WIFI-Trainer:innen müssen vor allem eines beherrschen: Kommunikation. Schließlich bringen unterschiedliche Teilnehmer:innen auch unterschiedliche Bedürfnisse und Kompetenzen mit.

Das ist für wenige Kurse so zutreffend wie die Rhetorik-Akademie. Silvia Faulhammer unterrichtet seit Jahren das professionelle Sprechen und Präsentieren. Die PR-Expertin, Kommunikationsberaterin, Trainerin und Coach lehrt die Teilnehmer:innen auf Zwischentöne zu achten. Denn bei Kommunikation – egal ob geschäftlicher oder persönlicher – ginge es vor allem um das Verstehen.

Im Interview verrät sie, dass es Selbstführung und Selbstkompetenz immer auch Teil eines Kommunikationstrainings sind. Wir haben sie gefragt, wie sich die PR- und Kommunikationsbranche in den letzten Jahren gewandelt hat – und wie sie von ihrer Tätigkeit als WIFI-Trainer:in profitiert.

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Interview: “Kommunikation ist stets mit Führung verknüpft”

WIFI-Blog: Wie war der Übergang der Rolle als Kommunikationsexpertin zur Trainerin?

Silvia Faulhammer: Der Übergang meiner Rolle als Kommunikationsexpertin zur Trainerin verlief fließend. Bereits in den Agenturen, in denen ich früher tätig war, führte ich Workshops durch und trainierte Kund*innen zu verschiedenen Kommunikationsthemen. Diese Themen waren damals stark PR-orientiert und drehten sich um Strategieentwicklung, Konzeptionierung und Zielgruppendefinition. Im Laufe der Zeit habe ich mich von der Unternehmenskommunikation hin zur zwischenmenschlichen Kommunikation entwickelt. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in meinen aktuellen Trainings wider und bereitet mir große Freude.

WIFI-Blog: Wenn Sie Ihre Inhouse-Trainings mit WIFI-Kursen vergleichen: Gibt es hier Unterschiede?

Silvia Faulhammer: Verglichen mit meinen Inhouse-Trainings sind die WIFI-Kurse auf jeden Fall diverser. In Unternehmen treffe ich meist auf Teilnehmende mit viel Vorerfahrung und Expertise. Im WIFI hingegen arbeite ich häufig mit jungen Teilnehmer*innen, die sich neu orientieren und neue Berufswege einschlagen möchten. Sie streben danach, sich weiterzuentwickeln und persönlich zu wachsen. Sie nehmen aus eigenem Antrieb an den Kursen teil und nicht, weil ihr Unternehmen sie geschickt hat. Deshalb ist ihre Teilnahme an den Workshops auch eine ganz andere. Sie sind neugieriger, wissbegieriger und fordernder.

WIFI-Blog: Haben sich im Kommunikations- und PR-Bereich die Themen verändert?

Silvia Faulhammer: Ja, die Themen im Kommunikations- und PR-Bereich haben sich verändert. In den Trainings am WIFI geht es viel um mehr Selbstführung und Selbstkompetenz. Die Teilnehmenden reflektieren sich selbst, wobei auch der eigene Selbstwert eine wichtige Rolle spielt.

Kommunikation ist stets mit Führung und Selbstführung verknüpft. Ich finde es bereichernd, diese Themen miteinander zu verflechten.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt meiner Trainings ist, dass ich keine „Frontalunterricht-Musik-Von-Vorne“ mache. Stattdessen arbeite ich mit einer Vielzahl von Methoden und Tools, darunter auch Rollenspiele. Die Teilnehmer*innen werden in verschiedene Situationen „geworfen“, in denen sie sich selbst reflektieren und Feedback von mir und anderen erhalten. Dabei müssen sie oft ihre Komfortzone verlassen. Meine Trainings sind weniger wie Schulunterricht; bei mir wird tatsächlich gearbeitet. Und man kann sich „ausprobieren“.

Trainer:in werden

“Viele stehen vor einer beruflichen Abzweigung”

WIFI-Blog: Welche Berufsfelder profitieren von Selbstkompetenz am meisten?

Silvia Faulhammer: Es ist schwer zu sagen, welche Berufsfelder am meisten von Selbstkompetenz profitieren. Ich leite und trainiere an der Rhetorik-Akademie. In meinem letzten Lehrgang hatte ich sowohl eine Wirtschaftsprüferin als auch jemanden aus der IT-Branche. Viele Teilnehmer*innen möchten sich innerhalb ihres Unternehmens weiterentwickeln. Wenn Menschen in Führungspositionen kommen, müssen sie Teams führen, mehr mit ihren Mitarbeiter*innen sprechen, häufiger präsentieren und vor allem mehr repräsentieren.

