Zimmerpflanzen haben viele Vorteile. Sie fungieren als Luftreiniger, aber auch als Deko-Element. Dabei wirken sie erfrischend und beruhigend zugleich.

Die Vielfalt an Zimmerpflanzen ist natürlich immens. Fürs Büro ist es oft vorteilhaft, wenn eine Pflanze wenig Aufwand macht. Wir schauen uns Klassiker an, zeigen wie man Altbekanntes neu inszenieren kann und geben eine kurze Einführung in etwas pflegebedürftigere, aber dennoch beliebte Grünlinge.

Das sympathische grüne Monster unter der Office-Pflanzen

 

Monster? Ja, das Ding heißt ja auch Monstera beziehungsweise die übergeordnete Pflanzengattung, auch bekannt als Fensterblätter. Wer ganz viel grün braucht, der ist mit dieser Pflanzenart gut beraten, denn Monsterae brauchen viel Platz aber dafür meist wenig Aufmerksamkeit. Im Büro sind sie daher beliebt, bei Pflegefehlern machen sie nicht gleich einen auf Mimose.

Die Pflanze wächst schnell, vermehrt sich leicht und ist durch die Größe ein recht prägnanter Raumfüller. Eine Monstera braucht einen hellen Platz, will aber nicht unbedingt in der prallen Sonne stehen.

Mag: Wachsen
Mag nicht: Staunässe
Liebt: Alle paar Tage ein wenig Sprühnebel auf den Blättern

Besonderheiten & mehr: Wussten Sie‘s? Die Löcher oder Schlitze in den Blättern vieler Monstera-Pflanzen entstehen durch Tod, gewisse Zellen sind abgestorben (programmierter Zelltod). Extrembeispiel: Die Gitterpflanze (ist aber keine Monstera-Art).

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Ich will auch wachsen!

Senkrecht und genügsam

Senkrecht angebrachte Bepflanzungen boomen in den letzten Jahren. Fassadenbegrünungen sind längst Teil städtebaulicher Konzepte, wie man sie etwa am Beispiel der Zentrale der Abfallwirtschaft (MA48) in Wien sieht. Klar schaut das auch drinnen toll aus, egal mit welchen Pflanzen. Eine Wand-Deko mit Sukkulenten ist deshalb eine gute Idee, weil diese Sweeties nahezu unzerstörbar sind.

Wenig Wasser? Pff, kein Problem! Die Pflanzen können sogar bis zu einigen Wochen ohne Gießen überleben, denn sie speichern Wasser in ihrem Gewebe ein. Sukkulenten wachsen ja auch fast überall, bei bis zu 5 Grad ist für die meisten Arten alles im grünen Bereich. Auch bei der Lichtzufuhr haben Sukkulenten einen recht großen Toleranzrahmen: Ist es eher dunkel, wachsen sie eben langsam, ist es hell, geht‘s schneller. Trotzdem empfiehlt es sich, diese extravaganten und teilweise knuffigen Pflanzen in der Wachstumsphase ein- bis zweimal pro Woche zu gießen. Soviel zu den Grundregeln, nicht alle Arten vertragen alles gleich gut, klar.

Tipp am Rande: Wer keine Ressourcen hat, sich selber so ein vertikales Gärtchen zu bauen oder in einem Rahmen einzupflanzen: Es gibt diese natürlich auch fix fertig zu kaufen – in allen Größen. Echtpflanzenbild nennt sich das – googeln Sie mal. Geht natürlich mit allerlei Pflanzen und sogar Kräutern und sieht immer super aus!

Mag: Heizungsluft, Sukkulenten- oder Kakteenerde
Mag nicht: Staunässe, normale Erde, zu hohe Luftfeuchtigkeit
Liebt: Sommer

Besonderheiten & mehr: Das verwechseln viele: Kakteen sind eine Unterkategorie von Sukkulenten – und nicht umgekehrt!

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Ich will auch wachsen!

Gefühlige Gefährten: Bonsai-Bäumchen 

Das japanische bonsai kann man mit „Pflanzen, Anpflanzen in der Schale“ übersetzen. Bonsai meint nicht eine bestimmte Pflanzenart, sondern Gewächse, die nach jahrhundertealter japanischer Gartenkunst in einer kleinen Begrenzung und mit Beschnitt aufgezogen wurden. Optisch sind diese geformten Pflanzen natürlich ein Prachtstück und erfreuen so manches Herz.

Pflegetechnisch sieht’s da ein wenig anders aus. In einem kleinen Gefäß sind Ressourcen wie Nährstoffe und Wasser eingeschränkter verfügbar und müssen immer wieder kontrolliert von außen zugeführt werden. Bonsais brauchen daher viel Aufmerksamkeit und sind gern schon mal empfindlich. So reagieren sie schnell beleidigt, zum Beispiel auf zu kalkhaltiges Wasser oder wenn die Luft im Zimmer zu trocken ist.

Für Anfänger:innen in der Bonsaikunst eigenen sich Klassiker wie der Ficus microcarpa (retusa) oder der sukkulente, also wasserspeichernde, Geld- oder Jadebaum (Crassula ovata). Das Olivenbäumchen (Olea europea) ist ein besonderer Hingucker. All diese Arten sind immergrün.

Egal, wofür man sich entscheidet: Profis empfehlen, sich beim Gießen auf keinen Fall stur an die mitgelieferte Pflegeanleitung zu halten, sondern einfach gut zu schauen, was die Pflanze gerade braucht. Man kontrolliert zum Beispiel täglich, ob die obere Schicht der Erde schon sehr trocken ist.

Mag: Abgestandenes Wasser, Luftfeuchtigkeit, viel Licht
Mag nicht: Direkte Sonneneinstrahlung, Heizkörper
Liebt: Streber:innen bei der Pflege, ein angepasstes Substrat, Dünger

Besonderheiten & mehr: Mehr Infos, zum Beispiel zu Formschnitt auf der Homepage der internationalen Community Bonsai Empire (www.bonsaiempire.de)

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Fotos: Roberto, VICUSCHKA, leeyiotung von stock.adobe.com