Positive Psychologie erforscht, was Menschen glücklich werden lässt. Denn, Glück ist kein Zufall. Es gibt Methoden, die uns helfen, die Mundwinkel wieder mehr nach oben zu befördern.
Positive Psychologie. Klingt das nicht wie Wellness für die Seele? Wie das halbvolle Glas, das verlockend vor uns steht, das wir nur greifen müssen? Ein bisschen ist das so.
Die Positive Psychologie ist eine Strömung innerhalb der Psychologie. Sie will Menschen dazu befähigen, sich bestmöglich zu entwickeln und zu entfalten und – ja, so blumig darf es ruhig klingen – aufzublühen. Es geht also um nichts Geringeres als das eigenen Leben und um den Blumenstrauß voller Möglichkeiten, den wir haben um die Seite des Glücks mehr zu sehen und nach ihm zu greifen.
Nicht nur reparieren, sondern aufbauen
Viele haben ein bestimmtes Bild von Psychotherapie: Therapeut:innen hören sich die eigenen Sorgen in erster Linie bloß an und geben bis auf ein Nicken kaum Feedback. Die Positive Psychologie ist der Gegenentwurf zu diesem Klischee. Beim positiven Ansatz geht es viel um’s eigene Tun und um konkretes Feedback. Zum Beispiel kann man sich aktiv um persönliche Stärken wie Wissen, Kreativität und Neugierde kümmern oder auch die emotionale Qualitäten trainieren wie Beharrlichkeit und Vitalität.
Viele Werkzeuge leiten auch an, sich auf die Gefühlswelt zu konzentrieren. Denn auch Liebe, Freundlichkeit und soziale Intelligenz kann man üben. Je nachdem, wo man sich gerade weiterentwickeln möchte. Frei nach dem Begründer und US-Psychologen Martin Seligman geht es bei positiver Psychologie nicht um das Reparieren schlimmer Dinge, die einem nun mal passiert sind. Sie widmet sich vielmehr dem Aufbau von Qualitäten, die einem helfen, ein Stückchen besser durch’s Leben zu kommen.
Positiv leben und führen
Es hilft uns, wenn wir darauf schauen, was uns interessiert, wo wir uns amüsieren und freuen. Wo wir Liebe und Hoffnung gespürt haben. Und wo wir vielleicht stolz auf uns oder jemand anderen waren, sagt Dorothee B. Salchow, Juristin und Trainerin für Positive Psychologie.
Diese warme Dusche an good vibes führt nämlich dazu, dass wir mehr Reize wahrnehmen und verarbeiten. Diese wiederum bilden neuronale Verknüpfungen, die uns helfen kreativ und geistig flexibel zu sein und Probleme besser anzugehen. Mehr noch: Dieser Schatz kann uns sogar dabei unterstützen, den Alltag besser zu meistern und schlichtweg mehr gesunde Gefühle zu spüren. Insbesondere in Unternehmen kann Positive Leadership Potenziale freisetzen und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden steigern.
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Der Online-Kurs besteht aus einem Mix aus Videos, Grafiken, Theorie-Inputs sowie vielen interaktiven Elementen wie Online-Fragebögen und Reflexionsübungen.
Insgesamt arbeiten Sie 8 Stunden online. Zusätzlich erhalten Sie ein zweistündiges Einzeltraining.
Positive Psychologie
Wohlbefinden kann man messen
Klingt ja ganz fein. Aber wie lege ich im Alltag den Fokus auf meine Fähigkeiten – ohne nach drei Tagen wieder alles zu vergessen?
Hierfür hat das Fach selbst die Abkürzung PERMA erarbeitet. Jeder Buchstabe steht für ein messbares Element, das Wohlbefinden ausmacht und das Aufblühen fördern soll.
- Positive Emotions – Positive Emotionen
- Engagement – Ausleben der eigenen Stärken
- Relationships – Beziehungen
- Meaning – Sinnerleben
- Accomplishment/Achievement – Zielerreichung
Mit genau diesem Schlüssel an Elementen soll es nun gelingen die positiven Gefühle besser einzufangen. Das Gute daran: Jedes Element trägt zum Wohlbedinden bei, kann ausgebaut, definiert und gemessen werden, je nachdem wo es gerade hapert.
Nicht mit Hedonismus verwechseln
Wo Positivität ist, ist auch Negativität. Denn so handfest und selbstermächtigend diese Methode auch klingt, eines sollte man schon auch mitdenken, sagen Kritiker:innen dieses Faches: Das ausschließliche Streben nach guten Gefühlen macht nicht happy.
Das Fach sei eine recht junge Wissenschaft mit hohem Anwendungsfaktor, sagt Dorothee B. Salchow, Juristin und Trainierin dem „Standard“. Sie selbst verhilft Menschen zu mehr Glücksempfinden und betont, wie wichtig auch die negativen Gefühle sind. Das hedonistisches Glück mache langfristig schlichtweg nicht glücklich. Denn: „Wir möchten Teil von etwas sein, wahrgenommen werden. Wir möchten, dass das, was wir tun, Sinn hat. Shopping macht beispielsweise kurzfristig glücklich, aber grundsätzlich macht es uns langfristig glücklicher, wenn wir das Gefühl haben, etwas Sinnvolles beizutragen und dadurch gute, positive Emotionen zu erleben.“
Damit es nicht toxisch wird
Positive Psychologie bedeutet also nicht, die negativen Emotionen auszublenden. Ganz im Gegenteil, sie dürfen Teil unseres Alltags sein und integriert werden. So können uns Gefühle wie Angst und Scham helfen Gefahren zu erkennen und bewahren uns somit vor sozialem Ausschluss, so Salchow.
Zudem sollte man es auch vor sich selbst nicht übertreiben mit dem positiven Blick. Dann geht es in Richtung toxic positivity. „Dieses „Ich muss es nur besser machen, positiv denken, und wenn ich Dinge manifestiere, dann treten sie auch ein“ ist toxische Positivität. Wenn es dann aber nicht klappt, impliziert das auch „Ich bin nicht gut genug“, so Salchow. Denn da lastet ziemlich viel Druck auf einem selber, so nach dem Motto: Wenn man es nicht gut genug macht, hat man sich zu wenig angestrengt.
Dabei gibt es auch strukturelle Probleme, die halt nicht immer das möglich machen, was man gerne hätte. So wird eine alleinziehende Mutter wohl schwer das Zeitfenster zur eigenen persönlichen Entwicklung finden, auch wenn sie das noch so gerne hätte.
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