Das Leben steckt voller Überraschungen – das wissen wir spätestens seit 2020. Jeder Wandel bringt immer auch neue Chancen mit sich: neue Lebensrealitäten, veränderte Arbeitswelten und Berufe, die eine neue Zukunft vor sich haben. Beruflich neue Wege zu gehen ist das Ende vom „weiter wie bisher“ – und das kann sich richtig gut anfühlen.
Knapp jede/r Dritte will heuer einen neuen Job finden. Berufliche Umorientierung steht für jede/n Vierte/n auf dem Plan – die Corona-Pandemie habe gezeigt, was man wirklich will. Das ist das Stimmungsbild einer nicht repräsentativen Online-Befragung des Karriereportals karriere.at unter österreichischen Arbeitnehmer/innen im Jänner 2021. Ob sich Neujahrswünsche wie diese letztlich erfüllen, hängt zu einem wesentlichen Teil auch davon ab, wie sehr man bereit ist, sich wirklich auf neue Wege einzulassen.
Chancen ergreifen – mit Mut, Können und Erfahrung
Ing. Franz Stadler, Berufs- und Bildungsberater im WIFI Wien
Ing. Franz Stadler, akademischer Bildungs- und Berufsberater im WIFI Wien, definiert folgende wesentliche Kategorien von Veränderungsmotiven: die persönliche Entwicklung, die Veränderung der Märkte und die Veränderung im Konsumverhalten. „Jeder Mensch entwickelt sich weiter. Dabei verändern sich persönliche Werte, Einstellungen, Interessen und Ziele. Aber auch die Veränderung der Märkte und das Konsumverhalten führen zum Wunsch oder zur Notwendigkeit beruflicher Neuorientierung – Stichwort: Digitalisierung.“ Für aktuell Arbeitslose empfiehlt Stadler sich selbst ganz konkret folgende Fragen zu beantworten: Welche Aus- und Weiterbildungen habe ich und über welche berufliche Erfahrungen verfüge ich.
„Ein komplettes Neuerfinden hat meist keine Relevanz auf ein erfolgreiches Erwerbseinkommen“, sagt Stadler, und er ergänzt: „aber sich über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsprozesse im eigenen Berufsfeld Klarheit zu verschaffen und sich entsprechend weiterzuentwickeln, ist meist erfolgsversprechender. Weiterbildungen, die auf eine bisherige Tätigkeit aufbauen, werden daher auch finanziell eher gefördert.“ Menschen, die sich beruflich komplett neu orientieren, haben laut Franz Stadler vor allem dann gute Aussichten, wenn sie über ein gutes Netzwerk verfügen.
Digitalisierung: neue Berufe
Die Digitalisierung schafft neue Berufe, kann aber auch andere Jobs überflüssig machen. Stadler: „Routinetätigkeiten lassen sich durch Maschinen ersetzen, Kreativität und Beziehungsorientierung hingegen nicht – auch nicht durch künstliche Intelligenz.“ Zu den Trendberufen durch die Digitalisierung zählen beispielsweise Jobs in der IT Security, Data Scientists und Social Media Manager/innen.
Trotz Digitalisierung besonders gute Zukunftsaussichten haben Berufe im Gesundheitsbereich und in der Energie- und Umwelttechnik.
Veränderung wagen!
Arbeit der Zukunft: flexibel in Zeit und Raum
Marian Salzman, US-amerikanische Zukunftsforscherin und Senior Vice President Global Communications Philip Morris International © Philipp Morris International
Die Zukunft bringt nicht nur neue und modifizierte Berufe, sondern auch veränderte Arbeitswelten. Dies prognostiziert etwa die US-amerikanische Zukunftsforscherin Marian Salzman in ihrem Trendreport für 2021 „Zoomsday Predictions“. Die Corona-Krise habe Menschen und Unternehmen dazu gebracht, bisherige starre Strukturen von Zeit und Raum neu zu überdenken. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit hat einen gewaltigen Schub erfahren. Salzman sieht den klassischen 9-to-5-Job als Auslaufmodell. Stattdessen sei die Zeit der 24/7 Arbeitswoche gekommen, in der jede/r selbst bestimmt, wann was passiert.
Flexibilität ist auch beim Arbeitsort angesagt – und die geht noch weiter als der Switch zwischen Firma und Home Office. Marian Salzman sieht in Remote Work – ein Arbeitsmodell, auf das schon jetzt mehr und mehr Unternehmen setzen – einen weiter wachsenden Trend. Der Trendspotterin zufolge ist diese Entwicklung durchaus positiv zu bewerten, da sich durch diese Flexibilisierung die privaten und beruflichen Lebensstile besser vereinen lassen.
New Work: Neue Wege, neue Chancen
New Work ist keine moderne Floskel, sondern ein Megatrend, der für die Arbeitswelt der Zukunft steht. Eine Welt, in der die Grenzen zwischen Leben und Arbeiten mehr verschwimmen und Arbeitstrukturen von Kollaboration und Remote Work geprägt sind. Diese Flexibilität schafft Raum für neue Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, die eigenen Stärken in den Fokus zu rücken und mutig neue Wege zu gehen. Das sind doch mal gut Aussichten!
