Bewerbungstipps gibt‘s wie Sand am Meer. Was heute noch toll ist, ist morgen schon wieder peinlich. Was für die einen kreativ ist, ist für die anderen schwer daneben.

Viele sehen  da den Wald vor lauter Bäumen nicht. Dabei können sich Fehler einschleichen, die Personaler nicht verzeihen – und die mühsam zusammengestellte Bewerbung sofort auf den „Nein“-Stapel legen.

Damit Ihnen das nicht passiert,  schauen wir uns häufige Fehler an – inklusive dazu passenden Verbesserungsvorschlägen.

1. Der Lebenslauf

Der Lebenslauf als wichtigstes Dokument muss vor allem übersichtlich sein. Ein häufiger Fehler ist es,  zu viele oder zu wenige Informationen zum beruflichen Werdegang anzugeben.

Eine gute Nachricht: Lücken im Lebenslauf  sind nicht mehr so schlimm wie noch vor 10 Jahren. Unter einer Bedingung: Wenn diese glaubhaft kreativ oder sinnvoll gefüllt werden können und dies auch indirekt Ihr Qualifikationsprofil unterstützt. So werden ein freiweilliges (soziales) Engagement oder persönliche Weiterbildung immer gern gesehen.

2. Das Foto

Nicht wenige Personaler lehnen Bewerbungsunterlagen ohne Foto rigoros ab. Ein Foto ist also unverzichtbar. Aber auch hier gibt‘s reichlich Wege ins No-Go-Paradies:

  • Keine Partypics!

Alkohol in der Hand und Bikinis im Hintergrund: Das was jetzt wie ein schlechter Witz klingt, landet – sehr vereinzelt aber doch – in den Bewerbungsfächern. Dazu muss eigentlich nicht viel gesagt werden, außer: Privat bleibt bitte immer noch privat.

  • Niemand anderen herausschneiden!

Ehrlich: Das funktioniert einfach nicht. Weder beim Online-Dating, noch auf einem Social-Media-Spaßprofil und schon gar nicht bei einer seriösen Bewerbung. Es gibt Freunde, Fotografen und Fotografinnen, Selbstauslöser, oder: Selfie-Sticks. 🙂

  • Bitte nicht: verschwommen, überbelichtet, verpixelt!

Was rüberkommt: Mir egal! „Irgendein Foto ist besser als überhaupt kein Foto.“ Oder im schlimmsten Fall: „Ich lege keinen Wert auf Qualität. Gar keinen.“

  • No-go: Ein altes Foto

Niemand will doch ernsthaft beim Vorstellungsgespräch hören: „Ach, das sind Sie? Sie sehen aber gaaanz anders aus als auf dem Foto!“ – verdutzte oder enttäuschte Gesichter inklusive. Auch wenn Sie sich selbst früher attraktiver fanden: Verwenden Sie ein aktuelles Bild.

Hilfe, ich kann nix?

3. Das Motivationsschreiben

Ein Motivationsschreiben besteht im Wesentlichen aus einer Einleitung (Anrede und warum Sie auf die Firma gestoßen sind), einem Hauptteil (warum ausgerechnet Sie hier arbeiten sollten) und einem Schlussteil (Verabschiedung, Ausblick auf ein Vorstellungsgespräch). Wir arbeiten uns chronologisch vor:

  • „Hallo! Hey Maria!“

So cool und jung das Unternehmen auch sein mag: Bei Fremden bleibt man beim „Sie“. Jemanden mit „Du“ anzuschreiben geht gar nicht. Bei engen Freunden oder Familienmitgliedern hat man wahrscheinlich den Vitamin B-Bonus und ein Bewerbungsschreiben ist in diesem Fall höchstwahrscheinlich überflüssig.

  • „Sehr geehrte Damen und Herren!“

Eine persönliche Anrede ist das beste Anzeichen, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, den Namen der zuständigen Personen herauszufinden. Besser: Sehr geehrte Frau Mustermann! Hier natürlich den entsprechenden Namen einsetzen. 😉

  • „Ich bin am … über Ihr Inserat auf … gestolpert.“

Wo die Stellenanzeige inseriert war, wissen die Personalchefs in der Regel selbst. Was-wann-wo: Das gehört einfach in die Betreffzeile. Bei Initiativbewerbungen ist der Betreff „Initiativbewerbung“ aber durchaus OK.

