Viele bringen sie gewaltig aus dem Konzept: die lautstarken Gespräche der Bürokollegen/innen. Laut einer Befragung von Erwerbstätigen aus dem Jahr 2018 werden sie gleich nach Maschinenlärm als besonders störend empfunden. Oft bleibt das leider nicht ohne Folgen: Unangenehme Beschallung führt zu Dauerstress bis hin zu körperlichen und psychischen Krankheiten.

Was also dagegen tun?

Am naheliegendsten ist natürlich eine räumliche Trennung.

Arbeitgeber/innen denken die Geräuschkulisse (Personaldichte, Kommunikationsaufwand, etwaige Kollisionen) am besten schon bei der Planung mit. Ist dies nicht möglich, fangen zumindest Trennwände einiges ab.

Geht das auch nicht, sind temporäre Ausweichräume eine Idee: Für die Zeit, in der telefoniert wird, oder es Besprechungen gibt, können bestimmte Räume dafür genutzt oder zweckentfremdet werden.

Stay at home!

Gerade jetzt, wo Homeoffice populärer und erprobter geworden ist, könnten Arbeitsabläufe und Erreichbarkeiten mit den Dienstplänen der Kollegen/innen im Büro abgeglichen werden.

Ohrstöpsel als persönliche Lautstärkeregler

Es gibt sie in jeder Preisklasse, vom Schaumstoffklassiker bis hin zu speziell angepassten Apparaten, die bestimmte Tonfrequenzen gezielt filtern oder Kopfhörern, die aktiv Geräusche mit Antischall unterdrücken. Mittlerweile können das auch Gehörschutz-Headsets, wie man sie von  Arbeiter/innen am Bau oder am Flughafen kennt.

Es gibt viele unterschiedliche Modelle käuflich zu erwerben. Einige davon erlauben  auch ein normales Kommunizieren bei niedriger Lärmbelästigung.

Bildungsberatung

Akustischer Gegenangriff: Musiktherapie

Ein anderer Weg ist es, nicht Geräusche auszuschalten sondern einzuschalten: einfach die großen Kopfhörer rauf, laut die Lieblingssongs hören, speziellen Entspannungsfrequenzen lauschen oder sich  etwas wie Pannflötenmusik voll hingeben.

Das ist dann zwar auch geräuschvoll, aber es kommt sehr stark darauf an, was wir als angenehm und was als grauenhaft empfinden.

Abhärten

Je mehr wir uns auf das Störende konzentrieren, desto schlimmer wird es. Stört uns bei gleicher Dezibelzahl etwa Meeresrauschen nicht, kriegen wir bei etwas anderem die Krise. Menschen mit Tinnitus wird zum Beispiel geraten, sich im Fokussieren zu üben, um dem quälenden Dauerton im Ohr die Aufmerksamkeit zu entziehen. Das geht ganz einfach: Daheim das Radio oder den Fernseher laufen lassen und daneben etwas arbeiten oder sinnerfassend lesen. Wer das oft genug erprobt hat, kann sich dann fast überall konzentrieren.

Klare Worte

Wenn die Geräuschbelästigung generell vermeidbar wäre, spricht man die Kollegen/innen offen an. So wie bei vielem, hat jeder Mensch individuelle Grenzen: Was den einen zur Weißglut treibt, lässt die andere kalt. Niemand meint wahrscheinlich irgendetwas böse. Nett und freundlich artikuliert, lässt sich hier sicher eine Lösung finden.

Ein etwas weniger freundlicher Appell – humoristisch gemeint 🙂

Bildungsberatung

(c) fizkes / stock.adobe.com