Vom kleinen Kind bis ins Erwachsenenalter: Menschen lieben Spiele. Aussichten auf Belohnungen bei unterschiedlichen Herausforderung ziehen uns instinktiv in ihren Bann. Und genau an dieser Stelle haken etliche Unternehmen ein: Sie buhlen dank Belohnungssystemen spielerisch um unsere Aufmerksamkeit. Spiele wickeln uns im Nu um den Finger. Was es mit Gamification im engeren Sinne auf sich hat und wie sehr eine solche Strategie für dein Unternehmen bares Geld sein kann, lest ihr in den nächsten Zeilen.

Hier die Erklärung aus dem Lexikon: Unter Gamification versteht man eine Anwendung von Spielelementen auf Nicht-Spielumgebungen, die es Nutzern sozialer Medien ermöglicht, Belohnungen für alltägliche Aktivitäten zu verdienen – wie etwa für das Bestellen von Kaffee oder das Ansehen eines Films. Wenn Unternehmen Spielelemente in Marketingkampagnen, Verbraucherprodukte oder Online-Anwendungen integrieren, erhöhen sie damit das Interesse und eine daraus resultierende langfristige Kundenbindung. Ergo: Das Unternehmen spielt sich gewissermaßen durch eine Art Hintertür in dein Herz.

Gamification bietet Unternehmen außerdem eine große Menge an Daten zum Kundenverhalten und wertvolle Einblicke in Kundenaktivitäten. Diese Informationen sind Teil des großen Datenstroms, der Unternehmen dabei unterstützen kann, ihre betrieblichen Praktiken zu verbessern und neue Marketingmöglichkeiten zu identifizieren.

Wenn ihr selbst ein Unternehmen besitzt und euer Kundenstamm bzw. eure Social-Media Fangemeinde nicht so recht in die Gänge kommen will, so haben wir nun 5 wertvolle Tricks um eure Kunden, Follower und Fans intensiver an euch zu „binden“.

Auf lange Sicht denken

Unabhängig davon, wen oder was ihr zu einem Spiel machen möchtet: Denkt langfristig. Kunden sind sehr schnell verärgert oder genervt. In jeder Gruppe wird es Menschen geben, die den Wettbewerb mögen und solche, die es nicht tun. Dringend zu vermeiden ist, zu früh zu weit zu gehen – vor allem, wenn es um Gamification am Arbeitsplatz geht. Stellt stets sicher, dass alles was ihr tut, für das Publikum passend ist. Immer Interaktion zu fordern, kann nämlich auch nach hinten losgehen.

Keine riesengroßen Prämien

Ihr braucht keine Reise als Gewinn und auch keinen Geldpreis. Bei den besten Gamification-Programmen für Unternehmen geht es nämlich alleinig um den Wettbewerb selbst. Das Problem mit großen Belohnungen: Ihr könnt langfristig keine großen Belohnungen finanzieren (Stichwort: „auf lange Sicht denken“). Große Gewinne schaffen oft falsche Anreize und Kunden tun am Ende Dinge, die sie nicht möchten, nur um zu gewinnen.

Lasst euch kreative Belohnungen einfallen

Weiters zum Thema Belohnungen: Es gibt einen ziemlich klaren Unterschied zwischen jenen, die funktionieren und jenen, die nicht funktionieren. Preise und andere materielle Belohnungen, die nicht mit euren Unternehmen verbunden sind (Geschenkgutscheine, iPods usw.) sind nicht wirklich effektiv. Die besten Gamification-Belohnungen sind solche, die mit beruflicher Anerkennung und Weiterentwicklung verbunden sind. Eine Linkedin-Empfehlung von einem CEO, ein Gruß bei einem All-Hands-Meeting oder eine Einladung zum Gastblog im Unternehmensblog sind Preise, die langfristig funktionieren.

Beachtet, dass diese Belohnungen auch preislich niedrig bzw. kostenlos gehalten werden und die Gamification wieder mit dem Geschäft als Ganzes verbinden, denn genau das ist wichtig.

Management lernen

Huldigt nicht nur dem Top-Performer

Alle sind Gewinner! Nein, ernsthaft, Leistung sollte zumindest teilweise auch an der Teilnahme gemessen werden. Wenn 90 Prozent eurer Teilnehmer sich voll und ganz an eurem Programm beteiligen, ist das bereits ein großer Gewinn, unabhängig davon, ob die besten 10 Prozent den Großteil der Ergebnisse erzielen. Bei Gamification im Business geht es um das Team. Ja, Top-Performer sollten belohnt werden, aber achtet darauf, auch alle anderen Teilnehmer zu berücksichtigen. Wenn ihr das nicht tut, werdet ihr vermutlich schon bald einen starken Rückgang der Interaktion feststellen. Und das ist das Letzte, was wir wollen.

Tracking: Verfolgt das Gamification-Treiben

Zwei Gründe, warum tracking, also das Verfolgen der Entwicklung, so wichtig ist:

  • Es hilft den Teilnehmern zu wissen, wo sie stehen und wie sie sich verbessern können
  • Es hilft Programmleitern zu verstehen, ob das Programm tatsächlich die Geschäftsziele vorantreibt, die sie sich vorgenommen haben

Die Einrichtung eines Tools wie EverySocial, mit dem ihr Ergebnisse einfach über das Web oder die mobile App bzw. einen E-Mail-Newsletter mit Benutzern teilen und die Gesamtleistung des Programms verfolgen könnt, kann hilfreich sein. Natürlich könnt ihr all das auch per Hand erledigen, eines aber sagen wir euch: Das wird ziemlich schnell sehr schwierig und noch viel zeitaufwendiger.

Unsere Schlussfolgerung

Hoffentlich können euch diese 5 Punkte dabei helfen, wie ihr eure eigene Gamification-Strategie im Unternehmen besser organisieren und ausführen könnt. Es macht mehr Spaß, wenn es Konkurrenz gibt – das ist unbestritten. Aber: Es ist stets wichtig, nicht zu übertreiben und einen passenden Ansatz zu finden.

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