Feedback zu erhalten ist oft unangenehm. Denn viele setzen „Kritik“ mit „negativer Kritik“ gleich. Klar, ganz ehrlich: Wer mag schon gern darauf hingewiesen werden, dass er etwas falsch gemacht hat oder es nicht gut läuft? Laut einer US-amerikanischen Untersuchung in einem Lebensmittelunternehmen sind viele Arbeitnehmer/innen nach einer beruflichen Rückmeldung vor allem eins: sauer. Irgendwo auch verständlich, denn die meisten bemühen sich und geben im Job ihr Bestes.

Warum eine g‘scheite Feedback-Kultur aber wichtig ist, und wie man sie sich angewöhnt, erfahrt ihr hier.

Die Vorteile von Feedback

Bei Feedback geht‘s nicht nur um Fehler. Es geht auch nicht unbedingt um die Bewertung von Leistungen. Oft ist es auch wichtig für das Finetuning im großen Ganzen, zum Beispiel in eingefleischten Teams oder in lange gewachsenen Strukturen. Es hilft, Handlungsweisen zu überdenken und an Bestehendes anzupassen, um gut im Team arbeiten zu können.

Was auch oft vergessen wird: Eine Rückmeldung gibt’s natürlich auch in Form von Lob! Durch Lob können Fähigkeiten oder gar Talente zum Vorschein kommen, von denen man bis dato noch gar nichts gewusst hat.

Friede, Freude, Eierkuchen?

Feedback ist also kein Niedermachen. Vielleicht erklärt es ein technischer Begriff ganz gut: Feedback ist so etwas wie ein neues Plug-in. Sprich: eine Erweiterung im Prozess einer Systemoptimierung, von der im Idealfall alle Beteiligten  profitieren – fachlich wie auch sozial.

Regeln einhalten

Zuerst berücksichtigt man verschiedene Bedingungen für gutes Feedback. Der/die Empfangende ist damit einverstanden, es wird nicht aufgedrängt oder darübergestülpt. Andererseits müssen manchmal auch unangenehme Situationen angesprochen werden. Ein Part möchte das vielleicht nicht hören.

Die Formulierung der Botschaft ist sachlich, prägnant (nicht zu viele Themen auf einmal), (zeitlich) angemessen und stellt eine neue Info dar.

Ausführliche Leitfäden für konstruktives Rückmelden findet man z.B. auf Wikipedia.

Sichtbarmachung

Klar ausgedrücktes Feedback kann noch was: Unbewusste oder falsche Wahrnehmungen von einer Sache, einer Person oder auch den eigenen Bedürfnissen zurechtrücken. Das verhindert unnötige Konflikte und andere Katastrophen.

Neue Wege und neue Ideen

Als Mensch entwickelt man sich permanent weiter. Das funktioniert am besten, wenn man die Kritik auch selbst erkennt – und sie ein bisschen schmerzt. Dazu muss man sie prägnant und direkt formulieren. Das ist nicht wirklich überraschend. Wer kennt nicht Situationen, die wir partout vermeiden möchten, weil man damit unangenehme Erfahrungen gemacht hat? Wir erinnern uns an den guten alten Spruch: Aus Fehlern lernt man!

Persönlichkeit stärken

Mit unfairer Kritik umgehen

Bei manchen dreht sich beim Wort „Kritikfähigkeit“ der Magen um. Warum soll man auch etwas aushalten, das verletzend ist? Muss man auch nicht, denn: Feedback soll natürlich respektvoll formuliert sein.

Klappt‘s mal nicht so, wie es sollte mit der Kommunikation, helfen zwei Sachen:

  1. Den gebenden Part an Feedback-Regeln erinnern
  2. Das Gespräch nicht in einer emotional aufgeladenen Situation führen, sondern ausschließlich auf einer Sach-Ebene!

Vorsicht: Nicht alle Menschen schaffen das. Man muss auch wissen, wo, wie und wann man etwas versuchen kann.

Weiß man, dass man selbst das Problem hat, sich leicht angegriffen zu fühlen, kann man das „Bekritteln“ auch als Resilienz-Training sehen – und zum Beispiel innere Mantras üben. Hierzu gibt‘s Unmengen an Beispielen im Internet, für jeden Typ. Zum Beispiel:

Ich bin ein geschlossener Kreis und bestimme, was herein darf und was nicht.

Ich kann Unangenehmes aushalten.

Es ist, wie es ist.

Persönlichkeit stärken

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