Digitale Tools im Training machen das Lernen und Lehren noch vielfältiger – und schaffen u.a. interessante Möglichkeiten, neues oder bereits vorhandenes Wissen zu überprüfen. Einerseits ist die Kenntnis des Wissenstands der Teilnehmer eines Kurses eine wichtige Information für den Trainer, welche Inhalte es noch braucht bzw. wo vertieft werden muss. Andererseits ist es für jeden Teilnehmer beruhigend zu wissen, wo man steht – vor allem vor Prüfungen. Quiz zum Wissenscheck haben sich schon in analogen Zeiten bewährt, etwa mit Karteikarten. Schließlich spornt der Wettbewerb an und gemeinsam macht es einfach mehr Spaß.

Digitale Tools machen Vieles einfacher

Nun, die digitalen Zeiten verändern auch so manche Lernmethode: Digitale Tools bringen nicht nur mehr Action ins Training, sondern auch Effizienz und ein Stück weit gelebte „Normalität“. „Heute gehört es einfach schon dazu, dass man als Trainer auf Augenhöhe mit seinen Teilnehmern kommunizieren kann“, sagt WIFI-Trainer Thomas Eichinger. Mit „auf gleicher Augenhöhe“ meint er, dass für die meisten Menschen, der Umgang mit Handy & Co selbstverständlich ist. Apropos Handy: Ein Vorteil zahlreicher webbasierter Lernplattformen ist, dass sie sich auch in Lernräumen anwenden lassen, die nicht über spezielle PC-Arbeitsplätze verfügen. Das Mobiltelefon genügt, um in die virtuelle Welt der Wissensabfrage einzutauchen.

Voraussetzungen

Ein interaktives Quiztool für den spielerischen Wettbewerb ist Kahoot. Dabei wird eine Frage und die möglichen Antworten vom Trainer mittels Beamer für alle sichtbar an der Wand präsentiert. Die Teilnehmer können mit ihren mobilen Endgeräten (aber auch via PC) innerhalb einer bestimmten Zeit antworten. Zuvor müssen sie sich via PIN-Code zur Teilnahme am Quiz anmelden. Die Geräte sind miteinander über das Internet verbunden. Zur Erstellung der Fragesets registriert sich der Trainer bei Kahoot. Er kann ein eigenes Quiz erstellen oder aus bestimmten Fachbereichen ein bereits vorhandenes Quiz auswählen.

Wissenscheck: Die Regeln

Für eine richtig beantwortete Frage erhält jeder Mitspieler Punkte. Je schneller die Frage beantwortet wurde, umso mehr Punkte gibt es. Eine Rangliste, die zwischen jeder Frage auf der Projektion des Trainers angezeigt wird, spornt zusätzlich an. Am Ende des Quiz gibt es eine Gesamtwertung mit einer Siegerin oder einem Sieger. „Die Ergebnisse kann der Trainer auch speichern und hat damit eine gute Dokumentation über die Details“, so Eichinger. Auch, wenn bei diesem Wissensquiz einer als Sieger hervorgeht, so gewinnt doch jeder – nämlich durch seinen persönlichen Lernfortschritt. Bei der Beschäftigung mit einer Frage lernt man automatisch, selbst wenn sie falsch beantwortet wurde. Und aus Fehlern lernt man sowieso. Beim nächsten Mal klappt’s dann bestimmt!

Eigenverantwortlich lernen – mehr können

Auch die WIFI-Lernplattform ist ein hilfreiches Tool, wenn es darum geht, Wissen zu überprüfen und eigenverantwortliches Lernen zu fördern. Sei es vor, während oder nach dem Kurs:

  • Vor dem Kurs: Zur inhaltlichen Einordnung des Wissensstandes der Teilnehmer und für jeden Einzelnen als Vorbereitung, was sie oder ihn in dem Kurs erwartet bzw. welches Wissen vorausgesetzt wird.
  • Während des Kurses: Bei längeren Kursen oder Lehrgängen zur Überprüfung des eigenen Wissensstandes und zur Motivation zwischendurch.
  • Nach dem Kurs: Zur Überprüfung des Lernfortschritts oder als Abschlusstest eines Kurses.

Die Online-Tests, die der Trainer auf der Lernplattform erstellt, können Multiple Choice, Single Choice, Lückentexte, Begriffs- oder Bildzuordnungen sein. Aber auch offene Fragen mit Texteingabe sind möglich. Die Fragen müssen dabei nicht unbedingt vom Trainer kommen: So können in einem Fragepool Teilnehmerfragen gesammelt werden, aus dem der Trainer dann Zwischentests zum Selbstfeedback oder zur Abschlussprüfung erstellt. Ein Tipp zur Prüfungsvorbereitung von Silja Ziemann, eLearning-Leiterin am WIFI Wien: „Über das Forum der WIFI-Lernplattform kann die Gruppe Prüfungsfragen selbst erstellen, die der Trainer in einen Online-Test einfließen lässt.“

Lust auf mehr Lernmethoden?

LENA steht für LEbendig und NAchhaltig. Die Lernenden bearbeiten konkrete Arbeitsaufträge. Sie haben die Möglichkeit, Lösungswege selbst zu planen, durchzuführen und zu überprüfen. Dafür haben wir einige weitere Lernmethoden beschrieben.