„Viel G’scheites schreiben und dann blöd rüberbringen“, so beschreibt der Business-Kabarettist Mario Sacher („ohne Torte“) das, was er beruflich macht. In seinem Verkaufskabarett zieht er durch den Kakao, was sich findige Berater in ihren Büros so überlegen. Zum Beispiel: „Den Kunden in den Mittelpunkt stellen“. Sachers Antwort: „Das könnte ein Bestattungsunternehmen auch sagen“. Für unseren Blog haben wir ihn um ein paar Tipps fürs Verkaufen gebeten.
Wo haben Sie denn im Verkauf gearbeitet?
Mario Sacher: Auch wenn ich mittlerweile mehr auf meine Gitarre als in die Tastatur klopfe, bin ich noch immer gelernter Bürokaufmann. Früher habe ich im Telefonverkauf für eine große Holzfirma gearbeitet, war aber auch im Privatverkauf mit Kleinkunden tätig. Kleinholz quasi. Das Rüstzeug dafür habe ich mir beim WIFI geholt. Zuerst die Berufsmatura, dann habe ich die Fachakademie Marketing & Management gemacht.
Telefonverkauf oder face-2-face: Was ist schwieriger?
Auf alle Fälle der Telefonverkauf. Man hat nur die Stimme, um zu überzeugen.
Welchen Fehler machen die meisten Verkäufer?
Viele Verkäufer kommen nicht authentisch rüber. Sie reden zu früh über den Preis. Da kann man die Kunden verstehen, die ihnen das Interesse nicht abnehmen.
Was erwarten Sie sich von einem guten Verkäufer?
Ein guter Verkäufer darf mich nicht mit irgendetwas zulabern, das mich überhaupt nicht interessiert. Er darf nicht versuchen, mir etwas reinzudrücken. Er muss versuchen, mich zu verstehen.
Was ist die größte Panne, die Ihnen im Job passiert ist?
Mein Vater hatte ein Skigeschäft, in dem ich früher manchmal Ski verkauft habe. Dafür kannte ich mich aber leider nicht gut genug aus… Eines Tages habe ich einem Sportler statt einem Herren- einen Damenski verkauft. Es dauerte nicht lang und der Kunde war zurück und ist – ganz und gar unsportlich – im Quadrat gesprungen. Mein Vater musste den Fehler dann wieder ausbügeln.
Welcher Trick funktioniert immer?
Beim Verkaufen geht es nicht so sehr um Tricks. Ich muss den Käufer einfach so heiß machen, dass er gar nicht mehr anders kann als zuzuschlagen. Es darf gar nicht mehr um den Preis gehen.
Zeitmaschine: Was hätte man Ihnen am Anfang Ihrer Karriere sagen sollen?
„Die Welt ist schlecht!“ Nein, Scherz. Man hätte mir sagen sollen: Bleib‘ wie du bist. Egal ob du vor 500 Top-Managern sprichst oder vor 20 Bauern aus dem Mühlviertel: Verstell‘ dich nicht.