Über 12.000 Trainer:innen am WIFI haben eine Gemeinsamkeit: Wer am WIFI unterrichtet, weiß was er tut. So auch Harald Fleissner. Der Kärntner hat in seinem Berufsleben schon vieles erreicht. Nach einer Lehre als Maschinenschlosser und Elektrotechniker bei den Draukraftwerken war er viel auf Montage in Deutschland, Österreich und der Schweiz, z.B. im Stahlbau oder im Rohleitungsbau. Er hat Sauerstofftankanlagen montiert, im Sonderanlagenbau für die pharmazeutische und die Lebensmittelindustrie gearbeitet und sogar im Tunnelbau gewerkt. Heute gibt er am WIFI Kärnten sein Wissen weiter.

Interview: „Es geht zu 95 Prozent um Praxis“

WIFI-Blog: Herr Fleissner, was ist für Sie das Beste an Ihrem Beruf?

Harald Fleissner: Der Schlosserberuf ist einfach extrem vielfältig. Von einem guten Schlosser wird erwartet, dass er vom Türschloss über Tankanlagen bis hin zur Hydraulik alles kann. Es geht einfach um alles, was mit Eisen zu tun hat. Das ist ein ganz breites Spektrum.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie selber Schweißen unterrichten?

Ich habe selbst mehrere Schweißkurse beim WIFI besucht und Schweißprüfungen abgelegt. In Klagenfurt wurde ich dann angesprochen: „Schweißtrainer, wäre das etwas für dich?“ Ich wollte es dann probieren. Mittlerweile bin ich seit 10 Jahren als Trainer tätig.

Worauf kommt es in einem Schweißkurs an?

In den Kursen geht es zu 95 Prozent um Praxis. Als Teilnehmer:in sollte man zumindest technisches Verständnis bzw. Interesse mitbringen. Vorkenntnisse aus dem Metallverarbeitungsbereich sind absolut von Vorteil. Es kommen immer wieder Kursteilnehmer aus anderen Sparten zu uns, um Schweißen zu lernen. Das Schweißen an und für sich ist eine Handfertigkeit, welche man sich nur durch sehr viel praktisches Training aneignen kann. Nur so bekommt man auch ein Verständnis davon, wie sich Materialien zu einander verhalten.

 

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„Jeder Mensch ist anders“

Was mögen Sie am Trainerberuf?

Ich bin gerne Trainer, weil ich gerne mit Menschen arbeite, die etwas lernen wollen. Ich bin auch ein Typ, der gerne weiter erzählt, was er schon weiß, und sein Wissen teilt. Es macht immer Spaß, wenn man mit Leuten arbeitet, die etwas tun wollen.

Ich arbeite in Villach in der Schweißwerkstätte, dort geht es überwiegend um Schweißen und Metallverarbeitung. Ich bin dort für die Schweißer zuständig. Die Werkstätte ist für alle Verfahren, die es so gibt, tip-top ausgerüstet. Wir haben für alles Geräte lagernd. Das WIFI-Technikzentrum in Klagenfurt  ist z.B. mit einer Dreherei noch breiter aufgestellt.

Was sollte ein:e gute:r Trainer:in mitbringen?

Wer Trainer werden will, sollte gerne mit Menschen zusammenarbeiten. Das heißt auch, es nicht so eng zu nehmen, wenn man jemandem einmal nicht so zu Gesicht steht. Jeder Mensch ist anders. Außerdem ist es wichtig, sehr gutes theoretisches und praktisches Wissen mitzubringen. Der Unterricht sollte dann aber vor allem praxisorientiert sein. Die Teilnehmer:innen kommen aus der Wirtschaft, und erwarten, dass ihnen jemand zeigt, was sie brauchen, und nicht nur aus dem Lehrbuch vorträgt. Da hilft es, wenn man in seinem Berufsleben viel gesehen hat und das weitergeben kann.

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