Am WIFI arbeiten über 12.000 Trainer:innen. Sie trainieren in den verschiedensten Bereichen – auch Fotografie. Peter Berger rückt die praktischen Fähigkeiten seiner Teilnehmenden ins beste Licht. Der Wiener ist Fotograf aus Leidenschaft. Ihn fasziniert immer wieder aufs Neue, wie durch Perspektive, Komposition und Licht neue Bilder entstehen – und somit auch neue Sichtweisen. Seine Arbeiten kann man auf seiner Webseite bewundern. Für den WIFI-Blog haben wir ihn gefragt, wie er zum Trainer geworden ist.
„Die Muskeln muss jede:r selbst trainieren“
WIFI-Blog: Herr Berger, wie sind Sie zum Fotograf geworden?
Peter Berger: Meine Meisterprüfung habe ich 2007/2008 absolviert. Doch meine Begeisterung für die Fotografie wurde schon als Kind entfacht. Bei Urlauben in Kroatien habe ich mit Unterwasserkameras Fotos gemacht. Später ist auch das Fotografieren über Wasser zu meinem Hobby geworden. Nach 15 Jahren als Techniker habe ich dann den Schritt in die Berufsfotografie gewagt.
Wie kam dann der Schritt zum Trainer?
Dass mir das Weitergeben von Wissen Spaß macht, habe ich sehr früh gemerkt. Schon bald habe ich Workshops im privaten Bereich gegeben. Freunde kamen und sagten „Du, ich hätte da eine Frage wegen der Belichtung …?“ und ich half gerne weiter. Bis zum Unterrichten hat es noch ein paar Jahre gedauert. 2013 erzählte ein Kollege, dass man beim WIFI Verstärkung brauche, ob ich mir das vorstellen könne. So kam eins zum anderen.
Worauf legen Sie in Ihren Kursen großen Wert?
In der Fotografie gibt es keinen Lernerfolg ohne Praxisbezug. Meinen Kursteilnehmer:innen sage ich immer: Ich bin nur der Fitnesstrainer, der euch die Geräte erklärt. Die Muskeln trainieren müsst ihr selbst. Nur vom Zuhören ist noch niemand zum Meister geworden. Deshalb motiviere ich die Teilnehmer:innen viel zu fotografieren. Generell versuche ich als Allrounder einen möglichst vielfältigen Unterricht zu gestalten. Ob Fotostudio, Outdoor, Reportage, Architektur, Portraits … die Teilnehmer:innen sollen sich ein gutes fotografisches Allgemeinwissen erarbeiten können. Einige finden während der Ausbildung schon ihre zukünftige Nische.
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„Die Fortschritte zu erleben ist erfüllend“
Was gefällt Ihnen am Trainerberuf?
Ich unterrichte im Lehrgang Berufsfotografie (1 Semester) und in der Meisterklasse (2 Semester). Die meisten Teilnehmer:innen haben den Beruf als Ziel und legen daher eine große Ernsthaftigkeit an den Tag. Die Fortschritte mitzuerleben, von der ersten Einheit bis zur Prüfung, ist ein erfüllendes Erlebnis. Die Begeisterung der Teilnehmer:innen steigt mit wachsendem Wissen und die Fotos sehen immer professioneller aus.
Nach den Kursen bleiben wir häufig noch über Social Media in Kontakt. Ich freue mich dann zu sehen, dass sie noch immer Spaß an ihrem Hobby haben bzw. sich beruflich weiterentwickeln. Wenn ich dann tolle Fotos entdecke, denke ich mir: „Ah, die hat damals gut aufgepasst beim Rembrandtlicht“ oder „Die Bildgestaltung ist gut gelungen“. Manchmal empfinde ich es so, als hätte ich einen kleinen Anteil an ihren Werken. Und das freut mich.
Außerdem kann ich als Fachbereichsleiter die Kurse umgestalten, maßschneidern, verbessern und neue Kursideen entwickeln. Zum Beispiel haben wir es geschafft, den Kurs für Berufsfotografen zu 100 Prozent online umzusetzen. Das war meine Idee, und ich habe mich sehr gefreut, dass sie funktioniert hat. Die Teilnehmer:innen haben längere Selbstlernphasen in denen sie fotografieren müssen und somit viel mehr Praxis. Danach gibt es ausführliche Besprechungen und Feedback. So lernen sie, eigene Fehler selbst auszumerzen. Von den Teilnehmer:innen kam sehr gutes Feedback zu dem Online-Kurs.
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Alle Fotos: Kristina Kircher