Kurz gesagt: Nicht nur die Arbeitnehmer/innen, sondern auch die Unternehmen müssen attraktiv sein. Etwas länger gesagt: Employer Branding ist eine unternehmensstrategische Maßnahme, bei der Marketing angewandt wird, um ein Unternehmen insgesamt als attraktiven Arbeitgeber darzustellen. Es soll so richtig glänzen, damit die besten Fachkräfte zum Unternehmen kommen.
Man nehme als erstes die sogenannte Arbeitgebermarke. Die Arbeitgebermarke ist der Unternehmensmarke untergeordnet. Sie macht kein neues Markenversprechen, sondern konkretisiert die Elemente der Unternehmensmarke, die für den Arbeitsmarkt relevant sind. Beispiel: McDonald’s ist uns als Marke allen ein Begriff. Jedoch bedeutet die Unternehmensmarke etwas anderes als die Arbeitgebermarke – McDonald’s Ansehen bei potenziellen Arbeitnehmer/innen.
A great place to work!
Die Arbeitgebermarke ist über dies ein wichtiger Bestandteil des Wertversprechens gegenüber der Mitarbeiter/innen. Jedes Unternehmen möchte von potenziellen und aktuellen Mitarbeiter/innen als positiv wahrgenommen werden. Sie wollen, dass das Unternehmen als guter Arbeitgeber und großartiger Arbeitsplatz dasteht – damit sich möglichst viele dort bewerben. Im Idealfall kann sich das Unternehmen die besten aussuchen.
Eine Marke ist man aber nicht von heute auf morgen. Damit Unternehmen diese Wirkung erzielen, verankern sie diese Ziele in einem Leitbild. Dieses wird der Öffentlichkeit, den Mitarbeitern, den Kunden, der Konkurrenz und vor allem den Nachwuchskräften auf dem Arbeitsmarkt vermittelt.
Attraktivität bindet
Auch Unternehmen strengen sich also an am Arbeitsmarkt. Es herrscht in vielen Branchen Personal- und Fachkräftemangel. Sie arbeiten an ihrer Arbeitgebermarke, um so einen Beitrag zur Mitarbeitergewinnung und -bindung zu leisten.
Warum der ganze Zirkus?
Kann sich ein Unternehmen als starke Arbeitgebermarke etablieren, vermittelt sie Mitarbeitern und Kunden ein einheitliches Image. Dadurch positioniert es sich vorteilhaft auf dem Arbeitsmarkt. Unternehmen wollen die besten Talente finden. Um im „War for Talents“, also im Wettkampf um junge, talentierte Arbeitskräfte bestehen zu können, muss ein Unternehmen Anreize für Young Professionals schaffen. Auch das ist Employer Branding.
Identifizierung bindet
Dazu gehören ein grundlegendes Verständnis der anvisierten Zielgruppe sowie die Fähigkeit, positive Assoziationen mit der Marke zu wecken – ganz wie bei der Unternehmensmarke. Auch bei bereits eingestellten Mitarbeitern entfaltet eine starke Arbeitgebermarke ihre Wirkung. Sie führt dazu, dass sich die Arbeitnehmer/innen mit dem Unternehmen und seinen Zielen identifizieren. Dadurch bleiben sie dem Unternehmen länger treu (Mitarbeiterbindung bzw. Retention) und erleben eine größere Zufriedenheit beim Ausführen ihrer Tätigkeit.
Employer Branding ist mehr als Gehalt
Obwohl es sicherlich ein sehr wichtiger Faktor ist, suchen Top-Talente mehr als nur ein attraktives Gehalt. Arbeitsplatzsicherheit (seit 2020 an Wichtigkeit gewonnen), eine angenehme Arbeitsatmosphäre, Flexibilität und eine gute Work-Life-Balance sind den Arbeits- und Fachkräften von heute wichtig.
Ein Unternehmen, das es schafft, alle oben genannten Qualitäten zu vereinen, wird den Bewerbern und Kandidaten mehr als nur attraktive Löhne bieten. Und tatsächlich gibt es Studien, die bezeugen, dass Unternehmen mit einem schlechten Ruf 10 Prozent höhere Gehälter zahlen müssen, um die schlechte Reputation auszugleichen.