Alles, nur nicht trocken – so muss Lernen sein, damit auch wirklich etwas hängenbleibt. Genau das ist das Ziel der Lernmethoden, die im Rahmen des WIFI-Lernmodells LENA zum Selbstlernen anregen. Ab jetzt stellen wir jeden Monat in unserem Blog eine didaktische Methode vor, die Trainer/innen die Möglichkeit bietet, ihr Seminardesign auszubauen und lebendiges und nachhaltiges Lernen zu fördern.

Wissensleine: Her mit den Wäscheklammern!

Keine Angst, die brauchen Sie nicht, damit Ihre Teilnehmer ihre Kleidung zum Trocknen aufhängen können, weil sie in Ihrem Seminar so ins Schwitzen kommen. 😉 Wäscheleine und Wäscheklammern werden – neben verschiedenfarbigen Moderationskarten und einem Flipchart – für die „Wissensleine“ benötigt. Die Methode aktiviert und fördert die Selbststeuerung der Lernenden.

Aller Anfang ist leicht: Zu Seminarbeginn verteilen Sie unter den Teilnehmern farbige Moderationskarten und eine Wäscheleine, auf der sie ihre Lernbewegung dokumentieren können. Zur Orientierung schreiben Sie die Fragen, die dem Thema des Trainings angepasst werden können, und die entsprechenden Farben auf den Flipchart – zum Beispiel:

Rote Karte – meine Ahas.

Grüne Karte – was ich mir merken möchte.

Gelbe Karte – was ich umsetzen möchte.

Zudem sind weitere Karten möglich, beispielsweise für offene Fragen, Anregungen, Vorschläge, empfundene Emotionen, Kritik etc.

Jetzt sind die Teilnehmer dran …

Fordern Sie sie auf, die Karten laufend während des Trainings gemäß den Vorgaben auf dem Flipchart zu beschriften. Die Kärtchen können gemeinsam, in Kleingruppen oder individuell bearbeitet werden (je nachdem brauchen Sie dann entsprechend mehr Wäscheleinen). Wichtig: Stellen Sie nicht zu viele Fragen, die gleichzeitig bearbeitet werden sollen. Drei Fragen sind ideal. Und: Jeder ist selbst dafür verantwortlich, seine Wissensleine zu füllen, Sie dürfen Ihre Teilnehmer aber durchaus zwischendurch daran erinnern. Nach Seminarschluss können die Wissensleinen mit nach Hause genommen werden. Wird eine gemeinsame Wissensleine erstellt, so soll diese für alle sichtbar im Raum befestigt werden.

Die Vorteile dieser Methode liegen im Wesentlichen darin, dass die Teilnehmer angeregt werden, ihre persönlichen Lernprozesse zu reflektieren und Inhalte in die eigene Praxis zu übertragen. Sie finden ihren individuellen roten Faden im Training und formulieren laufend die wesentlichen Erkenntnisse in eigenen Worten. Die Lernmethode kann bei allen Gruppengrößen eingesetzt werden. „Die Wissensleine eignet sich gut als Zwischenreflexion für den eigenen Lernfortschritt“, so WIFI-Trainer Peter Birnstingl.