Alle, die Sprachen lernen, kennen dieses Phänomen: Im Kurs ist alles so einfach. Doch wenn du Muttersprachlern gegenüber stehst, ist plötzlich alles anders. Du erkennst die Wörter nicht mehr, du hörst Redewendungen, die in keinem Lehrbuch stehen und verstehst generell nur Bahnhof. Aber keine Sorge. Wir verraten dir, wie du mit ein paar Kniffen den Durchblick bewahrst.

Du kannst deinem Englischlehrer problemlos folgen und traust dir zu behaupten, recht fit auf deiner „englischen Brust“ zu sein? Bis du auf eine/n Muttersprachler/in triffst. „Liegt es an mir oder an der anderen Person?“ fragst du dich dann. Bevor wir aber zu einer Analyse des Problems gelangen, sei eines festgehalten: Du bist nicht alleine. Viele stoßen auf diese Herausforderung. Also keine Panik! Die meisten Englischlernenden müssen dies auf ihrer Reise zum Sprachenlernen wohl oder übel durchmachen.

In den folgenden Zeilen zeigen wir dir drei Hauptgründe, warum du Muttersprachler nicht verstehst. Dann geben wir dir Tipps, die dir dabei helfen können, damit umzugehen.

„Ich versteh nichts!“: Das Problem

Die Sprachgeschwindigkeit

Unglücklicherweise sprechen Muttersprachler nicht ganz so langsam wie die Lehrer in der Schule. Die Worte werden auch nicht so klar ausgesprochen, weil das Ziel des Sprechers, im Gegensatz zu deinem Lehrer, nicht unbedingt das Verständnis, sondern einfach die bloße Kommunikation ist.

Unterschiedliche Akzente und Betonungen

Wir verstehen unterschiedliche Menschen auf unterschiedliche Art und Weise. Warum? Weil Akzente unterschiedlich sind, die Wortwahl anders ist oder Stimmen nicht so verständlich und klar sind. Jeder hat einen Akzent, jeder hat eine bestimmte Sprachmelodie und einen bestimmten Sprachrhythmus.

Fehlendes Vokabular

Fehlendes Vokabular ist ein maßgeblicher Faktor, der ein Gespräch stocken lässt. Unbekannte Worte werden uns über kurz oder lang vermutlich einen Strich durch das Gespräch ziehen.

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Die Lösung

Filtere die Basisinformation

Mach es wie beim Zeitunglesen: Konzentriere dich im Gespräch ausschließlich auf die Hauptinformation. Wenn dich interessiert, wie ein Fußballspiel ausgegangen ist, liest du nämlich auch nicht das gesamte Blatt. Kümmere dich im Gespräch also nur um das Wesentliche.

Fasse gedanklich zusammen

Und das ist ganz einfach. Frage einfach im Gespräch immer wieder einmal, ob du etwas richtig verstanden hast und probiere das eben gehörte gedanklich zusammenzufassen. Das klingt erstmals etwas schwierig, aber du wirst sehen, nach ein paar Malen läuft das wie geschmiert. Dabei trainierst du zudem nicht nur dein Hörverständnis, sondern verbesserst dich auch beim Sprechen.

Bereite Notfallsätze vor

Hier geht es darum, deinen Gesprächspartner um Wiederholungen zu bitten. Leg dir also Sätze wie „Kannst du das bitte wiederholen?“ oder „Ich habe dich leider nicht verstanden. Kannst du den Satz bitte noch einmal sagen?“ zurecht – natürlich in der jeweiligen Lern-/Landessprache.

Pro-Tipp: Schreibe diese Sätze auf einen Zettel und steck ihn in deine Geldtasche. Schon allein das Gefühl, diesen Zettel dabei zu haben, wirkt stressmindernd.

Unser Tipp zum Schluss

Beginne damit, aktiv Sprechgelegenheiten mit Muttersprachlern zu suchen. Rede mit ihnen, höre ihnen zu und lass dich auf die Sprache ein. Wenn gerade kein Muttersprachler greifbar ist, dann höre Podcasts und gehe ins Kino und schaue einen Film in der Originalsprache. Übe regelmäßig und erfreue dich an deinen Erfolgen.

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