Susanne Pöchacker kennen Sie nicht nur von Trainings, sondern vielleicht auch aus dem Fernsehen. Im Rateteam von Oliver Baiers “Was gibt es Neues?” gab sie immer wieder unkonventionelle Antworten. Auch ihre Trainings gestaltet sie unkonventionell. Beim Trainerkongress 2018 spricht Frau Pöchacker zum Thema “Unterschiede für Trainings nutzen”. Wir haben ihr für den WIFI-Blog ein paar Fragen zu den Themen Training und Diversity gestellt.

Fotocredit: © Lisa Maria Trauer

Wenn Sie an Ihre Trainings denken: Wie viel ist Vorbereitung, wie viel ist Improvisation?

Susanne Pöchacker: Eine perfekte und umfassende Vorbereitung ist die Basis für die Improvisation. Das heißt also, dass mir nur die umfangreiche Vorbereitung und meine Kompetenz (fachlich, methodisch-didaktisch) die Möglichkeit geben, auf das zu reagieren, was dann im Raum mit der speziellen Gruppe an diesem einen Tag in dem Moment stattfindet. Zu reagieren heißt zu improvisieren. Deshalb hat Improvisation mit Schlamperei nichts zu tun, sondern ist nur durch Vorbereitung und Können möglich.

Diversität steht für “kulturelle Vielfalt” und prägte in den letzten Jahren viele Bereiche in Unternehmen (z.B. Marketing oder Human Resources). Wie ist Ihnen aufgefallen, dass „Diversity” ein Thema für Trainer/innen ist?

Es war schon immer ein Thema. Sobald man mit mehr als sich selbst zu tun hat sozusagen. Denn wir Menschen sind alle unterschiedlich und wir lernen unterschiedlich, kommunizieren unterschiedlich, nehmen die Welt ganz unterschiedlich wahr. Mit dem Wort Diversity ist es einfacher, darüber zu reden und diesen Aspekt ins Bewusstsein aller Teilnehmer/innen zu bekommen. Ich denke, dass vor allem Kursteilnehmer/innen da noch etwas mehr Bewusstsein brauchen. Trainer/innen sollten das schon längst berücksichtigen, wenn sie denn wirkungsvoll sein wollen.😀

Damit man Unterschiede als Trainer/in nutzen kann, muss man sie erkennen. Wie zeigen sich die „Unterschiede” zwischen Trainees?

Jede/r Trainer/in arbeitet anders: Die einen brauchen erst Theorie als Grundlage, die anderen wollen gleich ausprobieren. Manche wollen eher gemeinsam was erarbeiten, mache wollen es eher als Input. Manche mögen gern in der Gruppe was erarbeiten, andere lieber allein. Es passt auch nicht jede/r Trainer/in zu jeder Gruppe.

Diversität in Trainings nutzen: Fällt Ihnen eine basic Methode ein, die Trainer/innen dafür einsetzen können?

Die einfachste Methode ist diese: Gehen Sie nicht davon aus, dass alle anderen so denken, kommunizieren und lernen wie Sie. Gehen Sie davon aus, dass jede/r andere Voraussetzungen mitbringt. Fragen Sie die Teilnehmenden vielleicht auch vorab. Versuchen Sie aus Ihrer eignen Komfortzone herauszugehen, denn dort liegen gern die blinden Flecken.

TippTipp: WIFI-Trainerkongress 2018

Um Innovation geht es beim WIFI-Trainerkongress. Susanne Pöchacker ist nur einer von vielen Expertinnen, die zum Motto  „#Lernen ist Vielf@lt!“ sprechen. Hochkarätige Speaker/innen beschäftigen sich mit dem Lernen in der digitalen Welt.

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