Traumberufe der Kindheit unterscheiden sich oft von der späteren Realität. Zwar wollten laut einer YouGov-Umfrage die meisten Befragten als Kind Polizist, Lehrer oder Arzt werden – aber eben auch Pilotin, Schauspieler, Popstar oder Fußballer.

Träume sind toll. Aber wenn es um die Berufswahl geht, sind sie nicht immer die besten Berater. Es gibt schließlich keine Ausbildung, mit der man die nächste Taylor Swift werden kann, und keine Stellenausschreibung für den nächsten Ronaldo.

Einen Beruf bzw. Ausbildungsweg muss jedoch jeder wählen. Für viele ist das nicht so einfach. Selbst die Schule ist dabei nicht immer die größte Hilfe. Laut einer aktuellen Umfrage fühlen sich mehr als die Hälfte der Jugendlichen schlecht aufs Berufsleben vorbereitet. Obwohl die Wahl des Berufs- bzw. Ausbildungsweges so wichtig ist, fühlen sich mehr als 60 Prozent dabei alleine gelassen.

Dabei gibt es viele einfache Methoden, sich auf die Berufswahl vorzubereiten. Auch die WIFIs bieten Möglichkeiten an, mehr über sich herauszufinden, wie zum Beispiel die Potenzialanalyse – und vieles mehr. Andere Methoden kann man aber auch daheim, zum Beispiel mit Freunden, durchführen. Hier stellen wir drei davon vor:

Methode 1: „Berufe zuwerfen“

SesselProblem: Oft weiß man gar nicht, welche Möglichkeiten man hat. Die Berufswelt ist weit. Obwohl es hunderte verschiedene Lehrberufe gibt, beschränken sich über zwei Drittel aller jungen weiblichen Lehrlinge auf die 10 „Klassiker“ – sprich: Einzelhandel, Bürokauffrau, Friseur/in. Dabei gibt es so viel mehr Berufe – von Abfallberaterin bis Zweiradtechnikerin.

So funktioniert’s: Eine Gruppe setzt sich in einen Sesselkreis. Der oder die Berufssuchende setzt sich in die Mitte. Die Teilnehmer/innen im Sesselkreis werfen der Person in der Mitte Berufe zu – allerdings nur verbal. 🙂

Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, man kann schließlich auch darüber nachdenken Zirkusdirektor zu werden. 

Methode 2: „Eine Tasse voller Stärken“

TasseProblem: Viele junge Menschen wissen nicht, worin sie besonders gut sind. Oft erkennen andere die eigenen Talente besser.

So funktioniert’s: Alle Teilnehmer/innen einer Gruppe befüllen zuerst ein Blatt Papier mit ihren eigenen Stärken – z.B. Kreativität, Ausdauer, etc. In einer zweiten Runde bekommt jede/r eine Tasse.

Alle Teilnehmer schreiben nun die Stärken der anderen auf kleine Zettel und geben sie in die Tasse. So kann man Selbst- und Fremdbild vergleichen – und kommt der Berufswahl ein gutes Stück näher.

Methode 3: „Zukunft entwerfen“

ZukunftProblem: Viele haben keine konkrete Vorstellung von ihrer Zukunft. Was heißt es zum Beispiel konkret als LKW-Fahrer zu arbeiten? Welche Schwierigkeiten bringt ein Job in der Werbebranche mit sich?

So funktioniert’s: Alle Teilnehmer/innen schreiben für sich selbst fünf verschiedene berufliche Möglichkeiten in Stichworten auf einen Streifen Naturpapier. Jeweils ein anderer spielt „Schicksal“ und wählt eine der Karten aus.

Jede/r Teilnehmer/in entwirft dann seine mögliche Zukunft: Was braucht man, um in dem Beruf arbeiten zu können? Wer könnte einem dabei helfen bzw. Auskunft geben? Wie viel Geld kann man mit dem Beruf verdienen? Wie hoch sind die Chancen, dass es klappt? Nach einer Viertelstunde kann man sich mit den anderen darüber unterhalten.

BIldungsberatung für junge Menschen