Fröschl ist ein traditionsreiches Tiroler Bauunternehmen mit mehreren Standorten. Unter den fast 1.400 Beschäftigten befinden sich 911 Arbeiter, 475 Angestellte und insgesamt 48 Lehrlinge. Viele Familien arbeiten zum Teil schon in dritter Generation für Fröschl. Ein Mitgrund dafür sind nicht zuletzt die internen Ausbildungen, die hausinterne Karrieren ermöglichen.
Welche Weiterbildungsmaßnahmen die Baubranche braucht, schildert uns Bettina Fichtel. Sie ist für die Personalentwicklung bei Fröschl zuständig – und hat dafür mit sehr unterschiedlichen Zielgruppen zu tun.
Interview: „Wir möchten das Image der Baubranche heben“
WIFI-Blog: Welche Trainings werden bei FRÖSCHL angeboten?
Bettina Fichtel: Wir bieten unterschiedliche Trainings, damit alle unsere Zielgruppen in den Genuss einer Weiterbildung kommen. Generell geht es uns darum, das Image der Baubranche zu heben. Deshalb ermöglichen wir Weiterbildungen, in denen unsere Mitarbeiter:innen ihr Fachwissen ausbauen, aber sich auch persönlich weiterentwickeln können.
Wir bieten Kurse für Baufacharbeiter, wie z.B. die Polierschule oder Kranscheine sowie Sicherheitsunterweisungen oder Veranstaltungen zu den Themen Gesundheit oder Führung. Die Veranstaltungen für diese Zielgruppe finden grundsätzlich im Winter oder im Frühjahr statt. Im Sommer geht es wegen der angespannten Arbeitszeitsituation ganz schlecht. Im Bereich der Führung können unsere Bauleiter und Poliere klassische Führungswerkzeuge erlernen, wir haben hier ein paar ganz interessante Tools ausgesucht.
Im kaufmännischen Bereich beschäftigen sich die Angestellten in ihrer Weiterbildung mit Arbeitsorganisation, Stress- und Zeitmanagement, bauen aber auch ihre EDV- und Rhetorikkompetenz aus. Hier haben wir ein ganz klassisches Programm. Für die Mitarbeiter:innen im Verkauf gibt es regelmäßige Verkaufstrainings.
WIFI-Blog: Warum setzen Sie auf firmeninterne Trainings?
Bettina Fichtel: Grundsätzlich sind firmeninterne Trainings viel spezifischer. In der Diskussion können die Trainer:innen viel mehr auf die Erfahrungen und Befindlichkeiten der Teilnehmer:innen eingehen. Wenn wir eine Schulung bei uns im Haus abhalten, können wir außerdem in kleineren Gruppen arbeiten. Das geht bei einem offenen Training nicht. Dort sitzen dann Tankstellenmitarbeiter neben Assistenzen der Geschäftsführung. Die Praxisbeispiele sind dann zu allgemein. Trainings leben vom Praxisaustausch, der von den Trainer:innen angestoßen wird. Das ist im firmeninternen Training viel intensiver. Deshalb ziehen wir und unsere Mitarbeiter:innen auch viel größeren Nutzen daraus.
Im EDV-Training geht es dann darum, wie wir die Software einsetzen. Das Training kann genau auf die Funktionen, die wir benötigen, zugeschnitten werden. Die Trainer:innen kommen zwar aus der Praxis, aber meistens geht es dann doch um Theoretisches. Deshalb befassen sie sich viel mit dem Unternehmen. So entsteht dann auch eine ganz andere Akzeptanz bei den Mitarbeiter:innen.
Firmenintern weiterbilden
„Benefits haben große Rolle in der Mitarbeiterbildung“
WIFI-Blog: Wie evaluieren Sie den Erfolg der Weiterbildungsmaßnahmen im Unternehmen?
Bettina Fichtel: Wir haben ein Veranstaltungsmanagement, in das wir alle Schulungen eingeben. Danach erheben wir mittels Umfragen, wie die Teilnehmenden die Schulungen empfunden haben. Das ist ein ganz klassischer Fragebogen.
Welche Rolle spielt Weiterbildung auf der Suche nach Fachkräften?
Einem Problem wie dem Facharbeitermangel kann man natürlich nicht durch Weiterbildung allein begegnen. Aber solche Benefits haben mittlerweile eine große Rolle in der Mitarbeiterbildung. Wenn Mitarbeiter:innen aus einem Programm auswählen können, merken sie, dass die Unternehmensführung in sie investiert. Dabei ist uns wichtig, dass nicht nur klassische Zielgruppen wie Manager oder IT-Mitarbeiter in den Genuss von Schulungen kommen und die anderen Zielgruppen brach liegen.
Wir hören oft von Bewerber:innen „Ihr macht viel für die Mitarbeiterinnen“. Ob zum Thema Gesundheit oder der Staplerschein: Bei uns gibt es die Chance, Weiterbildung zu absolvieren und wir übernehmen die Kosten – für Qualifikationen, die unsere Leute auch in anderen Unternehmen verwenden können. Dadurch punkten wir bei den Mitarbeiter:innen.
Welche Angebote bieten Sie im Gesundheitsbereich?
Wir veranstalten ein klassisches Sportprogramm, es geht um Rücken, Bewegung, aber auch Yoga und Entspannung. Man kann je nach Region in Präsenz mitmachen, es gibt aber auch Online-Angebote. Wir wollen den Zugang so einfach wie möglich machen, auch wenn wir natürlich nicht an alle herankommen. Bei den Angestellten geht es leichter, Baufachkräfte sind generell eine schwierige Zielgruppe.
Würden Sie wieder mit WIFI zusammenarbeiten?
Ja, denn bei WIFI gibt man sich Mühe, auf unsere Bedürfnisse einzugehen. Es geht darum, dass wir Trainer:innen finden, die zu uns passen. Bei WIFI ist bei solider Qualität der Trainings auch das Preisgefüge angenehm. Wenn wir den Trainern auf dem freien Markt bedienen, haben wir Schwierigkeiten nachzuempfinden, wie gut die Trainingsqualität ist. Schließlich soll ein Training den Leuten Spaß machen, Impulse geben und sie motivieren. Davon können wir beim WIFI ausgehen, deshalb arbeiten wir in ca. 80 Prozent aller unserer Trainings mit dem WIFI.