Gestalten will gelernt sein – ob Flyer, Firmenbroschüre, Homepage oder Logo. Körper und Geist reagieren schnell im Anblick des Schreckens: Desinteresse und Wegschauen gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen. Gut gemeint ist eben selten gut.
Für den WIFI-Blog haben wir die fünf größten Grafikdesign-Sünden gesammelt.
1. Grauenhafte Bildqualität
Zusammengequetschte oder verpixelte Bilder, ungewollte Unschärfe, extreme Über- oder Unterbelichtung: Beim Einsatz von Fotos setzt man lieber auf Fotografen/innen, Shootings oder Stock-Photography (das heißt: Bilder aus Datenbanken, für die man bezahlen muss). Aber Achtung: Hier ist auch nicht längst alles Gold, was glänzt.
Denn manchmal findet man auf den Datenbanken sehr skurrile Motive. 😉
2. Comic Sans und andere Schriftprobleme
Alle, die im Word arbeiten, kennen diese Schriftart: Comic Sans. Vor allem in den Anfängen des Internets wurde sie oft und gerne eingesetzt, um Kreativität und Leichtigkeit zu vermitteln.
Doch sehr schnell wurde so jemand entlarvt, der wenig Ahnung von den Möglichkeiten des Grafikdesigns hat. Mittlerweile findet die Schriftart eine ganze Anhängerschaft unter Liebhaber/innen von Retro-Trash. Denn seit Jahren gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, ob Comic Sans die schlechteste Erfindung der Menschheit ist oder zu Unrecht verurteilt wird.
Einigen kann man sich wohl nur darauf: Geht es um ernsthaftes Design oder um eine seriöse Aussage, hat Comic Sans so rein gar nichts dabei verloren.
Mit Schriften kann man generell vieles schlimmer machen. Eines der wichtigsten Kriterien ist nicht immer sichergestellt: die Lesbarkeit. Wilde Mischungen extremer Schriftarten, am besten noch in Gelb und bunt unterstrichene Fließtextpassagen erreichen genau das – nicht.
Im professionellen Grafikdesign gibt man Schriftgestaltung Zeit – und nennt sie Typographie. Ganz genau achtet man hier auf alle möglichen Details, wie eine Schrift wirkt (Anmutung).
Gehört immer dazu: Schriften ausprobieren, ausdrucken, vergleichen. Und am besten noch: Zumindest eine Nacht darüber schlafen.
3. Too much information!
„Weniger ist mehr!“ ist ein Sprichwort, das selten so gut passt wie in Fragen des Grafikdesigns. Allen voran bei der Farbauswahl: Extrem bunt-zusammengewürfelte Hintergrundflächen, Buttons und Schriften bereiten der Harmonie schnell mal ein Ende. Auch gewisse Kontraste stiften visuell Unruhe. So können bereits zwei Farben nebeneinander uangenehm wirken – wenn sie sich gegenseitig eher anzicken als zu unterstützen. 🙂
Dieser Flyer ist ein „schönes Beispiel“:
Ein Tipp: Das Tool Adobe Color und Webseiten wie Design Seeds bieten Vorschläge und Ideen für stimmige Farbkombinationen.
Denn überbordende Farbexperimente verfehlen das Ziel. Ein brutales Weitermixen mit Schriftarten und viel zu viel Fließtext hat oft einen Vollrausch für das Auge zur Folge. Hier dominiert nur noch die Verwirrung zugunsten einer klaren Botschaft.
Grafikdesign ist eben doch mehr als die Summe seiner Teile. Es kommt sehr stark darauf an, wie sie zusammengesetzt sind. Lohnt sich in diesem Zusammenhang immer: Ein Ausflug in die Wahrnehmungspsychologie.
4. Rechtschreibpfähler
Kein Kommentar. Geht gar nicht!
Z.B. auf Speisekarten:
5. Und zuletzt das Schlimmste: Klauen
Wenn gar nichts mehr geht oder niemals in die Gänge gekommen ist, wird doch gern auf bereits vorhandenes Grafikdesign zurückgegriffen. Das geschieht gar nicht immer vorsätzlich. Leicht geht im Ideenfindungsprozess unter, woher die Inspiration gekommen ist. Nicht darauf zu achten ist ein schlimmer, schlimmer Fehltritt. Beispielsweise, wenn ein ganzes Logo kopiert und als Aushängeschild des eigenen Unternehmens verwendet wird.
Abgesehen davon gibt es Rechte, mit deren Verletzung nicht zu spaßen ist.
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