Wie steht es um die Medienkompetenz in österreichischen Unternehmen? Das fragt man am besten einen Experten. Roman Schmidt arbeitet in der IT- und Haustechnik eines großen Unternehmens. Als Fachmann hat er einen guten Überblick über die IT-Kompetenzen der Mitarbeiter/innen. Als einziger IT-Supportmitarbeiter erledigt er 1st, 2nd und 3rd Level Support für seine Kolleginnen und Kollegen. Wir haben ihn gefragt, wo es bei IT- und Medienkenntnissen manchmal hapert – und wie man sie auf Vordermann bringen kann.
„Alle sollten eine Weiterbildung gemacht haben“
WIFI-Blog: Herr Schmidt, mit welchen IT-Problemen kämpfen ihre Kolleginnen und Kollegen am häufigsten?
Roman Schmidt: Das sind meistens ganz klassische Dinge. Ganz vorne stehen Druckerprobleme. Aber manchmal scheitert schon das Anmelden, weil die Nutzer/innen das Kennwort vergessen haben oder sie nicht wissen, wie man es rechtzeitig ändert. Da wir im Betrieb unsere Telefone auf den Cisco Call Manager umgestellt haben, kommt es auch damit häufiger zu Problemen, z.B. bei Konferenzen. Generell habe ich am meisten mit Anwenderproblemen zu tun.
Welche IT-Fähigkeiten sollten Mitarbeiter/innen aus Ihrer Sicht ausbauen?
Roman Schmidt: Das beginnt bei den einfachsten Dingen. Viele bewerben sich fürs Büro, haben aber wenig Anwenderkenntnisse. Wenn ich Mitarbeiter/innen an Geräten etwas zeige, achte ich deshalb darauf, dass sie alles selber machen und einrichten. Es nur gesagt zu bekommen, ist oft nicht hilfreich, gerade am Anfang, wo man sich ohnehin schon so viele Sachen merken muss. Dabei geht es nicht um Hintergrundwissen, sondern um Alltägliches, das den Arbeitsalltag erleichtert: Wie organisiere ich mich? Wie speichere ich Dinge ab? Im Grunde sollte jede/r mal eine Computerführerschein gemacht haben.
IT-Kompetenz verbessern!
„Ich sorge dafür, dass das Werkel am Laufen bleibt“
Würden Sie sagen, dass die IT-Kenntnisse vom Alter abhängig sind?
Roman Schmidt: Nein. Es gibt in allen Altersgruppen Menschen, die sich in IT-Belangen leichter oder schwerer tun. Auch in allen Positionen: Egal ob Top Management oder Assistenz – Anwenderprobleme können überall auftreten.
Hat Corona einen großen Einfluss gehabt auf Ihre Arbeit in der IT- und Haustechnik?
Roman Schmidt: Vor Corona waren alle im Büro, da mussten viele Dinge schneller gehen. Ich habe das Gefühl, dass im Home Office die Arbeit besser eingeteilt wird. Da räumt man eben die Geschirrspülmaschine aus, wenn etwas mal ein paar Minuten nicht funktioniert. Die Probleme sind jedoch dieselben geblieben.
Wie sind Sie eigentlich in die IT- und Haustechnik gekommen?
Roman Schmidt: Das war ganz Learning by Doing. Nach einer Einzelhandelslehre wollte ich mich neu orientieren. Darauf habe ich beim WIFI eine Ausbildung zum EDV-Trainer gemacht. Über Stationen im Callcenter bin ich dann in der IT gelandet. Das passte mir ganz gut, weil ich schon immer großes Interesse an Technik hatte. Ich betreue nicht nur Mitarbeiter/innen, sondern bin auch für die Haustechnik und den Fuhrpark zuständig. Generell sorge ich dafür, dass das Werkel am Laufen bleibt.
IT-Kompetenz verbessern!
Fotos: Roman Schmidt / Adobestock