Das ist bekannt: An den WIFIs gibt es das breiteste Weiterbildungsangebot. Darunter viele Spezialausbildungen, die nicht so ganz alltäglich sind. Im Rahmen unserer aktuellen Kampagne „Lern dich weiter“ holen wir sie vor den Vorhang. Diesmal: Einkäufer/innen
Günther Pressler arbeitet seit 40 Jahren im Bereich Einkauf, seit 25 Jahren unterrichtet er am WIFI. Der Schulabbrecher führte zunächst Hilfsarbeiten aus, bevor er im Einkauf Karriere machte. Durch einen Chef, der ihn gefördert hat, konnte er diverse Kurse absolvieren. Schließlich führte ihn das auf die Abendschule – und im zweiten Bildungsweg zu einem Studium, bis er Führungsaufgaben im Einkauf übernommen hat.
Sein Wissen gibt er am WIFI weiter. Zu den Themen Einkauf und Supply Chain Management gibt es an den WIFIs ein breites Angebot.
WIFI-Blog: Wie sieht der Alltag im Bereich Einkauf aus?
Günther Pressler: Der Alltag ist sehr abwechslungsreich. Zum Einkauf gehören operative, aber auch strategische Aufgaben. Der Berufsalltag ist dann davon abhängig, für welche Firma und mit welcher Philosophie man arbeitet. Im Einkauf gibt es sehr viel Gestaltungsmöglichkeiten für starke Persönlichkeiten. Man kann z.B. selbst bestimmen, wie aktiv man mit Lieferanten Kontakt aufnimmt.
In welchen Branchen arbeiten Einkäufer/innen?
Jedes Unternehmen und jede Branche funktioniert zwar anders, benötigt aber grundsätzlich die Funktion des Einkaufs. Der Einkaufsanteil ist höher, je geringer die Wertschöpfungstiefe im Unternehmen ist – z.B. in Handel und Produktionssektor gegenüber dem Dienstleistungssektor. Der Einkaufsanteil ist außerdem höher, je mehr Leistungen ausgelagert sind und sich das Unternehmen auf seine Kernkompetenzen besinnt. Je höher der Einkaufsanteil, desto höher ist auch die Bedeutung und Verantwortung des Einkaufs im Unternehmen.
Wie darf man sich die Ausbildung vorstellen?
Die Ausbildung, die das WIFI anbietet, ist zweistufig. Im Grundlehrgang erlernen die Teilnehmer/innen alles, was sie im Tagesgeschäft für eine professionelle Einkaufsabwicklung brauchen. Im Diplomlehrgang lernen sie dann, wie man eine Einkaufsstrategie entwickelt und ausrichtet.
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Wer kommt in Ihre Lehrgänge?
Bei den Teilnehmer/innen gibt es die volle Bandbreite. Viele arbeiten bereits im Einkauf, viele richten sich auch beruflich neu aus, kommen z.B. aus dem Verkauf.
Was sollen Ihre Kursteilnehmer/innen mitnehmen?
Einkäufer geben im Namen der Geschäftsführung Geld aus. Mein Anliegen: Ich möchte den Kursteilnehmer/innen vermitteln, nach welchen Gesichtspunktion sie dies im Sinne ihres Arbeitgebers tun können und welche Funktion sie dadurch erfüllen.
Was ist das Spannende an Ihrem Beruf?
Die Arbeit im Einkauf ist eine Mischung aus Routine-Aufgaben und gestaltenden Aufgaben, aus Schreibtischarbeit und Außendienst, aus der Arbeit mit Menschen und jener mit Systemen.
Das Spannende daran ist, dass man mit allen betrieblichen Bereichen vernetzt ist – aber auch mit den Lieferanten. Auch die Reisetätigkeiten können den Beruf sehr attraktiv machen.