Der Kopf raucht, das Energielevel ist auf minus zwanzig Prozent und daheim wartet noch die Familie? Natürlich wollen auch die Kinder noch Aufmerksamkeit. Gemeinsam etwas schönes Erleben wäre toll. Aber was tun, wenn die Zeit fehlt?

Wir haben hier ein paar Tipps für euch gesammelt, die euch an einem langen Ferientag helfen können.

Horizontal Parenting

Vielleicht ist das einigen ein Begriff. Horizontal Parenting, also in der Waagrechten aufs Kind schauen, ist seit ein paar Jahren auf Elternblogs sehr angesagt. basierend auf einem Artikel der Journalistin Michelle Woo. Sie beschreibt das, was eh viele machen: von Couch oder Bett aus, also in der Horizontalen, die Kinder bespaßen. In diversen Blogs liest man dazu von Monster spielen oder Buchstaben auf den Rücken zeichnen.

Eine Aktivität, die wir noch nicht kannten, ist das Spiel “Pizza belegen”. Es geht so: Man selbst ist der Pizzateig und wird mit verschiedenen Zutaten bestückt, die das Kind erklärt. Sehen tut man sie nicht. Ist das Kind damit fertig, muss es die Pizza – also Mama oder Papa – natürlich auch noch in den Ofen schieben. Mehr Tipps gibt’s findet man in diesem Beitrag.

Schaut man sich diese Ideen genauer an, merkt man, dass diese eher etwas für eine kurze Verschnaufpause sind als für abendfüllende Aktivitäten. Wir wissen aber alle: Kinder haben so schnell wieder Energie und wollen mehr.

Einfache Spiele spielen 

Oft vergisst man die kleinen Klassikerspiele, dabei sind die immer wieder lustig. Uno geht immer! Man kann bei jeder Runde die Regeln verändern oder die Kinder neue einführen lassen.

Relativ entspannt verlaufen auch Spiele, bei denen das Kind etwas trainieren muss, wie etwa Diavolo oder Springschnurspringen. Als Elternteil muss man ja nicht unbedingt selber mitmachen. Dem Kind zuzusehen, es anzufeuern und zu bestärken, ist auch schön.

Sich Social Media Trends zeigen lassen

Viele Kids lieben Social Media. Vor allem, wenn es darum geht, den eine:n Influencer:in herzuzeigen oder populäre Tänze nachzuahmen. Auch wenn man kritisch gegenüber gewissen Medien oder Plattformen eingestellt ist und das Kind keine eigenen Accounts hat: Ganz drum rum kommt man mit einem Schulkind wohl nicht. Hier hat man die Gelegenheit den Konsum des Kindes gemeinsam zu reflektieren, dieser passiert ja auch indirekt über die Schulkamerad:innen.

Puppen-Spiele

Puppen sind Allrounder. Je nach Spielthema kann man variieren, von Alltagsszenen bis Puppenhaus neu einrichten bis hin zu Barbie-Film nachspielen ist hier so einiges von der Couch aus möglich.

Pool an Bastelideen ausschöpfen 

Idealerweise hat man immer wieder ein paar neue Anleitungen zum Basteln parat, die zum eigenen Kind passen. Ideen findet man schnell auf YouTube oder Pinterest.

Tipp: Falten geht immer, warum auch immer – also immer ein paar Origamipapiere daheim haben.

Die springende Papierkatze fanden wir dabei besonders lieb:

Die Badewanne anschmieren

Nicht wirklich waagrecht, aber dennoch eine super Idee! Es geht so: Vor dem Baden oder Duschen darf mit Fingerfarben so richtig schön die Wanne “bemalt” werden. Das ist ein Heidenspaß, hört sich nach Weltuntergangssaufwand an, ist aber nicht so schlimm! Der Wasserstrahl der Dusche macht seine Arbeit tatsächlich gut.

Ein Objekt aus zusammengetragenen Alltagsgegenständen bauen

Achtung, Einstürzen sollte vermieden werden! Aber aus Alltagsgegenständen lassen sich schnell sehr interessante Objekte buaen. Das Elternteil testet auf Stabilität oder – Achtung gemein! – sabotiert absichtlich. Küche und elektronische Geräte an dieser Stelle besser auslassen! Das geht super in einer bequemen Position, im Gammeln auf der Couch oder im Bett.

Kinderzimmer got Talent!

Viele Kinder lieben Talentwettbewerbe! Die Kinder führen den Eltern etwas vor, sie sind aber auch die Jury und bewerten. Dabei darf es natürlich nicht bierernst zugehen, sondern auch geblödelt werden.

Persönlichkeit stärken

Das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden

Hausübungen machen gehört zu den Pflichten eines jeden Schulkindes. Hier kann man die Kontrolle auch auf die Couch verlagern und das Kind vorlesen oder vortragen lassen. So stärkt man gleichzeitig Kompetenzen. Lustig sind auch Rollenspiele, etwa bei Dialogen oder Geschichten.

Eltern kennen ihre Kinder natürlich am besten und wissen, wie sie Notwendiges auch schmackhaft machen können. Kinder helfen auch gerne im Haushalt mit, wenn es lustig ist, oder sie der Chef sein können – also irgendwo hauptverantwortlich sind.

Gemeinsam kochen

In einer idealen Welt kommen die Energien beim Kochen wieder zurück. Das Ganze schaut dann vielleicht sogar lustig aus:

 

Tratschen und Essen

Für viele Familien ist es ein Ritual, beim gemeinsamen Essen den Tag Revue passieren lassen. Ein Gespräch aufrechtzuerhalten schafft man auch mit einem müden Auge. Alle Menschen erzählen gerne von sich, Kinder sind da keine Ausnahme. Sie brauchen das natürlich auch, um sich sicher und geborgen zu fühlen.

Sich in den Kuschelkinoabend vertschüssen 

Klingt faul, na und? Daheim Filme zu gucken hat viele Vorteile: Man kann kurz mal auf Pause drücken, wenn etwas Hochemotionales passiert oder wer aufs Klo muss.

Auch wenn viele Kommentierer:innen hassen beim Filmschauen zu quatschen oder Fragen zu stellen, es schafft Verbindlichkeiten und macht Spaß. Jede Person mit Kindern weiß eigentlich, dass Kinder sowieso mitreden. 

Das Kind Kind sein lassen

Größere Kinder können sich natürlich auch selbst beschäftigen. Sie haben oft auch Verständnis dafür, dass die Eltern einfach am Limit sind.

Am Land ist es leichter, die Kinder auch mal allein nach draußen zu schicken. Aber auch im Großstadtdschungel können sich größere Kids am Spielplatz um die Ecke treffen und mit Spielbuddies austoben. Im Idealfall ist da auch ein anderes Elternteil dabei, das man kennt.

Kinderbetreuer:in werden

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