Viele stehen vor einer beruflichen Abzweigung und benötigen für den nächsten Schritt noch einige zusätzliche Fähigkeiten. Ich arbeite aber auch mit Kindergartenhelfer*innen oder Wedding Plannern, wobei wir dann an ganz anderen Kommunikationsthemen arbeiten.

WIFI-Blog: Wie frei ist man als WIFI-Trainer*in in der Wahl der Methoden und Tools?

Silvia Faulhammer: Ich leite den Lehrgang der Rhetorik-Akademie, und meine Trainer*innen, Expert*innen und Profis in ihrem Fach, haben völlige Freiheit in der Wahl ihrer Methoden und Tools. Ich greife hier nicht ein, denn mir ist wichtig, dass sich die Teilnehmer*innen selbst erfahren und mit Motivation und Spaß dabei sind. Die Trainerinnen und Trainer ermutigen, die Teilnehmenden ihre Fähigkeiten auf neuen Wegen zu erweitern. Die Praxis steht dabei immer im Fokus: Es wird sehr viel ausprobiert, geübt und man bekommt regelmäßig Feedback.

Dafür erhalte ich wunderbares Feedback. Viele schätzen es, in einem sicheren Raum und Rahmen mit großartigen Trainer*innen experimentieren zu dürfen.

Trainer:in werden

“Ich genieße es am WIFI zu sein”

WIFI-Blog: Was ist der größte Vorteil aus Ihrer Trainertätigkeit?

Silvia Faulhammer: Das WIFI hat eine ganz tolle Trainer*innen-Akademie. Die WIFI-Trainer*innen werden von Trainer*innen, Kolleg*innen, geschult. Ich habe tatsächlich alle Workshops besucht und wurde von Top-Kolleg*innen in Didaktik und Methodik, im Umgang mit herausfordernden Situationen und in der Flipchart-Gestaltung weitergebildet. Selbst wenn mir die eine oder andere Methode bereits bekannt war, freute ich mich, wieder daran erinnert zu werden.

So geben mir Kolleg*innen immer wieder wertvolle Impulse. Ich genieße es auch, auf der anderen Seite zu sitzen und mir Inspiration zu holen. Außerdem sind die Seminare und Workshops für Trainer*innen an der Trainerakademie kostenfrei. Ich glaube kaum, dass ein anderes Bildungsinstitut so etwas bietet.

Ich genieße es wirklich, am WIFI zu sein. Die Kolleg*innen sind auf Augenhöhe, und wir haben ein gutes Miteinander. Ich bin generell gern unter Menschen. Wenn ich das Gefühl habe, ich kann wirksam sein, fühle ich mich wohl.

Ich biete meinen Lehrgangs- und Workshop-Teilnehmenden ein Buffet an, und jede*r kann das mitnehmen, was für ihn oder sie brauchbar ist. Da ist für jede und jeden etwas dabei!

WIFI-Blog: Begegnet man Teilnehmer:innen aus früheren Kursen im Berufsleben?

Silvia Faulhammer: Ab und an ja. Salzburg ist zwar eine Großstadt, aber fühlt sich manchmal klein an. Ich biete den Teilnehmer*innen immer an, mit mir in Kontakt zu bleiben. Es ist schön, jemanden zu treffen und zu erfahren, wie es z.B. bei der Übernahme eines neues Teams gelaufen ist. In der letzten Rhetorik-Akademie hatten wir einen ganz tollen, jungen Mann. Ich habe zu ihm gesagt: „Nimm Bühnen ein! Du bist ein künftiger Keynote-Speaker!“ Daran habe ich große Freude.

WIFI-Blog: Welchen Rat würden Sie einem/einer Trainer*in vor dem ersten WIFI-Kurs geben?

Silvia Faulhammer: Einfach genießen! Die Teilnehmer*innen kommen aus freien Stücken. Es ist viel Interesse und Wohlwollen da. Gib‘ deine Expertise weiter. Ich bin auch nervös gekommen, aber mittlerweile genieße ich es, neue Gesichter zu sehen. So viele neue Gesichter voller Neugier, die ich stillen kann.

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Foto: © Kathrin Buschmann