studien sprechen sogar davon, dass 68 Prozent nicht zurück wollen.
Auf die Hygiene achten
Vor dem Essen, nach dem Essen, vor der Arbeit, nach der Arbeit – eigentlich vor allem und jedem: Händewaschen nicht vergessen!
30 Sekunden mit Seife, dabei zweimal Happy Birthday singen, das kennen wir zur Genüge. Doch in Firmen tummeln sich viele verschiedenen Menschen.
Informationsschilder können deshalb nicht schaden! Auch eine „Hygiene-Station“ mit Desinfektionsmitteln und Reserve-MNS-Masken können in der Praxis hilfreich sein.
Auf alle Fälle sollten im Sanitärbereich, aber auch z.B. bei Türgriffen, die Reinigungsintervalle erhöht werden. Denn Hygiene-Maßnahmen entfalten nur ihre Wirkung, wenn sie überall eingehalten werden.
Frischer Wind am Arbeitsplatz
Covid-19 kann auch über Aerosole übertragen werden. Das Ministerium empfiehlt für einen optimalen Luftaustausch viermal täglich lüften. Aber nicht nur deshalb sollten wir unseren Arbeitsplatz regelmäßig lüften: Frische Luft hilft auch der Konzentration.
Generell sollte man auf die Arbeitsplätze achten: Tastatur desinfizieren, Ordnung halten, Computer reinigen. Denn wenn jemand Corona-bedingt an einem fremden Arbeitsplatz arbeitet, sollte er oder sie diesen auch sauber vorfinden.
Neue Meetingkultur beibehalten
Wenn uns Corona etwas gelehrt hat, dann, dass Meetings auch virtuell funktionieren. Dieses Learning sollte man in den Berufsalltag mitnehmen: Kürzere, knackigere Besprechungen – gernen auch via Zoom, Skype und Co. Vielleicht muss man sich ein bisschen besser vorbereiten. Aber weniger Zeit in Besprechungsräumen sollte es jedem wert sein!