Vom Elektrotechniker zum IT-Manager: Rouven Bilgeri hat bereits viele Stationen im IT-Bereich hinter sich. Vor einem großen Karrieresprung entschloss er sich zu einem MSc-Studium. Wir haben den Vorarlberger gefragt, warum er sich für das Studium „Business & IT“ von WIFI und der M/O/T® – School of Management entschieden hat – und was er daraus gezogen hat.
Interview: „Ich wäre in meinem Bereich nicht mehr weiter gekommen“
WIFI-Blog: Herr Bilgeri, wie war Ihr Werdegang?
Meine sehr abwechslungsreiche Karriere startete ich mit einer Elektrotechnik-Lehre. Nach ca. 8 Jahren in diesem Beruf wechselte ich in einen internationalen Konzern, indem ich bis heute beschäftigt bin. In diesen 23 Jahren hatte ich viele Rollen inne, angefangen von Anlagenbetreuung über z.B. Abteilungsleiter, bis ich schlussendlich in der IT gelandet bin. Natürlich waren all diese Wandel von Weiterbildungen begleitet.
Nach über 15 Jahren als technischer Teamleiter in verschiedenen IT-Teams konnte ich im letzten Jahr eine Management Position als „Manager Digital Applications“ besetzen, wofür ein akademischer Grad als Voraussetzung verlangt wurde. Obwohl ich das Studium zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen hatte, erhielt ich von meiner Firma einen Vertrauensvorschuss.
Warum haben Sie sich für ein Studium entschieden?
Ich war viele Jahre als Techniker und Entwickler sehr glücklich. Eines Tages habe ich mich jedoch gefragt: Möchtest du das wirklich bis 65 machen? In mir kam der Wunsch auf, auch die andere Seite zu sehen, vor allem das Management.
Mir war jedoch klar: Mit meiner bisherigen Ausbildung komme ich in diesem Bereich nicht mehr weiter. Auf der Suche nach Weiterbildungsmöglichkeiten bin ich durch Zufall auf das Business & IT-Studium gestoßen. Es klang von Beginn an spannend für mich, weshalb ich mich auch umgehend angemeldet habe.
Wie hat sich das Studium neben Ihrer Berufstätigkeit angefühlt?
Freizeit war erst mal gestrichen. Mein Motorrad bekam fast einen Standschaden, auch andere Hobbies mussten für eine gewisse Zeit pausieren. Die zwei Studienjahre waren sehr fordernde Jahre. Ich hatte ja auch keinen Job, bei dem man nach 40 Stunden hinausgeht. Man verbringt viele Wochenenden mit Lernen und später kommt auch noch die Master Thesis hinzu. Das sind einschneidende Maßnahmen. Allerdings ist die Zeit überschaubar und man hat ein Ziel, für das man sich durchbeißt.
Online-Info-Abend
„Mich haben die Gespräche und Diskussionen interessiert“
WIFI-Blog: Welche Inhalte haben Sie im Studium besonders interessiert?
Es waren weniger die theoretischen Fächer. In meinem langen Berufsleben habe ich das meiste davon bereits einmal gestreift. Viel mehr interessiert haben mich die Gespräche und Diskussionen mit den Dozenten und Vortragenden.
Die meisten von ihnen waren Top-Leute, die mit einem Fuß im Business stehen. Mit ihnen konnte man tiefgehende Diskussionen führen, welche meinen Horizont erweiterten. Eines meiner wichtigsten Take-aways ist, Entscheidungen des Top-Managements und unternehmerische Challenges aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Das kann ich nur empfehlen.
Worum ging es in Ihrer Master Thesis?
Das Thema meiner Master Thesis ist „Der Mehrwert durch die Methode Design Thinking in der Digitalisierung von Geschäftsprozessen“. Ich beschäftigte mich schon seit längerem mit dem Thema, da ich angelehnt daran meine Kundenprojekte umsetze. Wenn man Design Thinking jedoch vollumfänglich anwenden möchte, bedarf dies eines erheblichen Ressourceneinsatzes.
Konnten Sie sich mit Ihren Mitstudierenden gut austauschen?
Unsere Gruppe war sehr gemischt, altersmäßig wie auch bezüglich der Berufserfahrung und Job-Positionen – vom IT-Leiter bis hin zur Assistentin. Es kam allerdings zu vielen spannenden Diskussionen und tollen, neuen Kontakten, mit denen ich allgemeine sowie fachliche Themen besprechen konnte.
Was würden Sie einer Person raten, die im Herbst ein Masterstudium beginnt?
Auf jeden Fall, sich bei Familie und Freunden abzumelden. Es ist wichtig, ihre Zustimmung zu haben, weil man doch eine Weile von der Bildfläche verschwindet.
Online-Info-Abend
Fotos: Mediapart / stock.adobe.com, Rouven Bilgeri Privat