Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Angenommen, es liegen 1000 Puzzlesteine auf einem Tisch. Was sieht man dann? Eben: Einen Haufen Puzzlesteine. Werden diese Puzzlesteine aber richtig zusammengesetzt, entsteht ein Bild, das etwas darstellt bzw. aussagt, dass uns vielleicht zum Nachdenken oder zum Lachen anregt, oder dass wir einfach schön finden. Wild verstreut konnten diese Puzzlesteine gar nichts in unseren Gehirn ausrichten, doch in der korrekten Zuordnung zueinander offenbaren sie eine Botschaft, wecken Emotionen – und schaffen gar neue Erkenntnisse. Wie heißt es so schön: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte oder – in dem Fall – Puzzlesteine.

Bausteine für Wissen, das bleibt.

Jeder kennt das: Auswendig gelernte Inhalte sind in kürzester Zeit wieder vergessen. Ähnlich verhält es sich, wenn man mit neuem Lernstoff in einem Frontalvortrag „berieselt“ wird. Die moderne Lernfoschung weiß, warum: Lernen ist eine zutiefst persönliche Angelegenheit. Jeder Mensch lernt anders – durch Hören, Lesen, Ausprobieren oder auch durch eine Mischung davon. Dabei greift man auf eigene Erfahrungen zurück. So geschieht Lernen eigenverantwortlich und selbstständig. Dafür braucht es aber eine Lernkultur, die genau das unterstützt. Wichtige Bausteine eines Seminardesigns, das lebendiges und nachhaltiges Lernen ermöglicht, sind innovative Lernmethoden, die zum Selbstlernen anregen und somit die Selbstlernkompetenz fördern. Das Beste daran: Sie machen auch noch S.P.A.S.S.!

Lernmethode für den Blick auf das Ganze. 

Denn viel spannender als ein langweiliger Wissensvortrag durch einen Trainer ist etwa die Methode „Gruppenpuzzle“. Und die funktioniert so: Die Teilnehmer eines Seminars bilden mehrere gleich große Gruppen. Jede dieser Basisgruppen bearbeitet einen Teilaspekt des Seminarthemas. Zur Recherche können Texte, Artikel, Bücher oder das Internet zur Verfügung stehen. Wichtig ist, dass sich alle Gruppenmitglieder dabei Notizen machen. Nach zirka zwanzig Minuten werden neue Gruppen gebildet, die sich aus je einem Gruppenmitglied der Basisgruppe zusammensetzen. Jeder berichtet nun den anderen in der neuen Gruppe über seine zuvor erarbeiteten Erkenntnisse. Auf diese Weise erhalten alle einen Überblick über das Gesamtthema und sind gleichzeitig aktiv. Wie bei einem Puzzle werden die einzelnen Wissensbausteine zusammengefügt. Jedem Seminarteilnehmer eröffnet sich der Blick auf das Ganze – und vor allem neues Wissen.

Zusammenkommen und effektiver Lernen.

Die neuen Erkenntnisse lassen sich noch weiter vertiefen. Etwa in dem wieder neue Gruppen zum Austausch und zur Wiederholung der Inhalte gebildet werden. Abschließend können die Teilnehmer wieder in ihre Basisgruppe zurückkehren, eine Zusammenfassung erstellen und ihre Ergebnisse präsentieren. So verbindet sich alles zu einem „Bild der Erleuchtung“, das sich in den Köpfen einprägt und immer wieder – vor allem später in der Praxis – abgerufen werden kann.

TippTipp: Im LENA-Magazin schmökern!

Inspiration für lebendiges und nachhaltiges Lernen gibt es in den vier bisher erschienen Ausgaben des LENA-Magazins. Dort werden u.a. auch Lernmethoden genau beschrieben und im Rahmen einer Foto-Story bei ihrem Einsatz in der Praxis dargestellt. Zudem bieten die WIFIs für Tainerinnen und Trainer regelmäßig Methoden-Workshops an.