Neue Lernräume braucht die Welt! Aber warum eigentlich? Weil sich die Welt verändert hat und sie sich noch weiter wandeln wird. Damit Menschen fit für die Zukunft werden, wird sich auch das Lehren und Lernen neu gestalten müssen  – und folglich auch die Lernräume. Das traditionelle Klassenzimmer genügt heute nicht mehr den Anforderungen an das Können für morgen. Lernräume brauchen mehr als nur vier Wände, ein Lehrerpult und Tischreihen.

Die Macht der Räume, die Flügel verleihen

Viele Jahrhunderte lang wurden Lernende reihenweise an ihrem Platz fixiert. Im Zentrum dieses althergebrachten Lernens stand die Lehrperson. Ihr wurde die gesamte Aufmerksamkeit zuteil, was Abläufe und Muster noch verfestigte. Entfaltung ist in einer derart begrenzenden Lernraum-Architektur schwer möglich. Hingegen verleihen Lernräume Flügel, wenn sie körperliche, geistige und emotionale Bewegung ermöglichen. Sie werden so zu Ermöglichungsräumen, deren Interieur immer neu gestaltet und angeordnet werden kann, die Theorie und Praxis vereinen und in denen sich kommunizieren, kollaborieren, diskutieren und kreativ arbeiten lässt. Auch erfolgreiche Unternehmen wissen um die Macht der Räume, erklärt Innovationsexpertin Ingrid Gerstbach, Autorin des Buches „Innovationsräume“, im neuen LENA-Magazin: „Unternehmen können mithilfe von Innovationsräumen maßgeblich die eigene Unternehmenskultur prägen und eine Umgebung schaffen, die Kreativität und Produktivität in mehrfacher Hinsicht unterstützt.“ Ihrer Expertise zufolge hilft der richtige Raum dabei

  • den Kommunikationsfluss zu beschleunigen und dadurch einen aktiven Austausch von Informationen zu ermöglichen.
  • Silo-Denken zu durchbrechen und Wissensnetzwerke aufzubauen,
  • spontane Treffen zu erleichtern.

Das ist der Lerngarten des WIFI Tirol. Foto: Stephan Elsler

Neue Dimensionen statt starre Wände und fixe Orte

Der moderne Begriff des „Lernraums“ geht aber weit über einen bestimmten Ort hinaus. Menschen lernen schließlich immer und überall: im Seminarraum, aber auch schon am Gang davor beim Austausch mit anderen Kursteilnehmern; durch Anleitung am Arbeitsplatz oder allein; beim Experimentieren und Ausprobieren von Neuem; von anderen oder von sich selbst – etwa beim Nachdenken bzw. Reflektieren, denn ja: Auch unser Gehirn ist ein „Lernraum“. „Der Lernraum der Zukunft wird Wände verlieren und neue Dimensionen gewinnen“, prognostiziert Trendforscher Franz Kühmayer, Referent beim diesjährigen Kongress für Training und Weiterbildung,  und konkretisiert: „Er wird Individualität und gleichzeitig das Wir fördern, nicht bestehendes Wissen, sondern neugieriges Experimentieren und Erproben von Neuem in den Mittelpunkt rücken, örtlich und zeitlich flexibel verfügbar sein, und Hardware und Software werden darin ganz selbstverständlich zum Lernerlebnis beitragen.“

Schluss mit Routine – her mit den 21st Century Skills!

Schnelllebige Veränderungen und immer kürzere Innovationszyklen im Arbeits- und Lebensalltag rufen nach diesen neuen Lernwelten. Wenn Routinetätigkeiten in den Hintergrund rücken braucht es Problemlösekompetenzen, die über das fachliche Wissen hinausgehen: Die sogenannten „4 Ks“ – Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken – gehören zu den Schlüsselskills der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt im 21. Jahrhundert. Innovative Lernräume schaffen Raum für das Lernen, das Lernende gezielt dabei unterstützt, nachhaltig ihre Problemlösekompetenzen zu stärken. Was die Gestaltung solcher Lernräume betrifft, rät Zukunftsforscher Tristan Horx, der für die aktuelle Ausgabe des LENA-Magazins am Sofa des schon traditionellen SOFAtalks Platz nahm: „Im Zeitalter der Individualisierung braucht es indivdualisierte Lernräume. Daher macht es Sinn, Lernende beim Gestaltungsprozess solcher Lernräume einzubinden.“ Einblicke in den SOFAtalk 2019 zur Frage „Lernräume mit Zukunft: Wie gelingt Weiterbildung für die Arbeitswelt von morgen?“ gibt dieses Video.

The Future ist now: Innovative Lernräume gibt’s schon!

Die Lernräume der WIFIs sind schon heute auf das Lernen für die Zukunft eingerichtet. Sie bieten jederzeit bewegliche und veränderbare räumliche Strukturen, verschmelzen analoges und digitales Lernen und stellen die Lernenden in den Mittelpunkt. Didaktischer Architekt dieses lebendigen und nachhaltigen Lernens ist das WIFI-Lernmodell LENA, das genau jene Skills fördert, die zum Gelingen der digitalen Transformation beitragen: Selbstlernkompetenz, eigenverantwortliches Denken, Mut, Neugierde und Selbstvertrauen. Das ist die ermutigende Antwort auf die Frage, was sein wird: Lernenwollen und Können für eine Zukunft, in der wir Veränderungen selbstbewusst und erfolgreich gestalten.

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