Ausbildung und dann ein Leben lang bei der gleichen Firma: Das gibt es immer seltener. Eine später nachgeholte Matura, eine zweite Ausbildung, eine Lehre nach dem Studium: Immer öfter lässt sich an Lebensläufen ablesen, dass es mehr als einen einzigen beruflichen Weg gibt. Warum ist das so?
Werden die Menschen immer sprunghafter? Wir finden: Ja. Das ist gar nicht negativ gemeint. Ein moderner Bildungsweg lässt sich eigentlich mit einer Trendsportart vergleichen: Parkour.
Parkour-Sportler versuchen Ziele zu erreichen – mitten in der Stadt, direkt und ohne Umwege. Dabei stoßen sie immer wieder auf Hindernisse, wie Wände oder Absperrungen:
Auch auf dem Bildungsweg gibt es Hindernisse. Hier haben wir die wichtigsten für euch aufgelistet:
1. Die Lücke
Bildungslücken stehen für fehlendes Wissen. Welche Chancen und Wege es gibt, wissen viele oft gar nicht. Doch man muss wissen, welche Chancen man hat, bevor man sie ergreifen kann. Frauen finden sich noch immer sehr stark in den traditionell „weiblichen“ Lehrberufen wieder.
Vor dem Berufseinstieg muss man sich deshalb informieren! Dafür gibt es beim WIFI Potenzialanalysen und spezielle Talentechecks für Jugendliche.
2. Der Abgrund
Was bringt wohl die Zukunft? Viele empfinden auch beruflich Ängste. Man traut es sich nicht zu, zu springen. Das heiß begehrte Bildungsziel scheint zu hoch, zu weit entfernt. Immer macht irgendetwas Angst: Matura zu schwierig, Studium zu lange, Ausbildung zu teuer.
Natürlich hilft auch hier Beratung und Information. Was man außerdem tun kann: Leute fragen, die das machen, was man gerne machen würde. Mit jedem Gespräch wird die Angst ein bisschen kleiner.
3. Die Baustelle
So wie sich Städte verändern, verändert sich auch der Arbeitsmarkt. Veränderung im Arbeitsleben ist mittlerweile etwas Normales. Absolute Geradlinigkeit um jeden Preis scheint passé. In vielen Branchen gilt: Was vor ein paar Jahren noch up to date war, ist heute nicht mehr gefragt. Viele Berufe gibt es in 20 Jahren wahrscheinlich gar nicht mehr.
Auch private Ereignisse erfordern oft einen Richtungswechsel: geplanter Nachwuchs, zukünftiges Eigenheim, bevorstehende Betriebsübernahme oder einfach unaushaltbarer Alltagstrott.
Wenn das Leben eine Baustelle ist, kommt der Traumberuf eben ein bisschen später.
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4. Der fehlende Sinn
Oft sucht man ihn in seinem Beruf vergebens: den Sinn. Die eigene innere Absicht ist wesentlich für unsere Motivation. Sie war da, aber wollte und wollte nicht konkret werden. Von außen gab es möglicherweise auch wenig Verständnis, für das, was man eigentlich beruflich machen wollte: Der Traumberuf ist neu, nicht anerkannt, oder es heißt: Davon kannst du niemals leben!
5. Die anderen Leute
Beim Beruf sollte es eigentlich egal sein, was die anderen denken. Eigentlich. Aber: Die fehlende Anerkennung wird plötzlich mehr und mehr zu einer tatsächlichen Mangelerscheinung. Man merkt einfach, wenn man nicht mehr zufrieden ist. Bis man etwas Neues machen möchte!
6. Die Kreuzung
Es gibt so viele berufliche Richtungen! Viele können sich nicht entscheiden: Lieber rechts oder links abbiegen und etwas Neues sehen? Permanent auf der Suche, und total willig endlich losstarten zu können stellt sich nur die Frage: Wohin genau?
Von allen Möglichkeiten sieht eine besser aus als die andere, nichts passt genau – eine Entscheidung zu treffen fällt schwer. Eine Lehre mit Matura hält beispielsweise vieles offen, geradeaus weiter kann man noch ausloten, was es auszuloten gibt.
7. Die Sackgasse
Manchmal steht man im wahrsten Sinne des Wortes an. Druck von außen (familiärer Hintergrund, Familienbetriebe, Verpflichtungen) haben einen lange daran gehindert, zu tun, was man tun möchte oder tun kann. Irgendwann stehen viele vor einer Wand und es wird bewusst, dass der bisherige Weg hier endet, wenn einmal die eigenen Bedürfnisse (als wichtig) erkannt worden sind.
Tipp: Berufsreife und Beratung!
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Und als Wegzehrung: Ein bisschen Poesie schadet nie: 😉
„Es gibt wenig wirklich Leichtes
Und das Meiste ist recht schwer
Und der Wille, was zu leisten
Fällt meist nicht von einem Berg
Auf dich wie eine Lawine
Bleib‘ nicht stehen, du musst jetzt springen
Denn nur Arbeit kann dir sagen
Ob‘s Ideen wirklich bringen.“
„Es geht immer ums Vollenden“ – Der Nino aus Wien