In vielen Jobausschreibungen steht dieses Wort: teamfähig. Ist ja auch klar, ein gut funktionierendes Team trägt wesentlich zum Unternehmenserfolg bei und mit lässigen Kollegen/innen arbeitet sich’s auch angenehmer!

Bei näherer Betrachtung ist allerdings nicht mehr so klar, was das eigentlich bedeutet. Wann bin ich teamfähig?

Muss ich mit Kolleginnen und Kollegen befreundet sein?

Ein klares Nein! Um gut zusammenzuarbeiten, braucht es nicht mal Sympathie. Viel wichtiger sind klare Regeln und Grenzen. Zugegeben: Es ist zwar schöner, sich im Team gern zu mögen, aber nicht unbedingt Priorität Nummer eins.

Wer schon mal mit Freunden oder Familie Business gemacht hat, weiß wahrscheinlich, was jetzt kommt: Das Wichtigste ist Professionalität bzw. professionelles Handeln. Das kann sich mit engen Vertrauten schon mal etwas schwierig gestalten: Schneller als sonst überschreitet man berufliche Grenzen, achtet nicht so sorgsam auf seinen Ton und sein Auftreten, vermischt Privates mit Geschäftlichem – und schon ist das (ein) Drama vorprogrammiert.

Wir-Gefühl erzeugen

Trotzdem kann und soll man menschlich bleiben, damit Verbundenheit im Team funktioniert. Im Gegenteil – ein gemeinsame Mittagessen, ein kurzer Exkurs in ein paar private Details oder ehrlich gemeinte Komplimente stärken den Zusammenhalt. Es entsteht gegenseitiges Vertrauen und ein Wir-Gefühl.

Schnelle Kaffeeplauscherl und gemeinsame Frischluftpausen gehören dazu – und wenn es sich ergibt, auch mal ein Drink nach Feierabend!

Hierarchien sind gut

Auch wenn sie flach sind. Damit meinen wir: Irgendwer muss schlussendlich die Verantwortung für alles übernehmen. Ein gutes Team braucht auch so etwas wie einen Leitwolf. Als Vorgesetzte/r muss man wissen, wie man führt, zusammenhält und ein Repertoire an Bewältigungsstrategien für alle möglichen Situationen anbieten können. Sprich: Wie man das ganze Ding in jeglicher Hinsicht ausbalanciert.

Für ein gemeinsames Ziel

Ob zusammengewürfeltes Team oder frei gewählt: Wohin der Weg geht, sollte allen klar sein.

Ist das Ziel erreicht, gönne man sich eine Belohnung – für sich selbst, oder um anderen eine Freude zu machen. Das kann auch schon ein Kuchen für die Kaffeepause sein!

Als Teamleader/in arbeitet man wahrscheinlich ohnehin mit positiven Verstärkern und lässt sich für solche Gelegenheiten etwas einfallen – oder bringt dies bei den Weihnachtsbenefits mit ein.

Mitarbeiterführung lernen

Wir sind: die Unternehmenskultur, das Leitbild

Mitarbeiter/innen brauchen Orientierung. Wie was zu sein hat, was geht und was nicht, wofür die Firma oder Auftraggeber/in steht, ist meist vorgegeben – aber nicht immer. Gerade in lang bestehenden Unternehmen, prägen oft die Mitarbeiter/innen selbst gewisse Regelsysteme.

Dafür braucht es gute Kommunikation. Transparenz, Struktur und Klarheit sind  hier Schlüsselelemente. Kennt sich jeder aus, stimmt auch der Arbeitsfluss.

Regeln des Informationsaustausches sind unbedingt notwendig, also was wie wann kommuniziert wird. Ebenso fixe Termine, etwa für Teambesprechungen, kurze Updates oder auch Ungezwungeneres wie Frühstücksrunden, Unternehmungen oder Ausflüge.

Was manchmal untergeht, ist eine Übereinkunft zur Mediennutzung. Alle sollten wissen, in welcher Form der gemeinsame Kalender genutzt wird oder wofür die WhatsApp-Gruppe dient. Reine Informationszuteilung oder lockere Chats?

Onboarding: Die Neuen einweihen

Eigentlich ist es selbstverständlich, frischen Kollegen/innen alle Infos zu geben, die sie brauchen, um gut arbeiten zu können, sich selbstständig einzubringen und sich wohl zu fühlen! Eigentlich. Leider sieht die Realität oft anders aus. Hier hilft es alle Infos in einer Onboarding-Mappe zu sammeln.

Unterschiede feiern

Eine Gruppe, in der alle gleich ticken, bringt wohl kaum neue Ideen oder Wege hervor. Ob es eine solche Gruppe überhaupt gibt, sei dahingestellt, denn jeder Mensch denkt, fühlt und kombiniert ganz eigen und kann etwas anderes. Wenn man genau hinschaut, dann erkennt man auch die Feinheiten – ein schönes Zeichen von Wertschätzung. Welcher Mensch wird nicht gern gesehen in dem, was ihn ausmacht?

Social Skills schärfen

Um selbst aktiv am Wir-Gefühl mitbauen zu können, braucht es ein paar Kompetenzen im Sozialen.  Dazu zählt etwa:

  • Zuverlässigkeit
  • Offenheit für Neues
  • Empfangsbereitschaft für Feedback
  • Frustrationstoleranz
  • Konstruktives, proaktives Denken und Handeln
  • Problemlösefähigkeiten
  • eine wohldosierte Portion Humor an der richtigen Stelle!

Mitarbeiterführung lernen

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