Beneiden Sie so richtig selbstbewusste Menschen? Damit sind Sie nicht allein. Viele plagen Unsicherheiten, Mängelbewusstsein und die Sehnsucht nach mehr.
Zugegeben, Selbstbewusstsein wächst nicht an Bäumen. Im Laufe eines Lebens nimmt es aber für gewöhnlich automatisch zu. Wir wissen besser, was wir können, wer wir sind und was wir schon alles bewältigt haben. Trotzdem ist es nichts, das den meisten Menschen einfach zufliegt.
Ganz in WIFI-Manier glauben wir: Was nicht ist, kann man ja noch lernen. Wir haben ein paar Maßnahmen für mehr Selbstbewusstsein in sechs einfachen Schritten zusammengefasst.
6 Schritte zu mehr Selbstbewusstsein
Schritt 1: Sich seiner selbst bewusst sein
Selbstwert und Selbstvertrauen sind eng verwandt mit Selbstbewusstsein. Wissen wir um unseren Wert und vertrauen in unsere Fähigkeiten, sind wir schon einen Schritt weiter in Richtung Selbstbewusstsein. Dazu gehört, dass man seine Stärken und Schwächen genau kennt. Die machen jeden Menschen schließlich einzigartig. Viel zu oft fokussieren Menschen aber nur auf ihre Schwächen und zerbrechen sich darüber den Kopf.
Schritt 2: Fokus ändern, Stärken polieren
Dies ist eine bewusste Entscheidung und erfordert Mut. Aber nur so kann es Veränderung geben. Wenn man immer alles gleich macht, passiert nichts Neues. Leicht gesagt, denn es ist auch klar: Veränderungen stressen, auch Angst und Zweifel mischen sich gern ein. Vorschlag: Einfach diese Begleiter herzlich begrüßen und mit ins Boot nehmen – die fahren nämlich mit auf der nächsten Reise. Wo diese beginnt? Man räumt zuerst mal mit alten Erzählungen auf und fängt an, neu über sich nachzudenken.
Schritt 3: Die eigene Geschichte neu schreiben
Wenn man sich ständig sagt, man sei unsicher, schüchtern, oder nichts Besonderes, dann glaubt man das irgendwann selber. Im blödesten Fall irgendwann auch die anderen. Um sich selbst als Glückskind mit jeder Menge Handlungsspielraum zu sehen, kann man sich fragen:
- Wofür mag ich mich?
- Was wird mir immer wieder gesagt, was ich gut kann?
- Was habe ich schon alles geschafft (persönlich, wie privat)?
- Worauf bin ich echt stolz?
Dabei spürt man genau hin, was in einem schlummert, das ausgedrückt werden möchte – welche Bedürfnisse, Sehnsüchte, Wünsche oder Talente, Leidenschaften. All das, was dazu kommt, kann man in einem eigens dafür gekauften Notizbüchlein festhalten. Das Brainstorming geht auch gut mit Inputs von Freunden, Familie oder sicher auch therapeutischer Begleitung.
Persönlichkeit stärken
Schritt 4: Körperlicher Ausdruckscheck
Stellen Sie sich vor den Spiegel. Sieht die Person, die Sie sehen, für Sie aus, als wäre sie ein selbstbewusster Mensch? Entspricht Ihr Äußeres dem, wie Sie wirken möchten – klamottentechnisch zum Beispiel? Wir meinen jetzt nicht Schönheitsideale. Es geht viel mehr darum, was Sie ausstrahlen. Haben Sie Spaß daran, wie Sie sich gestalten? Wenn Sie sich pudelwohl fühlen, passt eh alles. Ansonsten überlegen Sie, wie Sie das ändern könnten.
Schauen Sie sich bewusst Menschen auf der Straße oder in Cafés an oder surfen Sie im Internet nach Kleidungstipps für Ihren Typ. Fürs Erste gibt’s ein paar Empfehlungen von Mode-Vlogger Tim Dessaint, wie man sich ein klasse Outfit zusammenstellt – von casual bis elegant. In erster Linie für Männer.
Schritt 5: Bewusste Gestik und Mimik
Was jetzt kommt, wissen Sie wahrscheinlich: Gerade Haltung, Schultern zurück, in Gesprächen Augenkontakt halten und die Stimme versuchen ruhig zu halten. Anschaulicher wird’s mit einem Video zu Körpersprache von High Performance & Leadership Coach Eloïse Gagnon, die mit ihren Videos auf diversen Social-Media-Kanälen beliebt ist. Ein weiterer Tipp ist, immer auszureden, auch wenn man unterbrochen wird. Wir finden: Es wirkt wirklich souverän, wenn man einfach weiterspricht und sich nicht beirren lässt.
Egal wie nervös Sie auch sein mögen, halten Sie sich an diese Basics. So kommen Sie auch beim Gegenüber selbstbewusster an. Glauben Sie nicht? Wir kontern mit: Schauspielerei, Fragezeichen? Fake it, till you make it, heißt’s ja oft. Auf Deutsch: Täusche es vor, bis du es schaffst.
Schritt 6: Stimme und Sprache
Eine zittrige, leise Stimme wirkt gleich verunsichert. Achten Sie darauf, wie Sie atmen, versuchen Sie ein paar Sprechübungen, lassen Sie die Stimme aus dem Bauch über den Gaumen nach draußen. Versuchen Sie Ihren Klang zu finden. Konkretes dazu findet sich beispielsweise auf Youtube, ansonsten sind professionelles Sprechtrainings oder Gesangsunterricht ein guter Tipp. Ja echt, das entspannt ungemein und der Bonus dabei ist: Man kann beim Karaokesingen mit den Freunden so richtig glänzen! – und gleich das neue Selbstbewusstsein auf der Bühne üben. 😉
Niemals werden Sie alle mögen und schätzen
Selbstbewusste Menschen wissen: Wenn andere ein Problem mit einem haben, hat es oft gar nix mit einem selbst zu tun. Man hört und liest ja auch oft: Im Endeffekt ist es egal, was andere von einem denken.
Aber ist das echt im Berufsleben auch so? Den meisten Menschen ist das nämlich nicht egal. Die meisten Menschen möchten von anderen gemocht und für ihre Arbeit geschätzt werden. Denken Sie daran: Die meisten Menschen haben genau so Angst, wie Sie.
Sie wissen, wir alle sollten uns auch von Perfektionsdenken distanzieren. Wir werden es nie allen recht machen können. Nobody’s perfect! sagt der bekannte Spruch. Leicht gesagt, wenn in Jobs Höchstleistungen verlangt werden, oder? Trotzdem:
Jeder Mensch hat seine Grenzen und Machbarkeiten. Werden die permanent ignoriert, wird’s einfach ungesund. Erinnern wir uns lieber an die Stärken, die ein jeder von uns in sich trägt. Wenn sich mehr Menschen liebevoll darauf konzentrieren, dann könnte das mehr Menschen anstecken, dasselbe zu tun. 🙂