Schon gewusst, woher der Begriff „Vernissage“ kommt? Wie sich unschwer vermuten lässt, kommt das Wort aus dem Französischen: “Vernir” heißt lackieren, und “Vernis” ist der Lack bzw. der Firnis, mit dem vor allem in den Zeiten des 18. und 19. Jahrhunderts, als hauptsächlich mit Öl gemalt wurde, die Künstler ihre Bilder mit einer Lackschicht überzogen. Der transparente Anstrich schützte aber nicht nur die Oberfläche ihres Werks, sondern brachte auch die Farben besonders zur Geltung. Damit war die Arbeit endgültig abgeschlossen. Diesen Akt – das Firnissen oder Firnissage – zelebrierten die Künstler im Laufe der Zeit im Kreise von Freunden und Auftraggebern – noch vor der Ausstellungseröffnung.

Kunstverständnis hat man oder nicht.

Heute ist die Vernissage eine feierliche Eröffnung, bei der die Werke eines Künstlers präsentiert werden. Oftmals ist er selbst anwesend, legt aber – wie früher beim Firnissen – keine Hand mehr daran an. Die geladenen Gäste lauschen der Eröffnungsrede und haben dann bei kleinen Snacks und Drinks die Gelegenheit, die einzelnen Werke auf sich wirken zu lassen und darüber zu diskutieren. Eine höchst inspirierende Atmosphäre – auch für innovatives Lernen. Die moderne Weiterbildung hat sich daran ein Beispiel genommen, damit auf lebendige und nachhaltige Weise Wissen zu Können werden kann.

Für eine “Vernissage” muss man kein Künstler sein!

Bei der Lernmethode „Vernissage“ muss man kein Künstler sein, um sein Werk mit anderen zu „teilen“. Sie ist eine abwechslungsreiche Möglichkeit, um in Kleingruppen erarbeitete Ergebnisse zu präsentieren. Im Gegensatz zu einer mündlichen Präsentation, bei der sich die Seminarteilnehmer von den Ausführungen „berieseln“ lassen, sind bei der „Vernissage“ alle aktiv. Zudem wird im höchsten Maß die Selbstlernkompetenz gefördert. Vorweg erhalten sie vom Trainer den Auftrag, ihre Ergebnisse einer beendeten Arbeitsphase auf jeweils einem Plakat oder einem Flipchart so zu präsentieren, dass sie ohne einer weiteren Erklärung verständlich sind. Die Bilder müssen also für sich sprechen. Denn auch ein Künstler steht nicht neben seinem Werk, um es dem Betrachter zu erklären.

Können heißt Herausforderungen meistern.

Dann werden die Plakate im Raum aufgehängt. Wie bei einer richtigen Vernissage sind die Teilnehmer nun eingeladen, die „Werke“ zu betrachten. Dabei können sie sich Notizen machen. Nach 10 bis 15 Minuten werden die „Künstler“ zu ihren „Werken“ gebeten und stehen für Fragen zur Verfügung. Resümee der Trainerin Manuela Enengl: „Arbeitsergebnisse können auf diese Art kreativ dargestellt und zeitraubende mündliche Präsentationen durch selbst erklärende Bilder ersetzt werden.“ In Anlehnung an Johann Nestroys Zitat „ Viel lernen und nachher viel wissen, das ist keine Kunst; …“ vollenden wir: Mit Spass lernen und eine Menge Wissen und vor allem Können mitnehmen, da kann man von Kunst reden!

TippTipp: WIFI-Trainerkongress 2018

Um innovative Trainingsmethoden geht es beim WIFI-Trainerkongress: Unter dem Motto “#Lernen ist Vielf@lt!” beschäftigen sich die Teilnehmer/innen mit dem Lernen in der digitalen Welt. Mit dabei: Hochkarätige Keynote-Speaker/innen und Workshop-Leiter/innen wie Steffi Burkart und Markus Hengstschläger.

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