  • „Ich habe von … bis… an … studiert. Meine Schwerpunkte waren…Im Anschluss habe ich bei der Firma… gearbeitet.“

Zweimal die Fakten anzugeben ist überflüssig. Diese Informationen gehören in den Lebenslauf! Im Motivationsschreiben ist Platz, ausführlicher auf Hard Skills (nachweisbare Fähigkeiten wie Abschlusszeugnisse, Befähigungen, Zertifikate) einzugehen.

Wichtig dabei: Malen Sie Bilder mit Worten! Beschreiben Sie ausdrucksstark einzelne Situationen, in denen Sie Ihre Absichten und Qualifikationen zur Geltung bringen können. Zwischen Einleitungs- und Schlussatz sollte ein Spannungsbogen sein. Hüten sollte man sich jedoch vor seitenlangen Geschichten. Das langweilt und das erweckt den Eindruck, dass man sich selbst ein bisschen zu wichtig nimmt.

  • „Ich bin pünktlich, fleißig und zuverlässig.“

Was wie eine Bewerbung aus den 60er Jahren klingt, wird heute oft nur mit Trend-Wörtern wie innovativ, dynamisch oder flexibel ersetzt. Mit vielen Adjektiven wird oft das Anforderungsprofil im Motivationsschreiben wiederholt. Dass man die Basics erfüllt, wird jedoch vorausgesetzt! Man muss es nicht nocheinmal betonen! Man sagt ja auch nicht „Ich lüge nicht. Ich stehle nicht. Ich bin wirklich ganz nett.“ Irgendwie klingt das dann unglaubwürdig.

+ Was zeichnet Sie wirklich aus – und vor allem: warum? Geben Sie konkrete Beispiele an und machen Sie dadurch Ihre Soft Skills wie Teamfähigkeit, Eigeninitiative oder Empathie vorstellbarer.

  • „Ich würde mich über ein persönliches Vorstellungsgespräch sehr freuen!“

Sie haben erklärt, warum Sie ideal für den Job geeigent sind. Disqualifizieren Sie sich jetzt nicht mit einer simplen Konjunkitv-Formulierung. Ein „würde“ schwächt alles Vorangegangene ab. Besser: Ich freue mich auf ein Gespräch. Noch subtiler: Statt sich schon mal – sehr selbstbewusst – selbst zum Vorstellungsgespräch einzuladen,  geben Sie das erstmögliche Eintrittsdatum bekannt.

  • „MfG“

Bis hierher wurde sehr viel Zeit und Energie in ein angemessenens Bewerbungsschreiben investiert. Jetzt sollte es doch auch noch möglich sein, auf Abkürzungen in der Verabschiedung zu verzichten! Bitte auf Förmlichkeitsregeln achten: „Hochachtungsvoll“ ist veraltet, „Liebe Grüße“ ist zu persönlich.

4. Die Webseite

Was viele zu spät bemerken: dass ihre Webseite ein Update vertragen könnte oder ein Business-Profil in einem sozialen Netzwerk nicht schlecht wäre. Internetpräsenz ist nicht nur für die jeweilige Firma wichtig, sondern auch für Sie selbst. Denn was oft vergessen wird: Man wird auch Sie googeln!

Nehmen Sie sich Zeit, um alles abzugleichen und nach Ihren Wünschen zu verfeinern.

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser!

Bevor Sie Ihre Bewerbung abschicken, sollten Sie zwei voneinander unabhängige Testpersonen um ihre Meinung bitten.

Am besten handelt es sich dabei um jemanden, der Sie kennt, ehrlich Kritik äußern kann und natürlich fit in Rechtschreibung und Grammatik ist. Niemand möchte eine Bewerbung mit Fehlern oder etwaigen Peinlichkeiten abgeben!

Scannen Sie danach Ihre Unterlagen nochmal in Ruhe, überdenken Sie das Feedback, ändern und ergänzen Sie etwas. Aber: Bleiben Sie sich immer treu!

TippTipp: Zusätzliche Qualifikationen – bei WIFI!

Die nachhaltigste Art einen „Lebenslauf zu pimpen“ ist natürlich, sich weiterzubilden. Dafür macht man am besten einen Termin aus bei der  WIFI-Bildungsberatung: kostenlos & unkompliziert