Energiesparen haben wohl alle gerade am Schirm. Laut dem neuen Energie-Monitor der WKÖ haben wir Österreicher:innen 2022 tatsächlich Energie gespart – und zwar 1,8 Prozent Strom und 8,7 Prozent Gas gegenüber dem Vorjahr.
Am Arbeitsplatz gibt es jedoch nach wie vor viele Energiefresser. Viele davon kennst du, an einige hast du vielleicht noch nicht gedacht. Hier ein Überblick zum Nachkontrollieren!
1. Goodbye, Standby!
Geräte im Standby-Modus fressen Energie. Sie kennen die Lösung: Steckleisten mit Kippschalter, Ausschalten was nicht gebraucht wird, Computer runterfahren oder zumindest in den Ruhezustand schicken.
Bildschirmschoner im Windows-Media Player-Style benutzt wohl heute kaum mehr jemand. Was Sie wahrscheinlich nicht wissen: Satte 10 Prozent an Energie kann man so sparen.
2. Digitalisierung hinterfragen
Manchmal fragt man sich schon: Braucht es das wirklich? Wir denken da zum Beispiel an: Monitore in Wartezimmern. Wartende ziehen von einem Gerät eine Nummer und kontrollieren an Monitoren, wann sie an der Reihe sind. Früher war nicht alles besser, das meinen wir jetzt nicht, nein. Aber sich anstellen ohne Zettelchen plus Bildschirm hat trotzdem funktioniert – oder? Die Geräte laufen einfach die ganze Zeit und die Frage ist: Steht der Nutzen dafür?
3. Vorteile von Homeoffice
Homeoffice wirkt: Arbeitgeber:innen sparen bis zu 75 Prozent an Stromkosten. Arbeitnehmer:innen, die zu Hause arbeiten wollen, können damit ein starkes Argument vorbringen. Wer bezahlt die Energie im Homeoffice? fragte unlängst eine österreichische Tageszeitung.
Für Aufwendungen an Homeoffice-Tage gibt es Zuschüsse bzw. die Homeoffice-Pauschale. In Zeiten wie diesen kristallisieren sich faire Regelungen und Lösungen für beide Seiten noch heraus. In der Praxis macht man sich wahrscheinlich eine Regelung mit dem Arbeitgeber aus. Möchte man gar nicht daheim arbeiten, sei gesagt: Dazu zwingen kann einen natürlich niemand.
4. Heizen, Kühlen und Lüften
Auch schon vor der Energiekrise haben wir nicht bei offenem Fenster die Klimaanlage laufenlassen oder geheizt, was das Zeug hält.
Was man noch tun kann: ein paar Mal am Tag ans Stoßlüften denken, Heizkörper frei räumen, Fenster und Türen auf Dichtheit überprüfen. Sind sie das nicht, kann man mit lustigen Zugluftstoppern oder selbstklebenden Dichtungsbändern leicht Abhilfe schaffen. Bei der Raumtemperatur kann man ruhig auch penibel sein, denn nur ein Grad weniger bedeutet immerhin 6 Prozent Energieersparnis!
Betriebswirtschaft lernen
5. Kunstlicht aus, Tageslicht rein
Die größten Stromfresser in Büros sind aber tatsächlich die Beleuchtungen. Am bösesten sind Glühbirnen, gefolgt von Halogen-Leuchtmitteln. Seit den Verboten vor ein paar Jahren dürften aber nur noch Restbestände in heimischen Büros zu finden sein.
Die Zukunft leuchtet mit LEDs. Sie sind die größten Sparer, zudem haben sie eine hohe Lebensdauer.
Anstelle von künstlichem Licht können wir auch Tageslicht besser nutzen. Man kann bewusst darauf achten, wann man wirklich zum Lichtschalter greifen muss. Außerdem: Lamellenvorhänge und Jalousien ganz aufmachen und Fensterbankerl nicht verstellen.
Bewegungsmelder installieren kann auch sinnvoll sein, damit das Licht automatisch ausgeht. Außerdem lassen sich so etwaige Bürostreits darüber vermeiden, wer jetzt schon wieder das Licht am Klo nicht abgedreht hat.
6. Office-Geräte gemeinsam nutzen
Kopierer brauchen auch viel Strom. In einem durchschnittlichen Büro machen sie den zweitgrößten Teil des Verbrauchs aus. Die beste Lösung ist es natürlich, die Geräte nicht durchgängig eingeschaltet zu lassen oder zu benutzen.
Eine gemeinsame Nutzung von anderen Geräten, wie Druckern, ist eine weitere Idee. Zum Beispiel ist es sicher klüger, einen Netzwerkdrucker zu haben, als in jedem Kammerl einen stehen zu haben (auf Standby).
7. Sparen in der Küche
Unser Freund ist hier der Wasserkocher: Er ist energiesparender als die Elektro-Kochplatte, weil er einfach super-schnell ist. Der zweite Buddy ist die Mikro, sie ist auch einen Sparerin. Wie man die Mikrowelle effizient benutzt, lesen Sie in einem Zeitungsartikel über Essen aus der Mikrowelle nach.
Zwei weitere Geräteklassiker in Büroküchen sind Geschirrspüler und Kühlschrank. Ersterer läuft am besten im Energiesparprogramm und vollgeladen.
Zum Kühlschrank gibt‘s zu sagen: Die EU empfiehlt als ideale Temperatur 5 Grad, an nicht so heißen Tagen reichen aber eigentlich 7 Grad aus (Stufe 1 oder 2). Ein einziges Grad mehr bedeutet nämlich gleich 5 Prozent Steigerung im Stromverbrauch! Nicht zuletzt deshalb sollte der Kühli an einem Platz stehen, wo er genug Luft bekommt und nicht neben dem Herd oder in der Sonne. Auch mit einem vereisten Gefrierfach muss der Kühlschrank mehr leisten, und zwar bis zu 30 Prozent. Deshalb: ein bis zweimal pro Jahr abtauen und reinigen.
8. Sparpotenziale suchen!
In jedem Bürogebäude gibt es bestimmt Geräte oder Einrichtungen, deren Sparpotenzial leicht übersehen wird. Vielleicht, weil diese immer an sind und man nicht mal mehr daran denkt, sie auszuschalten. Wie sieht es zum Beispiel aus mit Lüftungsanlagen, Außenbeleuchtungen, Überwachungssystemen, Snack- oder Getränkeautomaten? Denken Sie darüber nach, die Liste lässt sich sicher individuell fortsetzen!