Laut einer Schätzung der Duden-Redaktion umfasst die deutsche Sprache zwischen 300.000 und 500.000 Wörter. Viele davon sind wunderbar, unzählige davon klingen für Menschen nichtdeutscher Muttersprache derb und grauenvoll. Wir haben uns auf die Suche nach den 10 schönsten Wörtern gemacht. Nicht nur aus einer – sondern aus allen Sprachen!
Commuovere (italienisch)
„Eine herzerwärmende Geschichte, die zu Tränen gerührt hat.“
Dieses Gefühl erlebt der Autor dieses Textes, wenn er einen Film schaut, in dem ein leidendes Tier vorkommt. Wenn du Commuovere aus erster Hand erleben möchtest, dann schau dir „Hachiko“ an, ein Film, der auf einer wahren Geschichte basiert, über einen Hund, der jeden Tag am Bahnhof auf seinen Besitzer wartete – und dies noch Jahre nach dem Tod des Besitzers tat.
Forelsket (Norwegisch)
„Die Euphorie, die man erlebt, wenn man beginnt, sich zu verlieben.“
Das ist wahrscheinlich eines der besten Gefühle der Welt: Schmetterlinge auf Wolke 7. Forelsket kann damit verglichen werden, 50 Euro in der Tasche zu finden oder festzustellen, dass du eine extra große Pizza bekommen hast, obwohl du nur für eine kleine bezahlt hast.
Serendipity (Englisch)
„Wenn du zufällig etwas entdeckst, obwohl man etwas anderes gesucht hat.“
Das englische Wort könnte man, wenn man unbedingt möchte, mit „glücklicher Unfall“ oder „angenehme Überraschung“ übersetzen. Außerdem steht es für Glück.
缘分 oder Yuánfèn (Mandarin)
„Das Schicksal zwischen zwei Menschen.“
Yuánfèn beschreibt die Ansicht, dass eine Beziehung vorbestimmt oder bestimmt ist. Das Wort wird häufig als Sprichwort verwendet: 有緣無份 (yǒu yuán wú fèn), was übersetzt bedeutet: „Schicksal ohne Bestimmung haben“. Um es am Beispiel Romeo und Julia zu verdeutlichen, können wir dieses Wort verwenden, wenn ein Paar dazu bestimmt ist, zusammenzukommen, aber nicht dazu bestimmt ist, zusammen zu bleiben.
Ringxiety (Englisch)
„Das Gefühl, dass das Handy klingelt“
Das Smartphone klingelt, das Handy vibriert. Auf euren Mobiltelefonen herrscht aber komplette Stille? Ringxiety beschreibt dieses Gefühl.
Depaysement (Französisch)
„Das Gefühl, nicht im eigenen Heimatland zu sein, Ausländer sein.“
Es ist fast wie Heimweh, aber intensiver. Du kannst fühlen, dass du nicht wirklich dazugehörst. Es ist wie eine Blume, die aus einem schönen Garten entwurzelt und in einen kleinen Topf neben einer Fensterbank geworfen wird.
Duende (Spanisch)
„Die geheimnisvolle Kraft eines Kunstwerks, einen Menschen zutiefst zu bewegen.“
Duende wird oft mit Flamenco in Verbindung gebracht, aber es beschreibt im Allgemeinen eine der Schönheiten künstlerischer Darbietungen aller Art: Sie können Dinge fühlen lassen. In der spanischen und lateinamerikanischen Mythologie ist der Duende ein kobold- und elfenähnliches Wesen, das dafür sorgt, dass sich kleine Kinder benehmen.
Hiraeth (Walisisch)
„Eine besondere Art von Heimatsehnsucht oder romantisierter Vergangenheit.“
Hiraeth ist ein bisschen wie Heimweh oder sich an einen Teil des Lebens zu erinnern, wie zum Beispiel an die Zeit in der Schule, als du alle Freunde an einem Ort hattest und so viele großartige Erinnerungen teiltest, dass du diese Zeit in deinem Leben einfach noch einmal erleben möchtest.
Ya’aburnee (Arabisch)
„Die Hoffnung, dass du vor einer anderen Person sterben wirst, weil es unerträglich wäre, ohne sie zu leben.“
Wir könnten mit Shakespeares Romeo und Julia weiterhin dramatisch werden, oder wir könnten zur Abwechslung einmal Winnie the Pooh zitieren, der Ya’aburnee im Grunde so erklärte: „Wenn du hundert Jahre alt wirst, möchte ich hundert Jahre minus eines Tages leben sodass ich nie ohne dich leben muss.“
Wabi-Sabi (Japanisch)
„Schönheit in Unvollkommenheiten finden.“
Perfektion gibt es nicht. Das wirklich Schöne ist, dass uns Fehler und Unvollkommenheiten alle einzigartig, besonders und schön machen. Hören wir den Japaner/innen zu und akzeptieren wir all diese kleinen Fehler. Wabi-Sabi!
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