Eines gleich vorweg: Ein Universalrezept für erfolgreiches Lernen gibt es nicht! Jeder lernt schließlich anders. Während es für den einen die halbe Miete ist, sich alles aufzuschreiben, reicht beim anderen schon einfach nur das Zuhören, damit etwas hängenbleibt. Andere wiederum lernen das am besten, das sie selbst ausprobieren – Learning by Doing, sozusagen. Was leider so gut wie nie funktioniert: Sich vor dem Schlafen die Lernunterlagen unter den Polster zu legen und morgens mit all dem Wissen aufzuwachen. Aber man wird ja noch davon träumen dürfen! 🙂
Was wir aber alle gemeinsam haben: Wir lernen am meisten aus Erfahrungen.
Expertinnen und Experten sagen, dass man rund 80 Prozent von dem, was man weiß und kann, nicht in Bildungseinrichtungen lernt. Im sich selbstständig schlau machen liegt also der Schlüssel zum Wissen, das so schnell nicht vergessen wird. Und das ist gut zu wissen, denn: Warum soll das nicht auch in der Schule oder in der Weiterbildung klappen – vorausgesetzt man wird dazu motiviert, sich neues Wissen eigenständig anzueignen? Genau das hat sich auch das WIFI gefragt und sich mit Univ.-Prof. Dr. Rolf Arnold von der TU Kaiserslautern, einem der führenden Experten für Berufs- und Erwachsenenpädagogik, zusammengetan.
Wie Gelerntes nicht vergessen wird? Mit innovativen Lernmethoden!
Gemeinsam wurde 2009 das WIFI-Lernmodell LENA entwickelt. LENA steht dabei für LEbendig und NAchhaltig. Genau auf die Art und Weise wird seit einigen Jahren an den WIFIs im ganzen Land gelehrt und gelernt. Weniger frontal ist dabei phänomenal, denn: Statt in Vorträgen vorgekautes Wissen gibt es innovative Lernmethoden, die Spaß machen – weil auch der beim Lernen wichtig ist – und das Selbstlernen fördern.
Für dieses Selbst-Lernen-Können hat man auch einen Fachbegriff, nämlich „Selbstlernkompetenz“. Diese Fähigkeit bringt’s gerade im Beruf: Sich selbst Wissen aneignen zu können und Dinge selbstständig und eigenverantwortlich voranzutreiben, das ist bei Unternehmen sehr gefragt. Und so ganz nebenbei, macht es auch richtig stolz, etwas allein geschafft zu haben, nicht wahr?
Mehr zum WIFI-Lernmodell LENA gibt’s im LENA-Magazin zu lesen. Mit der WIFI-Lernstärkenanalyse kann man herausfinden, wie man am besten lernt.
Lust auf’s Lernen bekommen? Dann haben wir hier noch ein paar Tipps:
Tipp 1: Klare Lernziele setzen!
Je genauer Sie wissen, was Sie mit Ihrer Prüfung erreichen wollen, desto leichter wird Ihnen der Weg dorthin fallen.
Tipp 2: Ideales Lernklima schaffen!
Gestalten Sie Ihr persönliches Arbeitsumfeld und sorgen Sie so für eine ideale Lernatmosphäre. Also: Weg mit den Stapeln am Schreibtisch, Handy abdrehen und ein „Bitte nicht stören“-Schild an die Tür hängen. Zwischendurch Lüften kann auch nicht schaden!
Tipp 3: Lernpensum planen!
Machen Sie sich einen Lernplan: Verschaffen Sie sich einen Überblick und teilen Sie dann die gesamte Lernmenge auf die Ihnen zur Verfügung stehende Lernzeit auf. Schreiben Sie genau auf, was Sie bis wann lernen wollen. Nicht vergessen, für jeden Abschnitt Wiederholungen einzuplanen!
Tipp 4: Pausen machen!
Auch Ihr Gedächtnis braucht mal Pause, damit es wieder volle Leistung bringen kann: Alle 90 Minuten ca. eine Viertelstunde. Nach drei Stunden sollte man sich eine Erholung von etwa zwei Stunden gönnen. Lernen Sie pro Tag nicht länger als sechs Stunden!
Tipp 5: Bewusst ernähren!
Wie heißt es so schön: Ein voller Bauch studiert nicht gern. Umgekehrt lernt es sich aber auch mit knurrendem Magen nicht besonders gut. Stellen Sie sich einen Krug Wasser oder ungesüßten Tee sowie leichte Snacks wie Trockenfrüchte, frische Karotten zum Knabbern oder Müsliriegel bereit.
Tipp 6: Regelmäßig bewegen und entspannen!
Bewegung lockert die Muskeln und sorgt für Abwechslung. Und weil ständige Konzentration anstrengend ist, wirkt diese „Blitzentspannungsübung“ Wunder: Schließen Sie die Augen, legen Sie Ihre Hände locker auf die Ohren und „hören“ Sie für eine Minute nach Innen. Ziehen Sie die Schultern bewusst hoch, lassen Sie langsam los – und atmen Sie dabei bewusst aus.