Das Smartphone hat in einem Jahrzehnt geschafft, wofür der Personal Computer über 30 Jahre benötigt hat. Smartphones sind mittlerweile ein fixer Bestandteil unseres Alltages. Laut dem jährlich erscheinenden Mobile Communications Report nutzen im Vorjahr bereits 92% aller Mobiltelefon-Besitzer in Österreich ein Smartphone – Tendenz stark steigend.

Nur zu verständlich, dass in den letzten Jahren vermehrt von der “Generation Smartphone” zu lesen war. Spätestens bei einer Fahrt mit den Öffis wird diese Definition nachvollziehbar. Personen, die wie versteinert auf ein kleines Display starren, sind heutzutage so allgegenwärtig, dass es dafür sogar schon einen eigenen Begriff gibt: Smombie (eine Wortkombination aus Smartphone und Zombie).

Auch am Handy: Sicherheit zuerst!

Bei allen praktischen Einsatzmöglichkeiten wird dabei leider viel zu oft ein sehr wesentlicher Punkt außer Acht gelassen: die Datensicherheit.

Bei der Nutzung eines Smartphones häufen sich über die Zeit viele persönliche, schützenswerte Informationen an – wie zum Beispiel Fotos, Termine, Kontaktdaten, Nachrichten oder etwa Notizen, die wir täglich mit uns herumtragen. Aber auch: Passwörter – z.B. fürs Online-Banking. Frei nach dem Motto “Zeig mir dein Handy und ich sag` dir wer du bist” lassen diese gesammelten Daten ungewollt einen relativ detaillierten Einblick in die Privatsphäre zu.

Damit man sich einem etwaigen Verlust des Handys nicht auch noch Sorgen machen muss, wer sich denn jetzt die Fotos vom letzten Urlaub ansieht oder den Nachrichtenverlauf mit Mama liest, sollten Sie zumindest ein paar wichtige Punkte beachten:

  1. Verschlüsselung: Sämtliche modernen Handy Betriebssysteme unterstützen die Verschlüsselung aller Daten – insbesondere jene auf zusätzlichen Speicherkarten.
    Meist ist dies schon beim Kauf aktiviert oder kann bei vielen Modellen (wie unter Android 5) nachträglich aktiviert werden.
  2. PIN und Sperrcode: Die beste Verschlüsselung bringt nichts, wenn das Handy von jedem entsperrt werden kann. Wenn Sie sich nicht gerne Zahlen merken, gibt es meist die Möglichkeit Sperrmuster zu verwenden. Diese sollten natürlich nicht zu simpel gewählt werden, sondern aus möglichst komplexen Strukturen bestehen.
    Die eleganteste Möglichkeit des Entsperrens bieten Fingerprint-Sensoren (auch Touch-ID genannt).
    Wer ganz sicher gehen möchte, hat außerdem die Option, sämtliche Daten auf dem Mobiltelefon nach einer bestimmten Anzahl an fehlgeschlagenen Entsperrversuchen automatisch löschen zu lassen. Manuell können die Daten auch aus der Ferne gelöscht werden – vorausgesetzt das Gerät ist noch per WLAN oder über das Handynetz mit dem Internet verbunden.

Tipp

TIPP: Datenschutz kann man lernen!

Für alle Technik- und Datenschutzinteressierten gibt es die Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten.

Viren, Malware, Spyware

Neben dem physischen Verlust des Gerätes (und damit der Daten) ist auch der (oft unbemerkte) Datendiebstahl durch Hacker- oder Schadsoftware eine Gefahr. Hier sollten Sie aufpassen:

  • Vorsicht bei öffentlichen WLAN-Netzen: Allgemein sollte man es vermeiden, sich mit öffentlichen unverschlüsselten WLAN-Netzen zu verbinden. Ist man mit einem solchen Netz verbunden, ist es ratsam keine schützenswerten Informationen zu übertragen – z.B. Kennwörter oder Kreditkarten-Daten. Da ein Smartphone aber z.B. regelmäßig im Hintergrund neue E-Mails vom Server abruft (und sich dabei authentifiziert), lässt sich dies nur schwer komplett vermeiden.
  • App-Berechtigungen: Alle aktuellen Betriebssystem geben bei der Installation von Drittsoftware einen detaillierten Einblick darauf, welche Berechtigungen diese benötigen bzw. auf welche Daten diese zugreifen möchten. Für den Benutzer ist aber oft nur schwer nachvollziehbar, was die jeweilige App genau mit den Daten macht. Datenschutzexperten/innen raten dazu, die Berechtigungen so restriktiv wie möglich zu setzen und im Zweifelsfall sogar auf eine App zu verzichten, die ein Übermaß an Berechtigungen verlangt.
  • Schadsoftware: Apps, die direkt von den Herstellerplattformen (wie etwa Apples App Store oder Googles Play Store) geladen werden, können als sicher betrachtet werden, da diese vor der Veröffentlichung einer Prüfung unterzogen werden. Achtung bei der Installation von Software aus diversen anderen Quellen: Gefälschte Apps könnten Schadsoftware einschleusen und Daten stehlen.
  • Updates: Ein regelmäßiges Update des Betriebssystems ist ein maßgeblicher Faktor zur langfristigen Sicherung der Daten. Ist das Gerät bereits in die Jahre gekommen und bietet der Hersteller keine aktuellen Softwareupdates mehr an, empfiehlt es sich – im Fall von Android – auf eine der zahlreichen Security Apps zu setzen.
  • Security Apps: Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an verschiedener sogenannter Security Apps für Smartphones – vom Virenscanner bis hin zur Firewall – mit mehr oder weniger nützlichen Zusatzfeatures.

DatensicherHEIT bedeutet auch DatensicherUNG!

Schließlich möchte man sich im Fall des Falles nicht auch von sämtlichen Daten verabschieden müssen!

Alle gängigen Betriebssystemhersteller haben Funktionen zur automatischen Sicherung der Daten integriert – dies muss meist nur aktiviert werden. Durch ein regelmäßiges Backup lässt sich der letzte Stand eines verlorenen oder zerstörten Gerätes problemlos auf einem neuen wiederherstellen.
Man muss sich bei diesen automatischen Sicherungen allerdings bewusst sein, dass die eigenen Daten dabei in der sogenannten “Cloud” großer Unternehmen gespeichert werden.

Möchten Sie dies nicht, führen Sie einfach regelmäßig eine manuelle Sicherung sämtlicher Daten auf dem PC/Mac mithilfe diverser Anwendungen durch.

Na dann kann ja nichts mehr passieren – entspanntes Surfen! 🙂

TippTIPP: Datenschutz kann man lernen!

Für alle Technik- und Datenschutzinteressierten gibt es die Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten. Generell ist es keine schlechte Idee, IT-Kenntnisse von Zeit zu Zeit aufzufrischen. Unsere Bildungsberatung gibt gerne ein paar nützliche Hinweise.