Hermann Danner ist ein erfahrener Trainer, Berater und Unternehmer. Er arbeitet seit mehr als 30 Jahren in der Aus- und Weiterbildung, mit Schwerpunkten im Personalwesen, Führung und Management. Schon vor Corona wurde Online-Training für ihn zum Thema. Seither möchte er auch andere Trainer/innen von den Möglichkeiten des Distance Learnings überzeugen. Für den WIFI-Blog haben wir ihn schon einmal zum Thema interviewt

Gerade bei Online-Trainings ist es nicht so leicht, die Teilnehmer/innen bei der Stange zu halten. Zu schnell ist eine Kamerafunktion ausgeschalten und ein Mikro weggedrückt. Wir haben Hermann Danner gefragt: Wie kann man Teilnehmer/innen online aktivieren?

Checkliste für Trainer/innen, um Teilnehmer/innen zu aktivieren

Etablieren Sie eine Netiquette!

Bei Online-Trainings gelten dieselben Umgangsregeln wie bei Präsenztrainings. Achten Sie deshalb darauf, dass sich die Teilnehmer/innen mit Respekt begegnen. Klären Sie außerdem Du- oder Sie-Ansprache.

Nutzen Sie Web-Konferenz-Systeme richtig!

Viele sind schon eingetaucht in die Welt von Zoom und Co. Was Sie jedoch beachten müssen: Sprechen Sie eine klare Einladung aus – mit Link, technischen Voraussetzungen, Themen, Dauer, was im Notfall passiert.

Eine Begrüßung und technischer Check sind der Beginn jedes Online-Trainings. Was sich zum Aktivieren anbietet: eine Einstiegsumfrage, die im Chat beantwortet werden kann.

Fordern Sie Ihre Teilnehmer/innen schon vorher!

Es bietet sich an, die Teilnehmer/innen schon einige Zeit vor dem Training aufzufordern, ein bis drei Fragen zum Thema per Mail an den/die Trainer/in zu schicken. Clustern Sie die Fragen, gewichten Sie und gehen Sie zum Seminarbeginn darauf ein.

Klären Sie außerdem persönliche Wünsche, Bedürfnisse und Seminarziele: z.B. besondere Inhalte; ergänzende Themen, weniger Wichtiges, Teilnahmemotivation, und Organisatorisches wie Zeiten, Dokumentation, Unterlagen, etc.

Methode Expertenchat

Die Teilnehmer/innen (einzeln oder in 2er Teams) suchen sich einen frei definierbaren „Experten” bzw. “Expertin“ zum Seminarthema aus ihrer Umgebung. Sie chatten mit diesem über das Thema und präsentieren im nächsten Online Meeting das Ergebnis vor allen weiteren Teilnehmer/innen. Alternativ können auch ein bis zwei „Pflichtfragen“ von allen Experten beantwortet werden.

Arbeiten Sie gemeinsam

  • Gemeinsam ein vorgegebenes Dokument bearbeiten (Lückentext, Fragenkatalog, These, Kreuzworträtsel, etc.)
  • Gemeinsam im Internet recherchieren und Erkenntnisse dokumentieren
  • Gemeinsam einen Reim als Zusammenfassung des Tages oder Seminars erarbeiten und präsentieren (z.B. Stabreime, mit vorgegebenen Worten, etc.)
  • Gemeinsam verschiedene Szenarien entwerfen (z.B. zu einer Problemstellung, nach Seminarabschluss, etc.)

Ein Lerntagebuch führen lassen

Fordern Sie die Teilnehmer/innen zu Beginn des Lehrgangs auf, ein Lerntagebuch über persönliche Erkenntnisse zu führen. Dies kann auch mit einer kurzen Präsentation verbunden werden.

Alternativ: Die Teilnehmer/innen verfassen einen kurzen Artikel als Zusammenfassung des Gelernten. Das kann pro Seminartag oder auch für das ganze Seminar verwendet werden.

Aber der Methodenvielfalt sind natürlich keine Grenzen gesetzt!

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