Immer öfter liest man Schlagzeilen wie diese: Welche Jobs und Berufe künfig überflüssig werden. Wenn man Experten Glauben schenkt, müssen sich in Zukunft viele Arbeitnehmer/innen beruflich umorientieren. Vor allem auf Berufe in der Verwaltung werden große Veränderungen zukommen: Buchhalter, Einkäufer, Controller, aber auch Busfahrer und Makler müssen sich auf Veränderungen einstellen. Als Erklärung dafür wird häufig das Schlagwort „Arbeit 4.0“ oder „Industrie 4.0“ angegeben. Doch was bedeutet es überhaupt.

Die vierte industrielle Revolution

Dass sich die Arbeitswelt durch technische Entwicklungen verändert, ist nichts Neues. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Produktionssektor immer weiter. Nachdem sich die mechanische Produktion etablierte, wurde Handarbeit weniger. Massenproduktion ließ die Manufakturen aussterben, und als sich die Automatisierung ausweitete, verloren viele Fließbandarbeiter ihren Job. Mit Industrie 4.0 wird ein weiterer Veränderungsprozess eingeleitet.

Was bedeutet Industrie 4.0 überhaupt?

Der Begriff fasst viele Entwicklungen zusammen, die mit Digitalisierung zu tun haben. Zum Beispiel wird in Zukunft nicht jede Produktionseinheit mit Arbeiter/innen besetzt sein müssen. Die Steuerung erfolgt über die Cloud. Auch die dazugehörigen Sensoren haben sich so weit entwickelt, dass man Maschinen schon aus der Entfernung überwachen kann. Maschinen werden immer intelligenter. Schon jetzt sind sie in der Lage, Daten zu erfassen und Produktionsprozesse zu optimieren. Manche Maschinen funktionieren bereits vollautomatisch.

Was bedeutet das für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)?

Aber auf kleine und mittlere Unternehmen kommen auch Herausforderungen zu: Datenschutz wird verstärkt zum Thema. Produktion und Entwicklung wachsen noch viel stärker zusammen. Aber auch das Know-how muss aktuell bleiben, um in einer globalisierten Arbeitswelt zu bestehen. Ihre Mitarbeiter/innen müssen sie verstärkt on-the-job schulen. Schließlich spezialisieren sich Unternehmen immer weiter.

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Wird das Arbeitsplätze kosten?

Viele Arbeitnehmer/innen befürchten deshalb, dass durch Automatisierung mehr Arbeitsplätze verloren gehen, als neue entstehen. Tatsächlich kann man dazu noch keine genaue Aussage treffen. Lothar Roitner vom FV der Elektro- und Elektronikbetriebe sieht die Lage positiv: „In unserer Branche ist die Zahl der Beschäftigten seit 20 Jahren konstant. Für die Zukunft erwarten wir 13.000 neue Arbeitsplätze.“ Dabei wird es sicher Unterschiede zwischen einzelnen Branchen geben. Tatsache ist jedoch, dass Geringqualifizierte es auch in Zukunft schwerer haben werden, vor allem im produzierenden Bereich.

Was tun als Arbeitnehmer/in?

Auch wenn wir als WIFI schwer etwas Anderes behaupten können: Die Bedeutung von Aus- und Weiterbildung wird weiter zunehmen. So liegt es am Einzelnen, sich digitale Kompetenzen anzueignen – aber auch interkulturelle Kompetenzen (die Fähigkeit, mit anderen Kulturen erfolgreich und angemessen zu interagieren). Bereits jeder zweite Mitarbeiter in der DACH-Region verfolgt die Entwicklungen rund um Arbeitswelt 4.0.

Doch nur jeder zweite österreichische Arbeitnehmer traut seinen Managern zu, Firma und Mitarbeiter erfolgreich in die Arbeitswelt der Zukunft zu leiten (Studie der Unternehmensberatung ROC zu österreichischen Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern).

Ausbildung der Zukunft

Damit die heimischen Erzeugerbetriebe auch in zwanzig Jahren noch konkurrenzfähig sind, müssen Mitarbeiter ihre Ausbildung entsprechend ausrichten. Unternehmen hingegen müssen beobachten, welche Fähigkeiten und Qualifikationen gebraucht werden. Denn standardisierten Ausbildungen werden in Zukunft Grenzen gesetzt sein. Zukünftige Techniker, Konstrukteure, Ingenieure und Facharbeiter werden umfassend ausgebildet sein müssen – und vor allem: vernetzt denken.

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