Glücklich, wer ihn hat, auch wenn man nicht immer gerne dort ist: der Arbeitsplatz. Er ist Platz für Entwicklung, Erfolgserlebnisse und auch Beziehungen. Aber auch Platz für Stress, Wut und Hass.

Schwierige Kolleginnen und Kollegen kennen alle. Sie erschweren Teamwork, vermiesen gute Stimmung und sind oft einfach nur anstrengend. Die Nerven liegen manchmal schon blank, wenn sie nur um die Ecke biegen. Wir haben aufgeschrieben, mit welchen Typen viele gar nicht können und was man machen kann.

1. Der Streber

Oft ist er der erste, der kommt, und der letzte, der geht. Wo andere schon fast schlafen, ist er nicht selten noch im Büro vorzufinden. Er macht von allem ein bisschen zu viel: Arbeiten, reden, E-Mails schreiben. Mit dem Resultat, dass andere sich schlecht fühlen, weil sie nicht ständig abliefern. Chefs oder Vorgesetzten ist das oft recht. Wer möchte nicht Mitarbeiter/innen, die sich extrem bemühen und ein bisschen Konkurrenz(druck) ausüben? Leider ist dieser Typ extrem burnoutgefährdet.

2. Der Gefällige

Ganz so schlimm steht es um diesem Typ nicht. Er erkennt schnell alle Facetten einer Person, spürt Atmosphären und entlarvt Machthierarchien wie kein anderer. Er weiß genau, wo er ansetzen kann um zu schleimen – gerne auch beim Chef. An ihm nervt sein Drang, es immer allen recht machen zu wollen. Von ihm wird man nie ehrliches Feedback oder gar Kritik bekommen, dafür wird er nie direkt etwas Schlechtes sagen – nur hinter Ihrem Rücken.

3. Der Stimmungsschwanker

Bei ihm kann man nie richtig anknüpfen: Was gestern noch lustig war ist heute nur noch sch***. Seine Stimmung wechselt dieser Typ wie die Unterhosen. Es geht noch viel schneller! Man kann sich nie ganz sicher sein, in welche Richtung der Emotionszug heute fährt und begegnet diesem Typ somit immer etwas angespannt. Typische Choleriker/innen sind in dieser Kategorie auch oft vertreten, ebenso Drama-Queens.

4. Der Verantwortungslose

Ganz gemütlich macht es sich hingegen dieser Typ. Er kommt unter dem Deckmantel von lässig entspannt daher, ist aber tatsächlich ein Drückeberger. Er setzt sich nie für andere ein, macht leere Versprechungen, fragt trotz klarer Ansagen immer mehrfach nach, usw.. Verantwortung umgeht er um jeden Preis. Oft ist er auch unpünktlich und vermittelt seinem Arbeitsumfeld ganz unmissverständlich: Auf mich kann man sich sicher nicht verlassen.

5. Der Sexist

Das alles ist gar nicht typisch für den nächsten Typen. Er erledigt seine Arbeit meist sorgsam und korrekt. Probleme gibt’s hier eher mit den Zwischentönen: Ständig will dieser Typ längst überholte Geschlechterrollen aufrecht erhalten. Oft verknüpft mit einer Art von Humor, den er selber am lustigsten findet. Mansplaining* hat eine zentrale Bedeutung in seinem Verhaltensrepertoire. Ob stimmt, was er behauptet, sei dahingestellt. Er zeigt sich unreflektiert, respektlos und ist oft auch präpotent.

*Mansplaining umfasst laut Wikipedia die „herablassende Erklärungen eines Mannes, der fälschlicherweise davon ausgeht, er wisse mehr über den Gesprächsgegenstand als die – meist weibliche – Person, mit der er spricht.

6. Der Mobber

Hochgradig unbequem wird es mit Personen, die mit Mobbing arbeiten. Sie setzen bösartige Strategien ein, und zwar absichtlich: Bei Tratsch und Klatsch, Intrigen und Rivalitätsspielchen blühen sie auf. Vor ihnen ist man nicht sicher. Haben sie sich ein Objekt ausgesucht, lieben sie auch diese Strategie: Sie machen es zum Freund, nutzen Vertrautes aus und höhlen es somit von innen aus.

Konkrete Tipps im Ernstfall Mobbing finden Sie auf der WKO-Homepage.

7. Der Stinker

Ihn findet man überall. Leider. Persönlichkeitstechnisch ist er oft ganz OK. Aber entweder ist seine geruchliche Ausstrahlung der Stimmungskiller oder sein unappetitliches Verhalten. Fingernägel knipsen am Schreibtisch ist für ihn normal, eine Woche nicht zu duschen, ebenso. Die Haare wäscht er sich nicht mit Shampoo, weil das zu viel Wasser verbraucht und Deos sind sowieso ungesund. Gründe fürs Müffeln oder schmuddelig sein gibt‘s viele – meist hängen diese auch mit ganz persönlichen Lebensentscheidungen zusammen.

Veränderung gewünscht?

Wie gehe ich mit Alptraum-Kollegen/innen um?

Bestimmt kennen Sie noch weitere Varianten von furchtbaren Kollegen/innen. Fragen wir uns an dieser Stelle aber lieber: Wie klärt man solche Probleme ganz allgemein?

Konflikte nicht vermeiden!

Wer Konflikte immer vermeidet, ändert nie was. Auf ein Gespräch sollte man sich jedoch ordentlich vorbereiten. Das heißt: Zuerst mal selbst reflektieren, seine eigenen Gefühle und Gedanken analysieren. Am besten versucht man sich dabei vorzustellen, dass die jeweilige Person „es nicht böse meint“. Vielen half auch schon diese täglich angewandte Affirmation, um schwierige Typen besser ertragen zu können.

Nicht nur lästern!

Lästerattacken sollten vermieden werden. Sowohl in einer Gruppe als auch im inneren Monolog. Abschimpfen erleichtert vielleicht kurz, führt aber auch zu Konstruktion und Aufrechterhaltung von Vorurteilen, die man sich bei der kleinsten Kleinigkeit immer wieder bestätigt. Bilder und Meinungen werden so richtig schön verfestigt. Und, genau, es bringt schlussendlich: gar nichts.

Das Gespräch suchen!

Hat man all dies beherzigt und möchte mit der Person reden, macht man dies erstmal alleine und in Ruhe. Man beachtet Feedback-Regeln und allgemeingültige Benimmregeln. Also: Streiten, Schreien oder Teller schmeißen bitte für heute auslassen.

Geduld bewahren!

Ist das Gespräch mehr oder weniger erfolgreich gelaufen, heißt es abwarten. Hat die andere Person ihre Anmerkungen und Wünsche respektiert und versucht sie auch, sich anzupassen, dann wird das ein bisschen dauern. Haben Sie Geduld, suchen Sie weiterhin das Gespräch, aber übertreiben Sie es nicht. Nach etwa zwei Monaten sollten Sie glücklich(er) sein. Ist das nicht der Fall hat man zwei Möglichkeiten:

Nr. Eins: Den Kontakt runterzuschrauben und alles dafür zu tun, die andere Person zu meiden. Eventuell bedeutet dies auch, dass Sie um einen anderen Büroplatz bitten, etc. Und da kommt auch die Personengruppe ins Spiel, die Sie als allerletzte kontaktieren sollten: Vorgesetzte. Es ist klar, warum das Gespräch mit den Chefitäten an zweiter und somit letzter Stelle steht: Schon in der Schule mochte niemand die „Petzer“ gerne, oder?

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